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Die Entenanalyse: Das Ganoven-Handbuch

Das aktuelle Lustige Taschenbuch, das die Nummer 516 trägt, »Frost mit der Post« heißt und seit dem 29. Januar in Handel ist, wird seit einigen Tagen von fünf unserer Mitarbeiter gelesen und bewegt sich seitdem fast konstant auf dem Niveau »okay, nicht weltbewegend, aber auch nicht schlecht«. Die zuletzt thematisierte Geschichte Detektei-Duck-Geschichte »Ein Heißsporn kriegt kalte Füße« fiel in genau die gleiche Kategorie, wie wir euch an dieser Stelle berichteten. Nun ging es mit Kater Karlos Schandtaten weiter.

Das Ganoven-Handbuch

Diese Geschichte hat schon ein gutes Jahrzehnt auf dem Buckel: Ihre erste Veröffentlichung erfolgte am 5. Februar des Jahres 2008 im italienischen Magazin »Topolino«. Seitdem wurde sie in Italien nur noch einmal nachgedruckt und es gab eine portugiesische Übersetzung im Jahre 2013, ansonsten beließ man den Comic still und heimlich in einer Schublade ... was nicht gerade nach großem Vertrauen in die Qualität des Ganzen klingt. Der zwanzig Seiten lange Dreireiher stammt von Rudy Salvagnini, wurde von Sergio Asteriti gezeichnet und hieß ursprünglich »Gambadilegno e il manuale del crimine«, was so ziemlich das gleiche wie der deutsche Titel bedeutet, nämlich »Kater Karlo und das Verbrechenshandbuch«.

Worum geht es?

Kater Karlo versteckt sich im Keller seines Hauses, da er befürchtet, von der Polizei besucht zu werden. Statt der grünen Minna taucht Roman Cier auf, der ihn von früheren Zeiten an der »Ganoven-Schule« kennt. Cier möchte ein neues Lehrbuch für Verbrecher verfassen, und zu diesem Zwecke lässt er sich von Kater Karlo dessen beste Gangsterstücke nacherzählen.

Spoiler

Zunächst berichtet Karlo von einem Einbruchs ins Städtische Museum. Während er die Alarmanlage ausschaltet, soll Schnauz das Gemälde der »Minna Luisa« aus dem Ausstellungskasten nehmen. Schnauz nimmt nur den goldenen Rahmen mit, nicht aber das wertvolle Gemälde, und so sind die beiden Einbrecher einen Tag später das Gespött der Medien. Es folgt ein Einbruch ins Museum der Moderne: Schnauz und Karlo steigen mit Hilfe einer großen Lieferkiste ein, in der sie sich versteckt halten, und stehlen Kleiderständer und Lampen, die sie versehentlich für Kustwerke halten. Abermals wird über sie gelacht. Was folgt, ist ein Überfall auf einen Geldtransporter. Es gelingt ihnen, mehrere Geldsäcke zu entwenden, doch als sie mit der Penunze Lebensmittel kaufen wollen, stellt sich heraus, dass es sich um Falschgeld handelt, das mit dem Transporter nur zum Schreddern gebracht werden sollte. Beim Versuch, einen riesigen Diamanten zu stehlen, bleibt Karlo mit seinem dicken Bauch an einer Lichtschranke hängen, da er sich kurz zuvor bei Trudi überfressen hatte. Kurzum: Alles geht in die Hose. Roman Cier notiert sich alles, und einige Zeit später erhält Karlo ein Belegexemplar des neuen Ratgebers. Dessen Titel lautet »Alles, was ein erfolgreicher Ganove nicht tun sollte«.

Die Einschätzung

Dafür, dass der Comic ein ganzes Jahrzehnt »auf Halde« lag und nicht übersetzt wurde, haben wir uns das Ganze zunächst schlechter vorgestellt. Ein richtig guter Comic war »Das Ganoven-Handbuch« natürlich nicht - mit seinen zwanzig Seiten war er letztlich vermutlich nicht mehr als ein kleiner Funny zum Auffüllen von noch vorhandenem Platz -, aber als kleiner Ganovenhappen für zwischendurch war das schon in Ordnung. Das Prinzip hatte sich natürlich schon ab Kater Karlos erster Erzählung erschlossen, und es war im Grunde genommen auch schon von da an klar, dass es darauf hinauslaufen würde, dass Karlo als »schlechtes Beispiel« im Buch des Ratgeberautors enden würde. Halbwegs in Ordnung war es trotzdem, denn da haben wir Karlo schon häufig in viel schlechteren Comics erlebt, nämlich in denen, in denen er die Rolle eines unauffälligen Nebencharakters spielte, der (mehr oder minder) mit Micky Maus zusammenarbeiten musste. Hier war er wenigstens »in seinem richtigen Job« zu erleben. Letztlich entschieden sich zwei Mitarbeiter unserer Seite für die Note Drei, drei wählten die Vier, so dass summa summarum der Mittelwert 3,6 zu Buche stand. Der Comic war damit genauso durchschnittlich wie fast das ganze 516. Lustige Taschenbuch bis hierhin.
 
Autorin der Meldung: Heike Dzemski  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies