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Die Entenanalyse: Der strahlende Schatten

Vor vier Tagen ist ein neues Lustiges Taschenbuch erschienen, nämlich die Nummer 520 mit dem Titel »85 Jahre Donald Duck«. Ein Quintett an Mitarbeitern unserer Seite ist seitdem damit zugange, es Comic für Comic zu lesen. Zuletzt waren wir bei einem Crossover der Maus- und Entenwelt angelangt, nämlich der auf »retro« gebügelten »Zauberhafte Auszeit«. Die Geschichte sinnvoll zu bewerten, fiel uns ziemlich schwer, wie ihr an dieser Stelle nachlesen könnt. Im Buch folgte ein Einseiter namens »Ein ganz exklusives Geschenk«, den wir an dieser Stelle auf seiner Kürze übergehen. Stattdessen fahren wir mit Phantomias fort.

Der strahlende Schatten

Der Comic ist erst etwas mehr als ein Jahr alt: Am 21. Februar 2018 wurde er im italienischen Magazin »Topolino« veröffentlicht. Im Oktober wurde er in einem portugiesischen Phantomias-Band aufgegriffen, nun hat er es also schon ins Deutsche geschafft. Der dreißig Seiten lange Dreireiher wurde von Blasco Pisapia geschrieben und gezeichnet. Im Original hieß er »Paperinik e la misteriosa ombra luminosa«, was man mit »Phantomias und der mysteriöse leuchtende Schatten« übersetzen kann.

Worum geht es?

Daniel Düsentrieb und Dussel Duck besuchen zeitgleich zwei höchst unterschiedliche Vorträge: Während der Erfinder zum I.D.E.E.-Kongress (Internationaler Dialog der Erklärer und Erfinder) geht, sucht Dussel das Treffen der F.R.U.S.T. (Freunde der UFO-Sichtungstruppe) auf. Donald begleitet Dussel, schläft aber während des Vortrags ein. Nachdem er erwacht, ist eine Alien-Hysterie in der Stadt ausgebrochen, und Gerüchte über einen »strahlenden Schatten«, der nächtens durch die Straßen zieht, machen die Runde.

Spoiler

Als er in einer der nächsten Nächte als Phantomias unterwegs ist, stößt Donald auf den strahlenden Schatten. Dieser ist turmhoch und saugt das Licht aus den Wolkenkratzern der Stadt ab. Erste Versuche, ihn mit seinen Spezialwaffen zu bezwingen, scheitern. In den nächsten Tagen wächst der Koloss immer weiter, und weitere Versuche, ihn zu bekämpfen, laufen ins Leere. Da der Schatten jede Art von Energie schlucken kann, wirken Phantomias' Waffen bei ihm nicht. Donald ermittelt, dass der Riese stets in der Nähe von Düsentriebs Labor aufgetaucht ist. Er versucht den Erfinder zu erreichen, dies misslingt jedoch. Daher muss er weiter auf eigene Faust versuchen, den Koloss zu bekämpfen, und er hat eine Idee: Wenn er im Elektrizitätswerk den Strom der ganzen Stadt lahmlegt, findet der Schatten keine Energie mehr, die er absaugen kann. Am Elektrizitätswerk haben sich indessen die F.R.U.S.T.-Anhänger versammelt, da sie mit der Ankunft von Aliens rechnen. Dussel verkauft hier selbstgebraute Limonade, und Phantmias nimmt eine Flasche an sich. Der Schatten taucht auf, und so stürmt der Superheld in das Werk. Das Monstrum weiß jedoch, was er vorhat, und so macht er sich über seine Versuche lustig. Es gelingt nicht, den Hauptschalter umzulegen. Stattdessen zerplatzt das Monster, als Phantomias ihm Dussels Limonade in den Weg wirft. Dussel hat bei der Zubereitung Terpentinöl mit hineingekocht. Es stellt sich heraus, dass es aus einem Lack heraus erstanden ist, den Daniel Düsentrieb erfunden hatte. Dieser sollte Sonnenenergie speichern, speicherte jedoch Elektrizität und machte diejenigen bösartig, die mit ihm in Kontakt gerieten. Das Terpentinöl löste den Lack wieder auf. Am Ende zeigt sich, dass Helferlein hinter allem steckte: Während Düsentriebs Abwesenheit war es in den Lackeimer gefallen.

Die Einschätzung

Vorab eine philosophische Frage an alle Optiker unter euch: Ist ein Schatten, der leuchtet, ein Schatten?

Ein paar Dinge kann man dem Comic positiv attestieren. So muss man bei einer Geschichte mit Dussel Duck beispielsweise immer befürchten, dass es zu stark in dürftige (und üblicherweise immer sehr ähnlich verlaufende) Slapstick abrutscht, und das war hier nicht der Fall. Nachdem Donald während des F.R.U.S.T.-Vortrags einschlief, musste man befürchten, dass es auf eine der üblichen Traumstorys mit der ebenso üblichen Aufwach-Deus-ex-Machina hinauslaufen würde, und auch das war hier nicht der Fall. Obendrein wurde Phantomias hier mit einem Gegner konfrontiert, der wirklich mächtig erschien und nicht im Handumdrehen aus der Geschichte entsorgt wurde. Auf der anderen Seite ist das, was hier erzählt wird, auch schon ziemlich hanebüchen. Dass es einen Zusammenhang zu Düsentrieb und Helferlein geben würde, war angesichts des Comicauftakts leicht ausrechenbar. Zeichnerisch war der »strahlende Schatten« nicht überzeugend - warum beispielsweise denkt Helferlein in Kritzelbildern? Von daher: Ein Comic mit Höhen und Tiefen. Dass der wachsende Schatten vermutlich eine Ghostbusters-Hommage war, wie beispielsweise Donalds zwischenzeitlicher Wechsel ins Phantomias-Kostüm in einer Telefonzelle zweifellos eine Superman-Hommage darstellen sollte, zählt dabei tendenziell zu den Pluspunkten. Schlussendlich bewertete einer unserer Mitarbeiter den Comic mit der Note Zwei, jeweils zweimal wurden die Noten Drei und Vier vergeben. Am Ende landeten wir hier - schon wieder - beim Durchschnittswert 3,2.
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies