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Die Entenanalyse: Die Gunst der Kunst

Am Dienstag ist mit »Unter Dinos« ein neues Lustiges Taschenbuch erschienen, nämlich die Nummer 549, und wir lassen es von einer Handvoll Mitarbeiter unserer Seite Stück für Stück - oder besser gesagt: Comic für Comic - durchlesen. Die ersten beiden Geschichten hatten ein ordentliches Niveau und bildeten damit einen zufriedenstellenden Einstieg in den neuen Band. Zuletzt thematisierten wir hier die astrologisch untermalte Micky-gegen-Karlo-Geschichte »Das Schurken-Horoskop«, die zwar nicht überragte, aber doch mit einer Reihe neuer Ideen daherkam. Unseren zugehörigen Artikel findet ihr an dieser Stelle. Abermals seid ihr bei eurer Abstimmung deutlich kritischer als wir: Während wir bei der Schulnote 2,8 gelandet waren, liegt der Schnitt eurer vergebenen Noten derzeit bei 3,78. Mit einem Ausflug in die Welt der modernen Kunst ging es weiter.

Die Gunst der Kunst

Der Comic ist sogar noch ein paar Wochen jünger als »Das Schurken-Horoskop«, und das war schon eine ziemlich aktuelle Geschichte. »Die Gunst der Kunst« wurde am 30. Dezember 2020 erstmals im italienischen Magazin »Topolino« veröffentlicht und stammt aus der Feder von Roberto Moscato. Gezeichnet wurde der zwanzig Seiten lange Dreireiher von Graziano Barbaro. Der Originaltitel lautete »Paperino e il turbolento allestimento«, was man mit »Donald Duck und die chaotische Inszenierung« übersetzen kann.

Worum geht es?

Klaas Klever inszeniert sich als Kunstmäzen. Er lässt vor seinem Hauptquartier eine Ungetüm aus Rohren von einem bekannten Künstler bauen und lobt sich dafür, dass er diesen fördert. Seine Großzügigkeit findet Anklang bei den Menschen, und so beginnen sie seine Waren en masse zu kaufen. Darunter laborieren die Geschäfte von Dagobert Duck, weswegen er ebenfalls einen Künstler anheuert, um es Klaas Klever gleichzutun.

Spoiler

Wie man es von Dagobert kennt, geht er bei seinem Kunstprojekt knauserig vor. Der Künstler erhält keine Vergütung, sondern arbeitet einen Schaden ab, den er in der Vergangenheit angerichtet hat. Als Material für sein Kunstwerk stellt ihm Dagobert ausrangierten Hausrat zur Verfügung, außerdem überlässt er ihm Donald als »Bautechniker«. Fortan gibt Diddi von Stijl - so der Name des Künstlers - Donald allerhand Anweisungen, ohne selbst einen Finger zu rühren. Erst lässt er ihn den Hausrat auf unmögliche Weise stapeln. Als eine Menge Gegenstände aufeinander stehen, wird Donald von einem großen weißen Vogel attackiert, und alles bricht in sich zusammen. Da sich die künstlerischen Trends inzwischen gewandelt haben, lässt von Stijl Donald im zweiten Anlauf die Möbelstücke zusammennageln. Wieder ist der Vogel zur Stelle, wieder geht alles zu Bruch. Von Stijl gibt Donald die Schuld, regt sich über ihn auf und lässt sich dann von ihm zu einem neuen Kunstwerk namens »Gefiederte Inkompetenz« inspirieren. Als dieses den Medien vorgestellt werden soll, ist abermals der Vogel zur Stelle und zerstört das Kunstwerk. Primus identifziert den Vogel als einen seltenen Reiher aus Süd-Entasien. Sein Auftauchen gleicht einer Sensation. Dagobert nutzt dies aus und wandelt das zusammengebrochene Kunstwerk in ein »Vogelparadies« um, für das er Eintritt verlangt. Für Klaas Klevers Kunstwerke (und Waren) interessiert sich fortan niemand mehr, Dagobert scheffelt wieder Geld. Donald bleibt indessen wütend, da er dem Vogel die wiederholten Attacken nicht verziehen hat.

Die Einschätzung

Im Lustigen Taschenbuch werden ja regelmäßig Auffüllcomics von sechs bis zehn Seiten Länge abgedruckt, die den Zweck haben, am Ende auf die richtige Seitenzahl zu kommen und die eigentlich nur auf einen (zumeist recht schlappen) Schlussgag hingeschrieben wurden. »Die Gunst der Kunst« wirkt streckenweise wie genau solch eine Geschichte, nur ist der Comic mit seinen zwanzig Seiten dafür viel zu lang. Storytechnisch wird hier schon ganz schön wenig geboten. Man kann der Geschichte zugutehalten, dass sie die Dauerfehde von Dagobert Duck und Klaas Klever mal auf eine ganz andere Ebene als üblich führt und nicht einfach nochmal das durchkaut, was man aus ihrer Rivalität bereits kennt. Allerdings hätte es auch nicht geschadet, Klever mehr in das Ganze involviert zu sehen. »Die Gunst der Kunst« wäre beispielsweise ein ganzes Stück unterhaltsamer gewesen, wenn Klever derjenige gewesen wäre, der (mittels Anwantzer) den Vogel aufgetrieben und auf das Duck'sche Kunstwerk angesetzt hätte. Dann hätten wir hier am Ende Klever beim Schnabulieren seiner Melone erlebt, und die Story hätte so etwas wie eine geschlossene Klammer als Überbau gehabt. So ist das alles eher ziel- und belanglos. Schlussendlich entschied sich einer unserer Mitarbeiter für die Note Drei, der Rest für eine Vier, so dass wir summa summarum auf den Durchschnittswert 3,8 kamen.


Wie fandet ihr "Die Gunst der Kunst"?
1
 
 122 (32,4%)
Schulnote 4
2
 
 91 (24,1%)
Schulnote 5
3
 
 52 (13,8%)
Schulnote 3
4
 
 51 (13,5%)
Schulnote 2
5
 
 47 (12,5%)
Schulnote 6
6
 
 14 (3,7%)
Schulnote 1
An der Umfrage haben 377 Benutzer teilgenommen.
 
 
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies