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Die Entenanalyse: Tee ohne Ende

Das Lustige Taschenbuch mit der Nummer 515, das »Die Cyberbrille« heißt und seit dem 2. Januar zu bekommen ist, wird derzeit von fünf Mitarbeitern unserer Seite gelesen. Es gab schon einige Tiefpunkte, aber die zuletzt von uns gelesene Story »Die Erfinder-Schule« war wenigstens halbwegs okay, wie ihr an dieser Stelle nach wie vor nachlesen könnt. Nun ging es mit einem Abenteuer von Dagobert Ducks Butler Baptist weiter.

Tee ohne Ende

Bei »Tee ohne Ende« handelt es sich um einen Comic, der rund zwei Jahre auf dem Buckel hat. Er wurde am 18. Januar des Jahres 2017 erstmals im italienischen Magazin »Topolino« abgedruckt. Damals hieß der 26 Seiten lange Dreireiher »Battista e il tè perenne«, was zu Deutsch offenbar »Baptist und der mehrjährige Tee« bedeutet. Die Idee zu der Geschichte stammte von Giorgio Salati, gezeichnet wurde das gute Stück von Lucio Leoni.

Worum geht es?

Dagobert Duck und sein Butler streiten sich, da dieser nach nur vierzehn Aufgüssen einen neuen Teebeutel verwendet hat, was Knauser Dagobert als Verschwendung ansieht. Nachdem Baptist dann in einem alten Buch auf die Legende eines Tees stößt, den man angeblich immer wieder aufs Neue aufbrühen kann, ohne dass er Aroma einbüßt, beschließt er, diesen für seinen Boss zu besorgen.

Spoiler

Mit einem metallenen Flugdrachen aus dem Fundus seines Chefs bricht Baptist gen Zentralasien auf. Tick, Trick und Track begleiten ihn dabei. Im Himalaya suchen die Abenteurer nach einem Kloster, und dieses finden sie in einer großen Höhle. Nachdem Baptist dort um einen Beutel des immerwährenden Tees bittet, wird ihm gesagt, er müsse zunächst drei Prüfungen absolvieren, um sich als würdig zu erweisen. Dazu wird er in ein Dorf geleitet, das sich am Hinterausgang der Höhle in einem geheimen Tal befindet. Dort wird auch der Tee angebaut. Die erste Aufgabe besteht darin, einen Teich auf Seerosenblättern zu überqueren, ohne nass zu werden. Die Kinder fallen ins Wasser, Baptist löst die Aufgabe. Im zweiten Test muss auf einem Bein stehend Tee in kleine Tassen eingegossen werden. Die Kinder stürzen, Baptist löst die Aufgabe. Anschließend wird gefeiert, wobei Baptist den Kindern den Vortritt lässt, den Feiertee zu trinken. Dadurch besteht er auch die »geheime« dritte Demutsprüfung. Somit erhält er den gewünschten Teebeutel. Wieder zurück in Entenhausen, bereitet Baptist seinem Chef den Tee zu, und dieser ist begeistert. Einen Tag später lässt Dagobert Duck ein Vermarktungskonzept ausarbeiten, um aus dem Wundertee viel Kapital zu schlagen. Baptist weigert sich, den Tee dafür zur Verfügung zu stellen. Fortan schmeckt Dagobert der Tee nicht mehr. Alles, was ohne Sparsamkeit gebraut werden kann, fühlt sich für ihn zu sehr nach Vergeudung an. Kurzerhand sendet Baptist den Teebeutel zurück an die Mönche, die ihm zu Ehren daraufhin ein Mandala knüpfen.

Die Einschätzung

Eine Merkwürdigkeit vorweg: Auf einem Panel, das den Flug von Baptist und den Kindern über den Pazifischen Ozean symbolisieren soll, steht etwas vom »Flug über den Transatlantik«. Erstens gibt es nicht »den« Transatlantik, sondern allenfalls transatlantische Flüge, zweitens ist es wirklich unfassbar schwach, dass die Macher des Comics (oder der Übersetzer) den Pazifik und den Atlantik nicht auseinanderhalten können. Sieht man davon einmal ab, ist »Tee ohne Ende« aber ein durchaus netter Comic. Das Geplänkel zwischen Dagobert und Baptist ist ohnehin fast immer ziemlich amüsant, allein der erschrockene Blick des reichsten Erpels der Welt, als er herausschmeckt, dass sein Butler einen neuen Teebeutel verwendet hat, ist Gold wert. Und auch der Rest der Geschichte weiß größtenteils zu gefallen. Zwar sind einige Elemente im wahrsten Sinne des Wortes ein Aufguss (haha!) aus anderen Comics, etwa dass es mal wieder hinter einer Höhle im Herzen Asiens ein verborgenes Dorf gibt, aber durch das Teethema stecken trotzdem jede Menge neuer Ideen drin. Und Baptist ist einfach ein sehr sympathischer Charakter, wenn er wie in dieser Geschichte dargestellt wird. Am Ende gaben zwei unserer Mitarbeiter dem Ganzen die Note Zwei, die anderen entschieden sich für eine Drei, so dass summa summarum der Durchschnittswert 2,6 zu Buche stand.
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies