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Alek - Kein Held unserer Zeit

Verfasser: Horst Knappe (4)
Verlag: Eigenverlag (30593)
VÖ: 31. Dezember 2022
Genre: Tatsachenroman (144)
Seiten: 358 (Taschenbuch-Version), 426 (Kindle-Version)
Themen: Aussteigen (3), Bundeswehr (18), Reisen (3201)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Ende der 70-er Jahre beginnt für den jungen Alek eine Schussfahrt durch drei wilde Phasen, die der Autor in seinem Roman inszeniert: Zwei Jahre als Soldat und Ausbilder der Infanterie, lange Streifzüge durch Asien und Südamerika, mehrere Jahre als Reiseleiter u.a. in der Karibik und Ostafrika. In ihm schwelt eine seelische Verwandtschaft mit den Romanhelden Dostojewskijs und Lermontows, doch seine Jagd nach Herausforderungen, schnellem Geld und exotischen Liebesabenteuern treibt Alek in eine Abwärts-Spirale, die in afrikanischen Drogen und Ausschweifungen zu enden droht. Von einem plötzlich auftauchenden Freund davor bewahrt, folgt er dem Ruf einer einstigen Geliebten in die USA ... um dort eine noch größere, schicksalhafte Überraschung zu erfahren.
Lesermeinungen (2)     Leseprobe
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Horst Knappe für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Horst Knappe gibt es auf seiner Autorenseite.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

     Merkwürdigerweise fühlt er sich von Jamaikanerinnen allgemein nicht angezogen. So interessant die Schattierungen ihrer Haut sind, so blasse und langweilige Persönlichkeiten scheinen sich darunter zu verbergen. Junge Hotelangestellte, die Girls von Blue Danube, Zufallsbekanntschaften in Shops und Restaurants bewohnen in seinen erotischen Phantasien alle dieselbe Schublade mit der Aufschrift „Muss nicht sein.“ Natürlich gibt es Ausnahmen, elegante Ladies im Polo Club und im „Chez Martin“, aber Alek ist in diesen Kreisen definitiv nicht unterwegs. Er besucht die einfachen Restaurants und verbringt seine Abende oft nur mit Pink Floyd und Black Sabbath auf der Terrasse. Und wenn von der Straße unter den Columbus Heights laute Bässe seinen Kassettenrekorder übertönen, geht er hinunter zu den Jerk Pork Partys. Einheimische und Rastafarians, mitunter auch reiche Nachbarn aus der Bungalowanlage belagern dort einen großen runden Stand, in dessen Mitte Jerk Pork zubereitet wird: Auf glühendem Pimentholz, mit Pfeffer und anderen teuflischen Zutaten gewürzt, schmoren dicke Batzen Schweinefleisch, die kurz vor dem Verkohlen in Streifen geschnitten und auf schmutzigen Tellern serviert werden. Nur zusammen mit großen Mengen Brot und noch größeren Mengen Bier ist das überhaupt zu genießen. Und auch Alek hat gelernt, dass Jerk Pork zwei Mal ätzt: Beim Essen und beim Verlassen des Körpers. An den vier Ecken des Jerk Pork Platzes stehen meterhohe Lautsprechertürme, aus denen monotoner Reggae-Sound in die Eingeweide fährt. Unterhaltungen beschränken sich daher nur auf laute Zurufe, Bestellungen und Handzeichen, ob alles okay ist oder nicht. Im Halbdunkel drum herum wird getanzt und getorkelt, und noch tiefer in den Büschen liegen oft welche, die bereits schlafen oder miteinander fummeln. Alek schließt hier keine Freundschaften, grüßt nur seine Nachbarn und schaut zu, weil an Schlaf erst zu denken ist, wenn der Lärm in der Nacht irgendwann abflaut.
     Sein Job hat sich zu einer positiven Routine entwickelt. Er hat sich mit den Hoteliers angefreundet, denen er wegen ihrer Überbuchungen und Ausquartierungen keine Schwierigkeiten macht, wie sie es eigentlich erwartet hätten. Er lässt sie über ihre Kontingente frei verfügen, wofür man ihm mit kleinen Geschenken dankt, ihn zum Essen einlädt und so weiter. Und im Hilton duzt er sich inzwischen mit Manager Neuhaus, der ebenfalls gerne windsurft und seine freien Nachmittage bei Jimmy am Strand verbringt.
     „Hast du kein Mädchen?“ wird er einmal von ihm gefragt. Worauf Alek sein jüngstes Fiasko mit einer Jamaikanerin erzählt, das nicht allgemeingültig ist, aber zu seinem bisherigen Klischee passt:
     An einem regnerischen Tag war er mit seinem Wagen auf dem Rückweg von der Runaway Bay gewesen. Es goss in Strömen, als am Straßenrand eine junge Frau mit ausgestrecktem Daumen stand. Obwohl sie mit ihren nassen Sachen garantiert den Sitz seines Autos verdrecken würde, ließ er sie einsteigen. Sie war weder hässlich noch hübsch, aber ungezogen, weil sie sofort ein Tuch vom Rücksitz nahm und sich damit abzutrocknen begann, auch ihre schlammigen Flip Flops. Statt „Danke!“ oder etwas in der Art zu sagen befahl sie Alek nur wie einem Taxifahrer: „Ocho Rios!“ Ein wenig perplex gab er Gas und wollte sie im Zentrum absetzen, doch sie kommandierte: „Nicht hier, weiter hoch Richtung Fern Gully!“ Es juckte ihn sie zu ohrfeigen oder wenigstens zurechtzuweisen, doch dann begann ihn die Situation zu amüsieren. Gehorsam fuhr er die Milford Road hoch, bis das Girl auf Höhe einiger Hütten plötzlich „Stop!“ rief.
     Im selben Ton antwortete er mit „Raus!“ und öffnete die Beifahrertür. Doch schon gab es die nächste Überraschung:
     „Nein Sir!“ bellte ihn die Jamaikanerin an, der immer noch das Wasser aus den Haaren lief. „Gib mir Geld!“
     „Warum, bist du wahnsinnig? Ich habe dich mitgenommen, bis nach Haus kutschiert, und jetzt willst du auch noch Geld?“
     „Na klar, du bist weiß, du hast Geld und ich nicht. Also schuldest du mir was, los!“ Sie streckte ihm ihre Hand entgegen und verschoss böse Blicke.
     Im selben Moment war Alek vollkommen ruhig geworden, wie häufig in Konfliktsituationen. Mit einer Hand hielt er den Arm der Frau fest, mit der anderen griff er blitzschnell unter ihren Po und wuchtete sie mit kräftigem Schwung aus der geöffneten Tür. Sie stieß sich dabei den Kopf und landete unsanft im Matsch, aber ihr Geschrei hörte Alek schon nicht mehr, weil er bereits wendete und wegfuhr.
     Jimmy und Neuhaus haben ähnliche Szenen erlebt und heißen Alek im Club weißer Männer auf Jamaika willkommen. „Aber man sollte darüber nicht vergessen, dass es auch Ausnahmen gibt!“ Wie wahr diese beiläufige Äußerung ist, wird Alek bald intensiver erfahren als er sich jemals hätte träumen lassen.
     Sein Vermieter Bob Wallace feiert Geburtstag im geschmückten „Chez Martin“ und hat auch Alek dazu eingeladen. Alle Gäste haben sich in Schale geworfen, wie es der Stil des Lokals und der Anlass gebieten, denn Bob legt wert auf Etikette. Es gibt französischen Champagner und ein erlesenes Menü, das an runden Tischen mit weißen Tüchern und silbernem Tafelbesteck serviert wird. Einige der Gäste kennt Alek, es sind Nachbarn, Leute aus dem Polo Club, Hoteliers in Begleitung ihrer Gattinnen. Man führt Gespräche, lobt das vorzügliche Essen und lässt Bob Wallace hochleben, der von Tisch zu Tisch geht und sich um das Wohl seiner Freunde kümmert. Schräg gegenüber aber zu weit entfernt, um eine Konversation anzufangen, sitzt eine junge und sehr hellhäutige Jamaikanerin mit feinen Zügen, ihre und Aleks Blicke treffen sich manchmal zufällig. Sie ist ohne Begleitung, gehört aber offensichtlich zum Kreis der Hoteliers, mit denen sie sich angeregt unterhält. Auf Befragen seines Tischnachbarn erfährt Alek, dass die junge Dame das Plantation Inn leite, ein exklusives Resort außerhalb von Ocho Rios, das ihrer Familie gehöre und das Alek nicht kennt. Nach einem längeren Blickwechsel heben sie gemeinsam ihre Gläser und trinken sich zu, und als das Menü beendet ist und man im angrenzenden Saal zu Cocktails übergeht, sucht Alek ihre Nähe.
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