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Die Entenanalyse: Die Bestie von Duckenburgh

Rund drei Wochen sind vergangen, seitdem wir hier die Comics des Lustigen Taschenbuchs mit der Nummer 518 besprochen hatten. Eine sehr eigentümliche Ausgabe - kein einziger Comic konnte uns wirklich so richtig überzeugen, allerdings gab es darin auch keinen Totalausfall. Anders ausgedrückt handelte es sich um die schiere Mittelmäßigkeit in Buchform. Eine Übersicht unserer damaligen Analysen findet ihr an dieser Stelle. Am 23. April ist nun eine neue Ausgabe erschienen. Diese heißt »Die Bestie von Duckenburgh«, und mit der Titelgeschichte wollen wir beginnen, auch die darin abgedruckten Comics hier zu thematisieren.

Die Bestie von Duckenburgh

Hierbei handelt es sich um den einzigen Comic, der speziell für diesen Band und seine anderen europäischen Ableger geschrieben wurde, der Rest entstammt dem italienischen Magazin »Topolino«. Geschrieben wurde der 37 Seiten lange Dreireiher von Maya Åstrup, die Zeichnungen steuerte Massimo Fecchi bei. Der dänische Originaltitel lautet »Ny forvalter på slottet«, was man mit »Neues Schlossmanagement« übersetzen kann.

Worum geht es?

Dagobert reist mit Donald und den Kindern zur »Duckenburgh«, dem »Stammschloss« der Ducks in Schottland. Dort soll ein Nachfolger für den Hausmeister gefunden werden, den das Schloss nun schon seit geraumer Zeit mehr hat. Da in der Gegend eine Legende die Runde macht, laut der eine Bestie in den Mooren umherzieht, hat sich bis dato niemand gewagt, den Posten zu übernehmen.

Spoiler

In »Badloch«, dem kleinen Ort in der Nähe des Schlosses, begegnet man den Ducks mit Feindseligkeit, nur die ortsansässigen Fieselschweiflinge wirken freundlich. Trotzdem hängt Dagobert mehrere Plakate auf, auf denen er die Hausmeisterstelle bewirbt. Das Schloss ist in einem maroden Zustand. In der Nacht hören die Ducks ein Fauchen, und im Nebel sehen sie eine riesige schwarze Raubkatze durch die Umgebung streifen. Die Kinder rennen zu der Stelle, doch als sie ankommen, ist die Großkatze nicht mehr zu sehen. Stattdessen finden sie eine Schaufel und mehrere ausgebuddelte Löcher. Tags darauf melden sich zwei Bewerber auf die Hausmeisterstelle. Es handelt sich um Ganoven, die jedoch vor dem vermeintlichen Spukgeschehen im Schloss Reißaus nehmen. Für die Folgenacht rekrutieren Tick, Trick und Track die einheimischen Fieselschweiflinge, um gemeinsam mit ihnen nach dem Monster Ausschau zu halten. Sie stoßen auf es und stellen fest, dass es sich um zwei Männer handelt, die aufeinander sitzen und ein Katzenkostüm tragen. Sie gehören zur Familie Whiskerville, den hiesigen Erzfeinden Dagoberts. Einer der Männer hatte ein altes Schriftstück gefunden, laut dem sich ein römischer Schatz auf dem Gelände der Duckenburgh befinden sollte. Die vermeintliche Bestie diente dazu, Besucher zu vergraulen. Den Schatz haben die Whiskervilles jedoch nie gefinden. Dagobert muss hingegen sein goldenes Näschen nur kurz in die Luft halten, schon stößt er auf eine Amphore voll antiker Münzen. Tick, Trick und Track überzeugen Dagobert, den Fund zu verwenden, um den ortsansässigen Fieselschweiflingen ein neues Klubhaus statt deren maroder Hütte bauen zu lassen, umgekehrt übernehmen diese fortan die Hausmeisterdienste in seinem Schloss. Die Geister, die tatsächlich in dem alten Gemäuer hausen, sind abschließend hochzufrieden darüber, dass Dagobert endlich Frieden mit den Leuten in Badloch geschlossen hat.

Die Einschätzung

Inhaltlich wurde an dieser Stelle einiges geboten, was man schon in anderen Duck-Comics gelesen hat. Die Familie reist zurück in Dagoberts alte Heimat, sie beziehen ein altes Familiengemäuer, darin spukt es, der Spuk erweist sich als etwas ganz anderes - alles schon mal dagewesen, wenn auch nicht immer jede der Komponenten integriert wurde. Carl Barks erzählte vom »Gespenst von Duckenburgh«, es gab den »Tartan der Familie Duck«, die Sherlock-Holmes-Geschichte über den »Hund von Baskerville« wurde wiederholt aufgegriffen. Zum letztgenannten Punkt gehört auch die Carl-Barks-Geschichte »Der Hund der Whiskervilles«, von der sich der Name der Feinde Dagoberts in der vorliegenden Geschichte ableitet. Womöglich steckt hier also zwischen den Zeilen jede Menge Stoff für Hardcore-Donaldisten, als Gelegenheitsleser bekommt man davon aber nur sehr bedingt etwas mit. Unterhaltsam ist die Konstellation allemal, auch in ihrer erneut aufgegossenen Form. Und letztlich sind sich Spukschloss-Geschichten auch außerhalb von Disney-Welten immer recht ähnlich, so dass man die wiederkehrenden Elemente den Machern wenig vorwerfen kann. Sieht man mal von der überflüssigen Zwischensequenz mit den Gaunern ab, die im Schloss anheuern wollen, was keinerlei Beitrag zur eigentlichen Story liefert und daher wie ein erzwungenes Strecken der Geschichte wirkt, ist das hier also alles ganz ordentlich geworden. Für einen der Egmont-Comics, die speziell für die Lustigen Taschenbücher geschrieben wurden, ist dies sogar überraschend gut, denn zumeist sind diese ganz schön mäßig. Nach dem durch und durch mittelmäßigen letzten Band bietet dieser Auftakt daher etwas Anlass für vorsichtigen Optimismus. Jeweils zwei unserer Mitarbeiter bewerteten ihn mit den Noten Zwei und Drei, eine Mitarbeiterin vergab eine Vier. Somit landeten wir hier am Ende beim Durchschnittswert 2,8.
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies