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Alek - Kein Held unserer Zeit
Verfasser: Horst Knappe (3)
Verlag: Eigenverlag (27286)
VÖ: 31. Dezember 2022
Genre: Tatsachenroman (130)
Seiten: 358 (Taschenbuch-Version), 426 (Kindle-Version)
Themen: Aussteigen (3), Bundeswehr (17), Reisen (2973)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Ende der 70-er Jahre beginnt für den jungen Alek eine Schussfahrt durch drei wilde Phasen, die der Autor in seinem Roman inszeniert: Zwei Jahre als Soldat und Ausbilder der Infanterie, lange Streifzüge durch Asien und Südamerika, mehrere Jahre als Reiseleiter u.a. in der Karibik und Ostafrika. In ihm schwelt eine seelische Verwandtschaft mit den Romanhelden Dostojewskijs und Lermontows, doch seine Jagd nach Herausforderungen, schnellem Geld und exotischen Liebesabenteuern treibt Alek in eine Abwärts-Spirale, die in afrikanischen Drogen und Ausschweifungen zu enden droht. Von einem plötzlich auftauchenden Freund davor bewahrt, folgt er dem Ruf einer einstigen Geliebten in die USA ... um dort eine noch größere, schicksalhafte Überraschung zu erfahren.
Lesermeinungen (1)     Leseprobe
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Horst Knappe für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Horst Knappe gibt es auf seiner Autorenseite.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

     Er könnte niemandem erklären warum er ständig Gefahren sucht. Dabei ist er gar nicht darauf aus bedroht zu werden oder in Schwierigkeiten zu geraten. Seine Neugier zwingt ihn Grenzen auszuloten und dorthin zu gehen, wohin sich noch niemand vorwagte. So ein Moment ist jetzt, er muss auf die Straße und selbst herausfinden wie gefährlich die Lage ist. Die Einschätzung des Fernsehkommentators kümmert ihn wenig.
     Die Rezeptionistin, eine hübsche Jamaikanerin in dunkelblauer Uniform, fragt ihn beim Hinausgehen, ob er ein Taxi benötige, doch er will laufen. „No, thank you!“ Die Straßen sind leer, erst im Park zwischen Meer und Stadtzentrum hört er Rufe, doch nur von Jugendlichen, die auf einem Betonplatz Fußball spielen. Alle sind dunkelhäutig, die meisten von ihnen barfuß. Sie werfen Alek schräge Blicke zu, konzentrieren sich aber schnell wieder auf ihr Spiel.
     Ab der Harbour Street klingt der Lärm aus Richtung Innenstadt aggressiver. Obwohl noch weit weg, ist deutlich das Klirren von Glas zu hören, dazwischen immer wieder Geschrei. Aber Alek kann davon noch nichts sehen. Geschäfte, Banken und Kirchen sind geschlossen, zum Teil mit Brettern verrammelt. Kioske sind geöffnet, und davor gibt es Streitereien. Keine großen Schlägereien, eher Rangeleien unter Betrunkenen. Die Namen der Parteien werden gebrüllt, sonst kann man im Durcheinander wenig verstehen. Manche packen sich am Kragen, Bierflaschen gehen zu Bruch, und weil alle mit sich selbst beschäftigt sind, nimmt keiner von Alek Notiz. Um es dabei zu belassen schlägt er einen Bogen über die Union Street zurück in die ruhige Zone.
     Aus einem Musikladen wummern die Bässe eines Reggae-Songs, davor stehen LPs in einem Karton in der Sonne. Die Bands kennt Alek nicht, trotzdem hat er Mitleid mit den Platten, die sich in der Hitze bereits verformen. Als er aufschaut nähert sich von der Seite eine Handvoll Jamaikaner, die eindeutig nicht an Musik sondern an Alek interessiert sind. Er geht ruhigen Schrittes weg, kommt aber nicht weit, weil sich ihm plötzlich jemand in den Weg stellt, ein extrem dunkler Muskelprotz in Unterhemd. Er ist kahlköpfig und sagt nichts, steht einfach im nur Weg, die anderen sind hinter Alek stehengeblieben. In anderen Situationen hätte er „Was gibt´s?“ oder „Was ist euer Problem?“ gefragt, aber er ist unbewaffnet und hält den Mund.
     Der Riese trägt eine Armeehose, aus ihrer Beintasche schaut der Knauf eines Colts. „You don´t talk to black men?“ zischt er endlich.
     „Aber klar doch, brother, natürlich rede ich mit dir. Ich bin doch kein weißes Arschloch!“ Alek täuscht Gelassenheit vor.
     Der Jamaikaner grinst kurz, dann kommt er einen Schritt näher. „Willst du Marihuana kaufen? Ein Mädchen? Oder einen Jungen?“ Pause. „Nein? Scheiße! Was suchst du dann hier auf Jamaika?“ Die anderen sind nähergekommen und bilden jetzt einen Halbkreis.
     „Ich arbeite auf eurer schönen Insel. Ich bin auch nur ein armes Schwein, das von Touristen lebt. Ich mag Jamaika und will, dass es aufwärts geht.“
     Die Umstehenden kichern blöde, doch der Anführer bleibt ernst und zieht seelenruhig seinen Colt aus der Tasche, dreht ihn ein paar Mal in seinen Händen und steckt ihn zurück. Seine Haut und die dicken Adern auf seiner Brust sind schwarz wie Tinte. „Na dann stelle ich dir mal eine einfache Frage: Wer gewinnt morgen die Wahl?“
     Alek realisiert, dass der Moment der Wahrheit gekommen ist. Nichts an den Typen lässt darauf schließen, für welche Partei sie kämpfen. Falls er das Falsche sagt, ist er geliefert. Sollten sie Anhänger der PNP sein, gäbe er das perfekte Opfer ab. Also was? Er muss sich entscheiden – und ruft den Schlachtruf der JLP: „Deliverance!“
     Ringsum leuchten die Gesichter auf, Glück gehabt. „Deliverance!“ blöken jetzt auch die Jamaikaner und recken ihre Fäuste in die Luft. Jemand klopft Alek auf die Schulter, der Riese grinst fröhlich und tritt zur Seite. „Bitte weitergehen, und einen schönen Tag noch, Sir! Morgen gewinnt die JLP, und dann geht es aufwärts – für dich und für mich!“
     Am nächsten Morgen fährt er mit Connie in ihre Hotels und merkt sich Daten und Fakten ihrer Begrüßungsreden. Besonders tief schreibt er dabei in sein Gedächtnis, was Connie ihm auf der Autofahrt erklärt: „Jamaika ist keine freundliche Insel, seine Einwohner waren vor langer Zeit praktisch alle versklavt. Daher der tief verwurzelte Hass und die Sehnsucht, sich an der weißen Herrenrasse irgendwie zu rächen. Die ganze Reggae-Musik ist nicht anderes als ein rhythmischer Aufruf zur Vergeltung. Heute gibt es keine Sklaverei mehr, auch keine echte Unterdrückung der Schwarzen, aber die führen immer noch einen mentalen Guerillakrieg gegen alle Weißen. Auf Jamaika leben extrem reiche und gebildete Einheimische, aber die Mehrheit, mit der du es auf der Straße und in den Hotels zu tun haben wirst, leitet aus ihrer Hautfarbe das Recht ab, Weiße grundsätzlich zu betrügen und zu bestehlen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber es gibt auch eine Regel, nimm das als gutgemeinten Rat!“
     Dass Wahltag ist wird immer deutlicher. In den abgeschirmten Resorts bekommt man davon nichts mit, doch unterwegs herrscht selbst in kleinen Dörfern Chaos. Wie aufgescheuchte Hühner rennen die Einwohner über Straßen und Plätze und schreien sich an, als würde es um ihr Leben gehen. Was aus sicherer Distanz wie Karneval anmutet, ist aus der Nähe ein bösartiges Volksfest, bei dem überall aus dem Nichts Menschen aufeinander losgehen und sich prügeln. In Montego Bay haben sich derweil echte Fronten gebildet. Eine Straßenseite bekämpft die andere, ein Block verschanzt sich gegen die Angriffe des benachbarten, und nur Connies mutigem Fahrstil und ihrer Dauerhupe ist zu verdanken, dass sie heil zum Hotel zurück gelangen.
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