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BLOGGERNOTE DES BUCHS |
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noch nicht bewertet
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Lesermeinungen (1) Leseprobe |
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LESEPROBE |
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Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Dieter Heymann für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Dieter Heymann gibt es bei Twitter und bei Instagram. Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code. | | Langsam arbeitete er sich auf dem unaufgeräumten Areal vor. Als er gerade auf einen aufgeschichteten Stapel Ziegelsteine zuging, um diesen genauer in Augenschein zu nehmen, hörte er auf einmal ein Geräusch aus dem hinteren Teil des Gartens. Hastig leuchtete er mit seiner Taschenlampe dorthin und sah hinter einer hochgewachsenen Tanne die schemenhafte Gestalt des Mannes, der gerade die hintere Mauer erklomm. Geistesgegenwärtig rannte Voß auf die Stelle zu und stieß einen lauten Fluch aus, als ihm während des Laufens die Taschenlampe aus der rechten Hand glitt. In der plötzlichen Finsternis bekam er mit der linken Hand gerade noch den Zipfel der Jacke des Unbekannten zu fassen. Schon im nächsten Moment sauste ein nicht zu definierender Gegenstand knapp an seinem Kopf vorbei und zersplitterte mit einem lauten Knall direkt vor seinen Füßen auf dem Boden. Ohne sich dabei umsehen zu müssen, konnte sich der Mann von ihm losreißen und seinen Körper daraufhin nun vollends über die Mauer schwingen. Da Voß aufgrund seines lädierten Armes außerstande war, sich seinem Beispiel folgend ebenfalls an der Mauer hochzuziehen, war der Flüchtende damit aus dem Sichtfeld des Kriminalsekretärs verschwunden. Von der anderen Seite hörte er nur noch den dumpfen Aufprall des Verfolgten auf dem Grund, dem schnelle Schrittgeräusche folgten. Voß stieß einen lauten Fluch aus. Obwohl er es besser wusste, versuchte er in seiner Verzweiflung dennoch, es dem Mann gleichzutun und sprang an der Mauer hoch. Dabei bekam er zwar mit der linken Hand den oberen Abschluss der Wand gerade so zu fassen, doch als er versuchte, sich danach mit beiden Händen hochzuziehen, machte ihm sein kraftloser rechter Arm einen Strich durch die Rechnung. Weil dieser nämlich seinem linken Gegenstück keine Unterstützung geben konnte, war der Versuch, die Mauer zu überwinden, ein aussichtsloses Unterfangen. Entkräftet gab er seine sinnlosen Bemühungen schließlich auf und ließ sich einfach zurückfallen. Für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen, als er wieder festen Boden unter sich spürte. Da sich alles um ihn drehte, tasteten seine Hände hilfesuchend nach der Wand, um sich für kurze Zeit mit dem Rücken gegen diese zu lehnen und dabei tief durchzuatmen, nachdem er sie gefunden hatte. Voß zweifelte keinen Augenblick daran, mit wem er es soeben zu tun gehabt hatte. Es war einfach zu ärgerlich. Er hätte den Zündler beinahe auf frischer Tat erwischt! Es wurmte ihn zutiefst, ihn zu entkommen sehen, denn es war denkbar knapp gewesen. Sogar die Jacke des Feuerteufels hatte er kurzweilig in seinen Händen gehabt, bevor seinen Körper die Kraft verlassen hatte. Um ein Haar hätte er ihn erwischt! So aber würde er buchstäblich mit leeren Händen vor seine Kollegen treten müssen. Nicht einmal das Gesicht des Brandstifters hatte er in der Dunkelheit erkennen können! Nun, die Sache mit den leeren Händen stimmte bei genauerer Betrachtung nicht so ganz, denn der Zündler hatte bei seiner überstürzten Flucht immerhin einen Gegenstand verloren, der auf dem Boden zerschellt war. Hastig suchte der Kriminalsekretär nach seiner Taschenlampe, die er schnell wiederfand. Danach leuchtete er den kompletten Innenhof ab und fand nach einiger Zeit, was er gesucht hatte. Mit einer kleinen Holzkiste unter dem Arm ging er zur Mauer zurück und sammelte unter Zuhilfenahme seines Taschentuchs vorsichtig die Glasscherben ein, die dort auf dem Betonboden verstreut herumlagen und einen intensiven Geruch nach Benzin verströmten. Als er mit seinem Tun fertig war, verließ er den Hof und ging eilig auf das brennende Wohnhaus zu. Inzwischen heulten die Feuersirenen in der ganzen Stadt. Ein immer lauter werdendes Martinshorn kündete das baldige Eintreffen der Feuerlöschpolizei an.
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Im ersten Augenblick glaubte er, seinen Augen nicht zu trauen. Was in Dreiteufelsnamen hatte das zu bedeuten? Vom Himmel her regnete es plötzlich Papier! Überall in seiner Nähe gingen weiße Zettel auf dem Boden nieder, die der Wind schnell großräumig verteilte. Leo Henschel nahm einen der Zettel auf und entzündete sein Feuerzeug. Was er dann im Schein der kleinen Flamme zu lesen bekam, ließ ihn vor Wut erzittern. Hastig entfernte er sich vom Gemäuer der Schule, um aus dem Schatten eines Baumes heraus einen Blick hoch zum Turm zu werfen. Seine Vermutung bestätigte sich schnell! Die Flugblätter wurde tatsächlich gleich aus zwei Fenstern geworfen. Schemenhaft konnte er die Umrisse zweier menschlicher Oberkörper erkennen. Deren Tun entlockte ihm ein heimtückisches Grinsen. Jetzt hatte er sie! Ohne dass sie es ahnten, hatten sie sich dort oben auf dem Kirchturm in die Falle begeben. Endlich war für ihn die langersehnte Gelegenheit gekommen, sich bei seinem Vorgesetzten für höhere Aufgaben zu empfehlen. Hastig postierte er sich in der Nähe der Eingangstür und griff nach seiner Dienstpistole, die er vorsichtshalber durchlud. Nun hieß es warten ... Doch bereits nach wenigen Minuten wurde seine Geduld belohnt. Die Tür des Gotteshauses öffnete sich schleppend. Kurz darauf trat eine Frau heraus, der ein Mann folgte. Beide schauten sich mit bangen Blicken nach allen Seiten um, ohne ihn jedoch zu bemerken. Danach hantierte der Mann kurz am Schloss herum, wobei sie ihm ungeduldig zusah. Als sich kurz darauf beide umdrehten und sich anschickten, den Ort ihrer Aktion schleunigst zu verlassen, kam er aus seinem Versteck hinter einem Baum hervor und rief in rabiatem Tonfall: „Stehen bleiben und Hände hoch, oder ich schieße!“ Erschrocken blieb das Paar stehen und tauschte untereinander einen verzweifelten Blick aus. Dem Mann fiel vor Bestürzung bei seinem Nähertreten eine lederne Tasche zu Boden, die er in seinen Händen gehalten hatte. „Die Hände hoch, sagte ich!“, herrschte er das Paar an. Zögernd folgten sie seiner Anweisung. |
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