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Entengeschichten 17/20: UFOs, Kometen und eine Zauberkugel

Nachdem wir in den beiden vergangenen Wochen Comic für Comic das neueste Lustige Taschenbuch durchgegangen sind, haben wir uns heute wieder einmal der neuesten Ausgabe des Micky Maus Magazins angenommen. Dabei handelt es sich um das Heft, das auf den 7. August datiert wurde.

Die Höhepunkte

Die als »Top-Comic« eingestufte Auftaktgeschichte »Die magische Kugel« wurde ihrer Einstufung dieses Mal durchaus gerecht. Es handelt sich um einen Zehnseiter, der im vergangenen Jahr von Jaakko Seppälä erdacht und von Miguel gezeichnet wurde. Darin hat Donald eine Schatzkarte gekauft, laut der die »magische Kugel« von Entenhausens Stadtgründer Emil Erpel unter dem Haus von Donalds Nachbar Zorngiebel verborgen ist. Gemeinsam mit Dussel Duck gräbt er sich unter dessen Grundstück und landet durch ein Portal in einer magischen Parallelwelt, die erschaffen wurde, um die Kugel vor Zugriffen zu schützen. Auf zehn Seiten wird hier durchaus eine ordentliche Portion Abenteuer geboten, und bis hin zum gelungenen Schlussgag wurde hier eigentlich alles richtig gemacht, was man von einer Geschichte dieser Länge erwarten kann.

Die sechsseitige Onkel-Dagobert-Geschichte »Bedrohung aus dem All« ist schon sieben Jahre alt und wurde von Hugo Sauer geschrieben. Die zeichnerische Umsetzung übernahm Raúl Bratesco. Die Erstveröffentlichung war am 1. Mai 2015 im niederländischen Donald-Duck-Magazin erfolgt, auf Deutsch konnte man sie bis dato noch nicht lesen. Darin rast ein Komet auf die Erde zu, was in Dagobert die Befürchtung auslöst, er könne auf den Geldspeicher stürzen und diesen - und damit sein komplettes Vermögen - vernichten. Also fasst er den Plan, dafür zu sorgen, dass der Himmelskörper nicht auf Entenhausen fallen kann. Zwar sind herabstürzende Kometen nicht die neueste Idee und wir könnten wetten, dieser schon in anderen Duck-Comics begegnet zu sein, dennoch wurde sie hier gut umgesetzt, hatte für einen Sechsseiter einen anständigen Spannungslevel und eine gute Schlusspointe. Last but not least wurde sie auch noch ansprechend gezeichnet.

Der 1976er Comic »Fliegende Untertassen« stammt von Lise-Lotte Larsen und wurde vom großen Vicar gezeichnet. Die Geschichte erschien bereits in der vierzigsten Ausgabe des Micky Maus Magazins des Jahres 1977, damals sogar als ihre Titelgeschichte. Darin wünschen sich Tick, Trick und Track ein Spielzeug-UFO, das ihnen Donald jedoch verweigert, weil es ihm zu teuer ist (damals hundert Taler, heute 99). Stattdessen rät er seinen Neffen, sich einfach selbst eines zu tischlern. Wie es bei Wieder-Abdrucken von alten Geschichten der Fall ist, so war auch hier für uns der interessanteste Aspekt, was seit 1977 alles geändert wurde. Beispielsweise wurde Donalds Aussage, er sei »doch kein Lahmpürzel«, komplett gestrichen, was vermutlich daran liegen dürfte, dass sich heutzutage kaum jemand etwas darunter vorstellen könnte. UFOs wurden 1977 noch als »Weltraumtassen« bezeichnet, Außerirdische als »Weltraummännchen«. Der Wunsch einer »gesegneten Mahlzeit« wurde um seinen religiösen Einfluss in »guten Appetit« umgewandelt. Schlussendlich blieb praktisch keine Sprechblase in ihrem früheren Zustand, obwohl Dr. Erika Fuchs nach wie vor als Übersetzerin angegeben wurde. Die Kolorierung, die 1977 noch sehr seltsam grell und unrealistisch war, wurde viel angenehmer gestaltet. Insgesamt eine schöne Aufpolierung einer ohnehin guten Geschichte.

Die übrigen Comics

Der Dreiseiter »Pfiffiger Faulpelz«, in dem sich Daisy um Donalds Hund Bolivar kümmern muss, da dessen Herrchen in den Urlaub gefahren ist, erweist sich als weitgehend nichtssagend. Daisy versucht den Hund darin zu mehr Aktivität zu ermuntern, woraufhin dieser eine Katze erspäht und ausbüxt, weswegen Daisy ihn stundenlang sucht. Eine ziemlich belanglose Geschichte ohne richtige Pointe, die vermutlich nur dazu da war, die Seiten vollzubekommen. Erdacht wurde sie von Maya Astrup, für die Zeichnungen war Angel zuständig.

Der von Ruud Straatman erdachten und vom Comicup Studio umgesetzten Geschichte »Grillmeister« aus dem Jahre 2013 zu begegnen, war erfreulich, denn Storys aus dem Entenhausener Wäldchen sind in den aktuellen Ausgaben des Micky Maus Magazins bekanntlich sehr rar geworden. Um es genau zu nehmen, konnten wir uns an den letzten Ede-Wolf-Comic schon gar nicht mehr erinnern ... sieht man mal von einem der nichtssagenden »Startlacher« vor einigen Monaten ab. Der Comic wurde am 22. Mai 2014 im niederländischen Donald-Duck-Magazin unter dem Titel »Barbecue« erstmals veröffentlicht. Die drei kleinen Schweinchen laden darin zum Grillen ein, und Ede Wolf besucht - verkleidet als Meisterkoch »Johann Laber« - ihre Party. Natürlich will er sie nutzen, um sie zu schnappen ... und wie das ausgeht, kann man sich denken. Trotz ihrer Gleichförmigkeit machen Ede-Wolf-Comics ab und zu durchaus Spaß.

Der Zweiseiter »Ein großes Sparschwein« aus dem Jahre 2012 entstammt dem niederländischen Donald-Duck-Magazin vom 29. August 2013. Geschrieben wurde er von Thom Roep, die Bleistiftzeichnungen übernahm José Massaroli, und als Inker fungierte Rubén Torreiro. Darin bezahlt Dagobert Duck seine Großneffen dafür, dass sie ihn bei ein paar Gartenarbeiten & Co. unterstützt haben, mit jeweils einem Taler. Zudem legt er Wert darauf, dass sie das Geld nicht sofort ausgeben, sondern sparen. Letztlich handeltees sich hierbei nur um eine weitere »Auffüllgeschichte«, die ausschließlich auf einen (durchwachsenen) Schlussgag hingeschrieben wurde.

Der Panzerknacker-Achtseiter »Kumpels sind die halbe Miete«, den sich Pat und Carol McGreal vor drei Jahren ausgedacht hatten und der von Núñez gezeichnet wurde, war in der Vergangenheit offenbar noch nicht an anderer Stelle veröffentlicht worden. Da sie auf eine Reihe an misslungenen Einbrüchen zurückblicken, können sich die Panzerknacker darin nicht mehr die Miete für ihren schäbigen Unterschlupf leisten und landen auf der Straße. Anschließend versuchen sie eine neue Bleibe zu finden, und sie werden Zeuge von überraschenden Vorgängen. An sich keine schlechte Geschichte, dass hierin allerdings Verbrechen mit anderen Verbrechen bekämpft werden, und dass die Panzerknacker hier die »Guten« sind, weil sie andere Verbrecher vor dem Gefängnis bewahren, ist auch irgendwie ... nun, sagen wir mal: seltsam.

Die Tiefpunkte

Wie es leider viel zu oft vorkommt, so war das dem Magazin beiliegende Extra mal wieder vollkommen unbrauchbar. In diesem Fall handelte es sich um einen »Lügendetektor«, den man sich ums Handgelenk schnallen kann (oben zu sehen am rechten Vorderlauf unseres vierbeinigen Webseiten-Maskottchens). Ein Druck auf die Vorderseite soll in grüner bzw. roter Farbe signalisieren, ob ein Befragter lügt oder nicht. In unserem Fall blieb der Detektor konstant blau, egal wie lange und intensiv man auch drückte. Leider also mal wieder eine Extrabeilage, die direkt in die Mülltonne weiterwandern konnte.

Was es sonst noch zu erwähnen gibt

Nur eine Kleinigkeit: Ein Hinweis auf das Wow!-Signal, der in einer Fußnote aufgeführt wurde, hinterlässt in der dortigen Form mehr Fragen als Antworten. Immerhin wird damit aber womöglich bei den Kindern das Interesse geweckt, sich selbst darüber zu informieren ... bei uns hat es ja auch geklappt. ;)

Der Rätselcomic »Im Aquarium« hieß bei seinem deutschsprachigen Erstabdruck im 1999er Büchlein »Donald Comics & mehr« (Nummer 7 vom 8. Juli 1999) noch »Der Verkleidungskünstler«. Da der Titel ein Spoiler war, dürfte das Umbenennen eine weise Entscheidung gewesen sein.

Fazit

An der Länge des Absatzes über die »Höhepunkte« kann man schon sehen, dass wir mit dieser Ausgabe des Micky Maus Magazins deutlich zufriedener waren als mit den meisten anderen Heften der letzten Zeit. Wirklich eine gelungene Auswahl an Comics, zumal die nicht ganz so gelungenen Geschichten auch noch die kürzeren waren. Dass das Extra mal wieder Ramsch war, kann man in so einem Fall problemlos verschmerzen. Schönes Heft!


Welche Geschichte fandet ihr am besten?
1
 
 226 (46,3%)
Fliegende Untertassen
2
 
 82 (16,8%)
Bedrohung aus dem All
3
 
 78 (16,0%)
Kumpels sind die halbe Miete
4
 
 57 (11,7%)
Die magische Kugel
5
 
 19 (3,9%)
Ein großes Sparschwein
6
 
 18 (3,7%)
Grillmeister
7
 
 8 (1,6%)
Pfiffiger Faulpelz
An der Umfrage haben 488 Benutzer teilgenommen.
 
 
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies