Diese Website nutzt Cookies. Sie können entweder alle   oder individuelle Eistellungen treffen. Nähere Infos finden Sie hier
50.432 REGISTRIERTE BUCHBEWERTER
Wir grüßen unseren neuesten User »leonardo95«!
  START   NEWS   BÜCHER   AUTOREN   THEMEN   VERLAGE   BLOGGER   CHARTS   BUCH FEHLT SUCHE:  
 

Die Entenanalyse: Projekt "Superzelle"

Nachdem das Lustige Taschenbuch mit der Nummer 513 wirklich gut gewesen war, hat die Nummer 514, die seit dem 4. Dezember zu bekommen ist und »Der große Wurf« heißt, ihrem Namen noch keine Ehre gemacht, sondern ist recht verhalten gestartet. Der zuletzt von uns analysierte Comic »Die Annalen der Zukunft« erwies sich als ziemlich durchwachsen, wie ihr an dieser Stelle nachlesen könnt. Weiter ging es mit den neuesten Machenschaften von Destruktor.

Projekt »Superzelle«

Destruktor, der böse Doppelgänger von Daniel Düsentrieb, hat es den Machern des Lustigen Taschenbuchs offenbar ziemlich angetan, denn alle sieben Geschichten mit seiner Beteiligung sind ins Deutsche übersetzt worden. Eine erschien in einer speziellen Halloween-Ausgabe des Lustigen Taschenbuchs, der Rest in den regulären Ausgaben. Im 514. Lustigen Taschenbuch kann man ihn nun also zum siebten Mal erleben. Ursprünglich erschien die Geschichte am 27. Oktober 2015 in der damaligen Ausgabe des italienischen Comicmagazins »Topolino«. Damals wie heute wurde der 44 Seiten lange Dreireiher zweigeteilt abgedruckt, wenngleich man in der Originalvorlage beide Parts unmittelbar hintereinander platzierte, während man dieses Mal ein paar andere Comics zwischen sie schob. Während es im Original keine Untertitel gab, wurden die deutschen Versionen mit »Genie gegen Superhirn« und »Genie gegen Superheld« benannt. Geschrieben wurde die Geschichte von Destruktors Erfinder Bruno Enna, für die Zeichnungen war Giada Perissinotto zuständig.

Worum geht es?

Der gefangene Destruktor soll in einer technisch hochwertigen Zelle im ewigen Eis eingesperrt werden, die Daniel Düsentrieb mit Mitteln errichten hat lassen, die von Dagobert Duck zur Verfügung gestellt wurden. Destruktor schmuggelt eine Büroklammer mit in seine Zelle, durch die es ihm gelingt, Helferlein umzuprogrammieren und ihm zum Ausbruch zu verhelfen. Aus Helferlein wird »Verderberlein«, Destruktor überwältigt Daniel und sperrt ihn in die Zelle. Anschließend schlüpft er in seine Rolle.

Spoiler

Zu Ehren von Daniel soll ein Fest gegeben werden, bei dem auch Dagobert und Phantomias auftreten werden. Destruktor erschafft daraufhin zwei Klone der beiden, damit diese ihre Rollen übernehmen und Unheil stiften. Zuvor müssen natürlich der »richtige« Phantomias und der »richtige« Dagobert aus dem Verkehr gezogen werden. Ehe es zu dem Fest kommt, wird Donald so sehr von Daisy in Beschlag genommen, dass er beschließt, nicht selbst (als Phantomias) zu dem Fest zu gehen, sondern den Phantomias-Roboter hinzuschicken, den Daniel Düsentrieb einst für ihn gebaut hatte. Destruktor nutzt das Fest, um Dagobert und den Phantomias-Roboter (den er für den echten Phantomias hält) zu entführen und ins ewige Eis zu Daniel zu verfrachten. Anschließend setzt er die Klone ein. Der Dagobert-Klon verschenkt das Vermögen der reichsten Ente der Welt an Klaas Klever, der Phantomias-Klon unterstützt Verbrecher. Als Donald sieht, was der Phantomias-Klon anstellt, geht er von einer Fehlfunktion des Roboters aus und setzt ihn schachmatt, indem er ihn einem Stromschlag aussetzt. Als er ihn zu Daniel bringen will, damit dieser ihn repariert, bemerkt er, dass der vermeintliche Daniel gar nicht Daniel ist, sondern der verkleidete Destruktor. Fortan tut er so, als sei er der Phantomias-Klon. Verderberlein merkt, dass etwas nicht stimmt, doch Destruktor kann die Zeichen seines kleinen Unterstützers nicht deuten. Als Destruktor gemeldet wird, dass Daniel und Dagobert in ihrer Zelle im ewigen Eis kurz vor einem Ausbruchsversuch stehen, reist er mit dem vermeintlichen Phantomias-Klon zu ihnen. Donald (verkleidet als Phantomias, der jedoch den Phantomias-Klon spielt) gelingt es auf dem Flug, Destruktor zu überwältigen, so dass der Bösewicht am Ende wieder dingfest gemacht werden kann. Da er es erneut schafft, eine Büroklammer in seine Zelle zu schmuggeln, ist der nächste Ausbruch jedoch schon vorprogrammiert.

Die Einschätzung

Da der Phantomias-Charakter in der Vergangenheit schon häufig in belanglosen Storys zu sehen war, anstatt ihn in Comics zu platzieren, in denen er das tut, was er am besten kann - nämlich das Verbrechen bekämpfen -, ist es sehr erfreulich gewesen, ihn hier wieder im Einsatz gegen einen Bösewicht zu erleben ... und dann auch noch gegen einen, der es richtig in sich hat. Was dabei herausgekommen ist, ist vielleicht nicht der allerbeste Destruktor-Auftritt - das dürfte »Genie und Wahnsinn« aus dem 424. Lustigen Taschenbuch sein, wenngleich da inzwischen vielleicht ein wenig verklärende Nostalgie mitschwingt -, dennoch handelt es sich um den bis hierhin besten Comic des 514. Lustigen Taschenbuchs. Destruktor wird als ernsthaft gefährlich und dementsprechend als würdiger Gegenspieler von Phantomias dargestellt, und insgesamt ist die Geschichte kreativ geschrieben, überraschend und daher alles andere als Standardkost. Das Ergebnis ist vielleicht keine Geschichte, die man unbedingt gelesen haben muss, aber man ist am Ende auf jeden Fall zufrieden. Zwei unserer Mitarbeiterinnen entschieden sich für die Schulnote Zwei, der Rest für eine Drei, so dass summa summarum der Durchschnittswert 2,6 zu Buche stand.
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies