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Entenmoderne 15: Traumurlaub zu Hause

Eine allerletzte Geschichte aus dem aktuellen Lustigen Taschenbuch, die wir bisher noch nicht im Rahmen unserer Reihe »Entenmoderne« thematisiert haben, ist noch übriggeblieben. Natürlich haben wir aber auch diese von fünf Mitarbeitern unserer Webseite, die eigentlich schon viel zu alt sind, lesen lassen. Und thematisch passt sie eigentlich sehr gut in den Sommer 2020, denn im Coronajahr dürften schließlich sehr viele Leute dazu genötigt sein, ihren erhofften »Traumurlaub« zu Hause verbringen zu müssen.

Traumurlaub zu Hause

Zumindest diente der aktuelle Zustand der Gesellschaft nicht als Vorlage der 33 Seiten langen dreireihigen Geschichte, denn sie ist eigentlich schon zwei Jahre alt. Die Originalveröffentlichung erfolgte am 1. August 2018 in der damaligen Ausgabe des italienischen »Topolino«-Magazins. Damals hieß sie »Qui, Quo, Qua e l’insolita vacanza in città«, was auf Deutsch etwas Ähnliches wie »Tick, Trick und Track und die ungewöhnliche Städtereise« heißen dürfte. Die Idee stammte damals von Valentina Camerini, für die grafische Umsetzung war Roberto Vian verantwortlich. Hierzulande erschien sie als abschließender Comic des 534. Lustigen Taschenbuchs, das den Titel »Einfach mal abtauchen« trägt und am 23. Juni veröffentlicht wurde.

Worum geht es?

Tick, Trick und Track sind traurig darüber, dass sich ihr Onkel aufgrund seiner Armut keinen Urlaub leisten kann, so dass sie im Gegensatz zu all ihren Freunden gezwungen sind, die Sommerferien in Entenhausen zu verbringen. Dort können sie allenfalls darauf hoffen, dass ihnen Donald Eintrittskarten für das Schwimmbad kauft. Kurzerhand fragen sie bei der lieben Verwandtschaft nach, ob sie vielleicht von dieser mitgenommen werden könnten. Gustav Gans hat jedoch nur eine Ein-Personen-Karte für eine Kreuzfahrt gewonnen, Daisys Urlaubsvorstellungen klingen furchtbar stressig, Dussel verstrickt sich in wirre Ansichten und Dagobert schwebt ein Arbeitsurlaub in dessen eigenem Ressort vor. Als letzte Hoffnung entpuppt sich deshalb eine von Daniel Düsentriebs Erfindungen.

Spoiler

Die Schöpfung des genialen Erfinders entpuppt sich als »Wunschkugeln«, die man sich einfach in den Garten werfen kann, woraufhin dort eine Mini-Version des gewünschten Urlaubsortes aufploppt. So erschaffen sich Tick, Trick und Track ein kleines Strandparadies in ihrem eigenen Vorgarten. Dieses weckt die Aufmerksamkeit ihrer Nachbarn und Freunde, die sie kurzerhand an ihren Strand einladen. Nachdem herauskommt, dass der kleine Strand auf eine Idee von Daniel Düsentrieb zurückzuführen ist, wird der Wissenschaftler von vielen Entenhausenern um weitere Wunschkugeln gebeten. So entstehen in den Vorgärten der Stadt buddhistische Tempel, chinesische Mauern und Eiffeltürme. Die Konsequenz ist, dass Dagobert Duck die Gäste in seinem Urlaubsressort wegbrechen, denn nun können diese ja getrost daheim bleiben und müssen nicht mehr wegfahren. Erschrocken stürmt Dagobert zu Daniel Düsentrieb, um ihm das Patent abzukaufen, doch Klaas Klever ist ihm zuvorgekommen. »Klevers Wunschkugeln« führen dazu, dass die Flut der kleinen Kulturoasen in Entenhausen schier ins Unerträgliche wächst - alles wird völlig zugebaut, überall herrscht Lärm, und die Ducks ertragen all dies nicht mehr. Auch Daniel Düsentrieb nicht, der daraufhin das Geld, das er von Klever bekommen hat, dafür investiert, mit den Ducks an einen gemütlichen Strand zu fliegen. Und während man dort den ruhigen Urlaub genießt, beginnen auch die übrigen Entenhausener schnell wieder, dem Wunschkugel-Hype abzuschwören.

Die Einschätzung

Tatsächlich wäre es schon eine feine Sache, wenn man im Coronajahr eine solche Wunschkugel zur Verfügung hätte, um sich ein Stück der weiten Welt nach Hause holen zu können. Man kann daher nur hoffen, dass der Comic nicht zusätzliches Fernweh bei den Kindern schafft, die keine Wunschkugel zur Verfügung haben und in diesem Jahr auf ihre Reise verzichten müssen. Die Geschichte selbst ist zwar ziemlich harmlos und nicht spannend, aber trotzdem ein netter »Rausschmeißer« aus dem aktuellen Lustigen Taschenbuch. Zum einen deshalb, weil sie - auch unabhängig von der Corona-Reiseproblematik - eine nette sommerliche Atmosphäre versprüht, zum anderen deshalb, weil es sich ausnahmsweise mal um eine unverbrauchte Düsentrieb'sche Erfindung handelt. Denn wenn man sich die Sache mal nüchtern anschaut, fällt den Comiczeichnern ansonsten ein Stück zu oft ein, ihn eine Zeitmaschine, ein Reisegefährt oder ein Gerät zum Vergrößern und Verkleinern von Dingen kreieren zu lassen. Oder aber etwas, das sich als Schnapsidee herausstellt, die am Ende für mehr Zerstörung sorgt, als es vorher gebracht hat. Hier wird hingegen nichts ernsthaft zerstört, vielmehr ist alles fröhlich auf das Happy End hin zugeschnitten. Wie gesagt: Alles sehr harmlos, aber in Ordnung. Am Ende gaben zwei unserer Mitarbeiter der Geschichte die Note Zwei, einer gab ihr eine Drei, und zwei gaben ihr eine Vier, was die Durchschnittsnote 3,0 bedeutete.
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies