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Die Entenanalyse: Von Pelikanen und Preziosen

Das Lustige Taschenbuch mit der Nummer 519, das den Titel »Die Bestie von Duckenburgh« trägt und seit dem 23. April zu bekommen ist, hat uns ein ziemliches Auf und Ab beschert. Richtig herausstechend positive Geschichten gab es nicht, aber zumindest einige ganz ordentliche. Dafür waren aber auch ein paar gehörige Reinfälle dabei. Die zuletzt thematisierte Geschichte »Ein harter Brocken« spielte sich im Mittelfeld ab, wie ihr an dieser Stelle nachlesen könnt. Nun sind wir am Ende angelangt und kommen zur letzten Geschichte, die in dem Band abgedruckt wurde.

Von Pelikanen und Preziosen

Es handelt sich um einen Comic, der rund anderthalb Jahre alt ist. Er wurde am 30. August des Jahres 2017 im italienischen Wochenmagazin »Topolino« veröffentlicht, und gerade am heutigen Tag ist er in der Panini-Veröffentlichung »I love Paperopoli« noch einmal aufs Neue verwendet worden. Der Dreißigseiter wurde von Carlo Panaro geschrieben und von Ottavio Panaro gezeichnet. Der Originaltitel lautete »Paperino e le rarità volanti«, was man mit »Donald Duck und die fliegenden Seltenheiten« übersetzen kann.

Worum geht es?

Donald hat seinen Neffen eine Seereise ermöglicht. Dank seines mühselig Zusammengesparten dürfen Tick, Trick und Track auf einem Frachter mitfahren, während er als Schiffsjunge arbeiten muss. Der Kapitän erweist sich als ziemliches Raubein. Nachdem der Kapitän den Zweck seiner Reise schnell erledigt hat, entscheidet er sich spontan, die »Pelikaninsel« anzulaufen, um dort ein paar Kunden für die nächste Fahrt zu finden. Kurz vor der Ankunft sieht er einen Kreuzfahrtdampfer durchs Fernrohr, über den er weiß, dass reiche Juweliere an Bord sind. Angesichts seiner Gedanken spürt man schon an dieser Stelle, dass der Mann eine finstere Seite hat.

Spoiler

Die Bewohner der Pelikaninsel erweisen sich als fröhliches Völkchen, das all seine Bedürfnisse mit dem stillen kann, was das Eiland zu bieten hat. Für den Kapitän gibt es hier also nichts zu holen. Den Ducks stechen indessen die hier lebenden Pelikane ins Auge, die von den Bewohnern »Schopfschnäbler« genannt werden und mit ihnen in Symbiose leben. Die Menschen behandeln die Tiere gut, diese helfen ihnen im Alltag. Donald würde gern ein paar der Pelikane den Mitgliedern des »Fördervereins der Freunde des Federviehs« zeigen, um sich ein paar Taler zu verdienen, woraufhin ihm geraten wird, die Sympathie der Vögel zu gewinnen, da diese dann freiwillig mit ihm mitkommen würden. Dies gelingt. Ehe sie die Insel verlassen können, schmiedet der Kapitän jedoch einen Plan: Er will die Vögel abrichten, zu dem Kreuzfahrtdampfer zu fliegen, dort Juwelen zu stehlen und sie ihm zu bringen. Dies versucht er mit Waffengewalt durchzusetzen. Als er beim »Kidnappen« der Vögel auf eine riesige Perle stößt, scheint er sogar noch eher zum erhofften Reichtum zu kommen. In dem Moment taucht Dagobert Duck auf, der den Kapitän festnehmen lässt. Ihm gehört das Kreuzfahrtschiff, und er ist mit den Juwelieren hier angelandet, um den berühmten Sonnenaufgang der Insel zu genießen. Die Perle wird an ihre alte Stelle zurückgelegt, und für den verhinderten Juwelenraub schenkt Dagobert seinen Neffen und Großneffen eine Mitfahrt auf seinem Kreuzfahrtschiff.

Die Einschätzung

Die Geschichte hatte zunächst das Potenzial, ein richtig versöhnlicher Abschluss dieses Bandes zu werden. Die Atmosphäre war stimmig, die Grundkonstellation auf dem Schiff durch den griesgrämigen Kapitän spannend, und die Idee mit den Pelikanen wirkte auch ziemlich frisch. Auch der Auftritt des Kapitäns auf der Insel passte dazu, wenngleich das Auffinden der Perle eigentlich keinen so rechten Mehrwert für die Story hatte. Dann aber tauchte Dagobert Duck auf, der hier eine Deus ex Machina mit Zylinder und Zwicker war. Was sollte denn das bitte für ein an den Haaren herbeigezogener Zufall sein? So, wie dies hier inszeniert wurde, wirkte es so, als hätte Carlo Panaro keine richtige Idee gehabt, wie er die Situation auflösen konnte, weswegen er komplett aus dem Nichts eine Extrafigur in die Szenerie werfen musste. Wenn wenigstens schon vorher mal erwähnt worden wäre, dass das Kreuzfahrtschiff etwas mit dem reichsten Erpel der Welt zu tun haben könnte, hätte es nicht ganz so sehr nach hanebüchenem Zufall ausgesehen. Und nebenbei: Dass Dagobert den Kindern und Donald die Kreuzfahrt für die Verhinderung des Juwelenraubs spendiert, obwohl nicht deren Wirken, sondern sein eigenes Auftauchen letztlich den Juwelenraub verhinderte (bzw. der Perlenfund den Juwelenraub eigentlich auch schon verhindert hat), ergibt auch keinerlei Sinn. So gab es also in der zweiten Hälfte des Comics ziemlich viel Anlass fürs Kopfschütteln. Am Ende bewertete jeweils eine Mitarbeiterin unserer Seite den Comic mit den Noten Zwei und Drei, zweimal wurde eine Vier vergeben, und ein Mitarbeiter entschied sich für eine Fünf. Damit landeten wir hier am Ende beim Durchschnittswert 3,6.
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies