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Die Entenanalyse: Geheimnisse im Grandhotel

Das Lustige Taschenbuch mit der Nummer 512, das den Titel »Duckenstein« trägt und seit dem 9. Oktober zu bekommen ist, hatte erfreulich stark angefangen, ehe es sich mit den beiden folgenden Comics auf einem recht »normalen« Durchschnittsniveau einfand. Zuletzt empfanden wir die Panzerknacker-Story »Geschröpfte Gauner« etwas mager, wie ihr an dieser Stelle nach wie vor nachlesen könnt. Nun ging es mit Inspektor Issel und seinem Kollegen Steinbeiß weiter.

Geheimnisse im Grandhotel

Einmal mehr handelt es sich um eine ziemlich aktuelle Geschichte, denn die Erstveröffentlichung liegt noch nicht einmal ein Jahr zurück. Sie erfolgte am 8. November 2017 unter dem Titel »Gus«, was in diesem Fall einfach dem Namen eines Protagonisten (in der deutschen Version heißt er Gustav) entspricht. Der dreißig Seiten lange Dreireiher wurde von Giorgio Salati geschrieben und von Francesco D'Ippolito gezeichnet.

Worum geht es?

Gustav Gustavson, ein Gepäckträger im Grand Hotel Allotria, verschwindet von einem Moment auf den anderen spurlos. Kommissar Hunter setzt Inspektor Issel und den Polizisten Steinbeiß darauf an, den Verschollenen aufzuspüren. Unterstützt werden sie dabei durch Fiona Fox, die ihnen als IT-Expertin zur Seite stehen soll.

Spoiler

Zunächst befragen Issel und Steinbeiß die Mitarbeiter und Gäste des Hotels. Durch Reinigungskraft Helga Hlligalli erfahren sie, dass der vermeintliche Schwede Gus Gustavson gar kein Schwede war und auch einen anderen Namen trug. Dieser wird unter Zuhilfenahme des Polizeicomputers ermittelt. Eigentlich heißt der Gesuchte Gustavo de la Grufolada, und er stammte von der Insel Carruba. Durch eine Zeugin erfahren sie, dass Helga Halligalli ihnen noch nicht alles gesagt hat: Die Reinigungskraft hat jemandem mitgeteilt, wer Gustav wirklich ist, nämlich dem Hoteldirektor. Dieser gab die Informationen an eine Gruppe von Bewohnern der Insel weiter und erhielt dafür Geld, das er dringend für den Erhalt des Hotels benötigte. Nach einer Befragung des Botschafters von Carruba erfahren sie, dass Gustav ein erfolgreicher Unternehmer war, ehe er am Tag seiner Hochzeit die Insel fluchtartig verließ. Inzwischen wurde seine designierte Familie informiert, und diese bewohnt passenderweise gerade das Hotel. Issel und Steinbeiß stöbern Gustav an einem Flugplatz auf, von dem aus er gerade nach Grönland weiterreisen will. Allerdings ist auch die Familie von Gustavs Braut zur Stelle und bedroht sie mit Pistolen. Gustav erzählt, dass er einst geflüchtet war, weil er mitbekommen hat, dass es seiner Zukünftigen nur um sein Unternehmen ging. Tatsächlich hatte er jedoch einfach nur ein belauschtes Gespräch in den falschen Hals bekommen, in Wirklichkeit meint sie es ehrlich mit ihm. So kommt es zur Verslöhnung, und die Hochzeit wird doch stattfinden.

Die Einschätzung

Zunächst zwei kleine Anmerkungen: Im Titel wird »Grandhotel« zusammengeschrieben, im eigentlichen Comic auseinander. Warum fällt so etwas niemandem auf? Zweitens ist der Mehrwert, der durch die Anwesenheit von Fiona Fox erzeugt wird, ziemlich gering, und es wäre auch sicher ohne sie gegangen. Ansonsten ist interessant, dass die Macher des Comics hier versucht haben, tatsächlich mal halbwegs realistische Ermittlungsarbeit (soweit man das in einem Disney-Funny eben umsetzen kann) darzustellen. Heißt also: Hier werden Zeugen befragt, Hintergrundinformationen abgeklopft, Querverbindungen gezogen. Ebenfalls muss man loben, dass sich Salati und D'Ippolito hier Nebencharaktere einfallen haben lassen, die den Begriff »Charakter« auch wirklich verdient haben, denn sie sind sowohl optisch als auch verhaltenstechnisch markant und haben einen guten Wiedererkennungswert. Allein: So richtig Spannung will trotzdem nicht aufkommen. Womöglich passt die Atmosphäre des Comics aber auch einfach nicht ganz zu den Erwartungen, die man an einen Issel- und Steinbeiß-Auftritt hat. Nichtsdestotrotz: Handwerklich war das gut gemacht, das muss man »Geheimnisse im Grandhotel« einfach zugestehen. Am Ende entschieden sich jeweils zwei unserer Mitarbeiter für die Noten Zwei und Drei, einer vergab eine Vier an den Comic. Damit stand am Ende der Durchschnittswert 2,8 zu Buche.
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies