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Die Entenanalyse: Fette Beute im Kofferraum

Dieser Tage haben wir fünf Mitarbeiter, die für die Funnys aus dem Hause Disney eigentlich schon viel zu alt sind, auf die Geschichten aus dem 501. Lustigen Taschenbuch angesetzt. Zuletzt berichteten wir euch von der ziemlich mäßigen Story »Küchenschlacht«, nachzulesen hier. Nun soll es mit der dritten (längeren) Geschichte aus dem Buch weitergehen.

Fette Beute im Kofferraum

Hierbei handelt es sich um einen Comic, der seine Erstveröffentlichung am 11. Oktober 2016 im italienischen Disney-Magazin »Topolino« hatte. Der 28 Seiten lange Dreireiher war damals mit »Manetta & Rock Sassi in: non aprite quel bagagliaio« überschrieben war, was zu Deutsch »Issel und Steinbeiß in: Öffnen Sie diesen Kofferraum nicht« bedeutete. Die Idee zur »Fetten Beute im Kofferraum« hatte Tito Faraci, für die zeichnerische Umsetzung war Graziano Barbaro zuständig. Die deutsche Erstveröffentlichung erfolgte am 5. Dezember 2017 im Lustigen Taschenbuch mit der Nummer 501, das den Titel »Gold und Silber lieb ich sehr« trägt, da es dem siebzigjährigen Jubiläum der Erfindung von Dagobert Duck gewidmet wurde.

Worum geht es?

Inspektor Issel und sein Kollege Steinbeiß sitzen eines Abends in einem Diner und plaudern, bis sie mitbekommen, dass einem der Gäste des Imbisses das Auto vor der Nase weggestohlen wurde. Da der Mann sehr eigentümlich reagiert, als er mitbekommt, dass Issel und Steinbeiß der Polizei angehören, heften sie sich heimlich an seine Fersen.

Spoiler

Der Dieb des Wagens - ein Mann namens Nick - bringt das Gefährt zu einem zwielichtigen Werkstattleiter, der ihm nach einem Blick in den Kofferraum einen überraschend hohen Preis zahlt. Fox, dem der Wagen gestohlen wurde und der selbst ein Gangster ist, hat sich indessen zwei Komplizen gesucht und fährt mit ihnen die Stadt ab, um nach dem Auto zu suchen. Issel und Steinbeiß folgen ihm in gebührendem Abstand. Sie haben inzwischen dank ihrer Kollegen von der Polizei mit Hilfe eines heimlich geschossenen Fotos erfahren, wer Fox ist und was er alles auf dem Kerbholz hat. Als Nick versucht, ein zweites Auto zu stehlen, wird er von Fox entdeckt. Die Gangster warten ab, bis Nick einsteigt und folgen ihm, da sie sich erhoffen, dass er sie zu dem Ort bringt, an dem das erste gestohlene Auto steht. Da sich Nick daraufhin verfolgt fühlt, verliert er die Konzentration und kracht in das erste gestohlene Auto, das der Werkstattleiter gerade gestartet hatte. Als alle Gangster miteinander streiten, werden sie von Issel und Steinbeiß gestellt und verhaftet. Wie sich zeigt, befand sich im Kofferraum ein Geburtstagskuchen für Kommissar Hunter, den Fox gestohlen hat, um dem Polizeichef die Feier zu vermiesen. Der Werkstattleiter war wiederum nicht wegen des Kuchens so freigiebig gewesen, sondern weil er anhand einer Marke auf der Heckklappe gesehen hatte, dass es sich um ein ganz besonders wertvolles Auto handelte. Schlussendlich landen die Verbrecher im Kommissariat, während Issel und Steinbeiß zur Geburtstagsfeier von Kommissar Hunter gehen.

Die Einschätzung

Das Außergewöhnlichste an »Fette Beute im Kofferraum« ist natürlich die personelle Besetzung der Geschichte. Micky Maus wird am Ende des Comics einmal namentlich erwähnt, kommt aber nicht persönlich vor, und auch alle anderen »üblichen« Hauptcharaktere sind abwesend. Aus dem Standard-Ensemble ist lediglich Inspektor Issel an Bord, der aber eigentlich nur als Sidekick funktionieren kann, und der extrem sporadisch eingesetzte Steinbeiß, der seit der 1997er Story »Kommissar Issels lange Nacht« ab und zu mal auftaucht, dabei jedoch so unauffällig ist, dass wir bis hierhin noch nicht einmal namentlich gewusst hätten, wer er überhaupt ist.

Die Geschichte selbst fühlt sich wie die Mischung aus einer unspektakulären Diebstahls-Krimistory und einem krampfhaft hineingeschnittenen Schlussgag an. Vor allem zeigt der Comic, wie wichtig die »normalen« Hauptfiguren doch sind. Zwar ist Issel bei seinen sonstigen Auftritten eigentlich eine wirklich amüsante Figur, doch seine Tollpatschigkeit und vollkommene Unfähigkeit gepaart mit der überzogenen Selbsteinschätzung funktionieren einfach nur für ein paar Kalauer am Rande, zu einem richtigen Haupt-Protagonisten bringt er es einfach nicht. Selbst in dieser Geschichte hier, in der er weit mehr in den Mittelpunkt gerückt wurde als üblich, wirkte er nur wie ein herumstehendes Beiwerk und nicht wie jemand, der die Erzählung vorantreibt.

Der Versuch, mal ein wenig mehr mit Issel anzustellen, war es sicherlich wert, aber gefruchtet hat es leider nicht. Und so hat einer unserer Mitarbeiter der Geschichte die Note Drei gegeben, jeweils zwei gaben ihr eine Vier und eine Fünf, was summa summarum die Durchschnittsnote 4,2 ergab.
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies