Diese Website nutzt Cookies. Sie können entweder alle   oder individuelle Eistellungen treffen. Nähere Infos finden Sie hier
50.431 REGISTRIERTE BUCHBEWERTER
Wir grüßen unseren neuesten User »MOINERUADH859«!
  START   NEWS   BÜCHER   AUTOREN   THEMEN   VERLAGE   BLOGGER   CHARTS   BUCH FEHLT SUCHE:  
 

Entenmoderne 17: Im Land der Gorillas

Mit der Auftaktgeschichte des aktuellsten Lustigen Taschenbuchs waren wir nicht übermäßig zufrieden, wie wir euch hier berichtet haben. Nun haben sich fünf Mitarbeiter unserer Webseite, die eigentlich dafür schon viel zu alt sind, die nächste Story aus dem Buch vorgenommen ... und leider ist unser Fazit auch dieses Mal nicht besser.

Im Land der Gorillas

Bei dem Comic, um en es hier gehen soll, handelt es sich um einen 26 Seiten langen Dreireiher, der am 31. Juli des vergangenen Jahres erstmals im italienischen »Topolino«-Magazin veröffentlicht worden ist. Erdacht wurde er von Giuseppe Zironi, der ihn anschließend auch gleich selbst gezeichnet hat. Die Geschichte hieß im Original »Topolino e la montagna dei gorilla«, was zu Deutsch »Micky Maus und der Berg der Gorillas« bedeutet und markiert den ersten Auftritt einer Figur namens Nelson, einem Dschungelführer, der seitdem noch nicht wieder aufgegriffen worden ist. Auf Deutsch erschien die Geschichte im Lustigen Taschenbuch mit der Nummer 535, das den Titel »Planlos im Paradies« trägt und seit dem 21. Juli dieses Jahres erhältlich ist. Der Sommer und die Tropen sind ein thematischer Schwerpunkt des Buchs, und zumindest dazu passt der Comic sehr gut.

Worum geht es?

Micky und Minnie verbringen ihren Urlaub in Afrika und wollen sich bei dieser Gelegenheit von Nelson die Gorillas im Dschungel zeigen lassen. Offenbar wurde im Original spezifiziert, dass es sich bei ihrer Urlaubsregion um den Nationalpark Virunga im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo an der Grenze zu Ruanda und Uganda handelt, in der Übersetzung ist uns dies nicht aufgefallen, hier ist von einem »Mgoro-Park« die Rede. Mitten im Wald stoßen sie auf Kater Karlo, der sich ihnen anschließt. Gemeinsam begeben sie sich mitten ins Kerngebiet der Menschenaffen.

Spoiler

Die Gorillas spielen mit den Besuchern. Dass Micky herumgeschleudert wird, amüsiert Kater Karlo so sehr, dass er es mit seinem Handy aufzeichnet. Nachdem ein Sturm aufzieht, brechen die Urlauber wieder auf und wollen den Dschungel verlassen. Beim Überqueren eines frisch entstandenen Flusses kommt Micky abhanden. Mit Hilfe eines kleinen Gorillas, den sie an Mickys Mütze schnüffeln lassen, nehmen die anderen Mickys Spur auf. Sie finden ihn in einer alten Gorilla-Forschungsstation, wo er von einem Silberrücken namens Gu festgehalten wird, der ihn so sehr mag, dass er ihn nicht gehen lassen möchte. Nachdem der kleine Gorilla, der die Urlauber geführt hatte, Mickys Platz einnimmt, wird der Mäuserich ziehengelassen. Passenderweise ist im gleichen Moment ein Rettungstrupp zur Stelle, den Nelson gerufen hat. Kater Karlo wird derweilen von seiner Freundin Trudi über sein Handy beschimpft, weil er sich im Urwald herumgetrieben hat, anstatt sich mit ihr zu beschäftigen.

Die Einschätzung

War die Titelgeschichte von »Planlos im Paradies« schon schwach, konnte man ihr wenigstens attestieren, ein paar gute Gags und einen halbwegs ordentlichen Spannungsbogen zu beinhalten. Dieser Comic hier ist hingegen - so leid es uns tut - eine absolute Katastrophe. Die Story mäandert ziellos umher und ist nicht auf einen Höhepunkt zugeschnitten, das Auftauchen von Kater Karlo ist vollkommen willkürlich und hat für die Story keinerlei Mehrwert, da er hier nicht als fieser Verbrecher eingesetzt wurde, sondern lediglich als austauschbarer Sidekick, der gelegentlich an seinem Handy herumspielt, und die Gorillas sind einfach grauenhaft gezeichnet. Die Geschichte macht keinen Spaß, und es ist auch nicht so recht erkennbar, was Giuseppe Zironi mit ihr überhaupt ausdrücken wollte. Natürlich passt sie storytechnisch in eine Ausgabe des Lustigen Taschenbuches, die sich mit Ausflügen in die Tropen beschäftigt, aber hier wurde so wenig geboten, dass es vermutlich besser gewesen wäre, sie gar nicht erst ins Deutsche zu übersetzen. Womöglich haben wir uns durch unsere Meinungsäußerungen intern gegenseitig ein wenig angesteckt und hochgeschaukelt, so dass uns das Ganze am Ende noch schwächer vorkam, als die Geschichte eigentlich ist, aber wir waren grob umzufrieden. Zwei Mitarbeiter gaben der Story schlussendlich die Schulnote Fünf, drei die Note Sechs, was summa summarum den Durchschnittswert 5,6 und somit die bisher schlechteste im Rahmen unserer »Entenmoderne« ermittelte Zensur ergab.
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies