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Martin Voß 4 - Der Zündler
Verfasser: Dieter Heymann (5)
Verlag: Books on Demand (5114)
VÖ: 15. Februar 2023
Genre: Historischer Roman (6891) und Kriminalroman (11472)
Seiten: 290 (Taschenbuch-Version), 355 (Kindle-Version)
Themen: 1935 (5), Brand (258), Brandstiftung (131), Dreißiger Jahre (354), Feuer (193), Nationalsozialismus (486), Nordrhein-Westfalen (108)
Reihe: Martin Voß (4)
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Am frühen Neujahrsmorgen des Jahres 1935 beginnt im westfälischen Rheine mit dem Brand eines aufgeschichteten Stapels Kaminholz eine unheimliche Serie von vorsätzlich gelegten Feuern, die von der Kriminalpolizei zunächst nicht ernst genommen wird. Im Vordergrund des behördlichen Interesses steht vielmehr eine im Untergrund agierende kommunistische Gruppe, die die Bevölkerung mit Plakaten und Wurfzetteln zum Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime aufruft.
Doch schon bald werden weitere Brände in der Stadt gelegt. Gibt es tatsächlich eine Verbindung zwischen den Brandstiftungen und der ´Verbreitung staatsgefährdenden Propagandamaterials´, wie SS-Hauptsturmführer Görges und Gestapo-Kommissar Rauher vermuten? Der nach seiner Schussverletzung wieder genesene Kriminalsekretär Martin Voß und sein Kollege Beckmann glauben im Gegensatz zu ihrem Vorgesetzten Lammerskitten nicht an diese Theorie und lenken ihre Nachforschungen insgeheim in eine andere Richtung.
Als es bei einem neuerlichen Feuer ein erstes Todesopfer zu beklagen gibt, nimmt der öffentliche Druck auf die beiden ermittelnden Beamten weiter zu. Mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen sie, dem gemeingefährlichen ´Zündler´ das Handwerk zu legen.
Lesermeinungen (1)     Leseprobe
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Dieter Heymann für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Dieter Heymann gibt es bei Twitter und bei Instagram.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

Die nächsten Wochen vergingen, ohne dass etwas Erwähnenswertes geschah. Es sollte bis zur zweiten Maiwoche dauern, ehe sich die Ereignisse förmlich überschlugen.
     Am frühen Morgen des 8. Mai huschten drei dunkel gekleidete Männer und eine Frau über den Rodder Damm, der ab der Kreuzung Aloysiusstraße zur Bevergerner Straße wurde. Die vier Personen waren in Richtung Innenstadt unterwegs.
     Zwei der Männer trugen bis zum Bersten gefüllte Dokumententaschen aus braunem Leder bei sich, die in ihrem Zustand an ausrangierte Schulranzen erinnerten.
     In den Wochen zuvor hatte das Quartett in mühevoller Kleinarbeit und bei zahlreichen nächtlichen Arbeitseinsätzen im Keller des Hauses in der Cheruskerstraße rund zweieinhalbtausend Bögen Papier mit einer ebenso kurzen wie einprägsamen Botschaft bedruckt. Mit diesem für sie höchst gefährlichen Propagandamaterial in den Taschen wollten sie die Bevölkerung Rheines endlich wachrütteln und gegen Hitler und seine Gefolgschaft mobilisieren.
     Obwohl sich die vier mit äußerster Vorsicht fortbewegten und ihre Umgebung dabei ständig im Blick hatten, ahnten sie nicht, dass sie zu diesem Zeitpunkt längst entdeckt worden waren.

*


Kriminalassistent Leo Henschel hatte man in dieser Nacht zum Dienst in Eschendorf eingeteilt. Gleich nach dem Abitur hatte sich der junge Mann bei der neu ins Leben gerufenen Geheimen Staatspolizei beworben und war zu seiner Verblüffung unmittelbar nach seinem Vorstellungsgespräch dort eingestellt worden. Dazu hatte sicherlich neben seinem hervorragenden Abschlusszeugnis, seiner raschen Auffassungsgabe und dem arisch reinen Stammbaum auch seine körperliche Statur mit einem Gardemaß von einem Meter dreiundneunzig beigetragen.
     Augenblicklich befand er sich auf der Ibbenbürener Straße, die zu dieser nächtlichen Zeit menschenleer war. Nachdem er sich aus purer Langeweile erneut eine Zigarette angezündet hatte, schlenderte er langsam auf die Johanneskirche zu, deren Turm im fahlen Licht des Mondes seinen langen Schatten warf.
     Mittlerweile gehörten die Nachtschichten bereits zu seinem Alltag. Wie oft hatte er in den vergangenen Wochen wohl schon seine Runde an dieser Stelle gedreht? Wie viele der weggeworfenen Zigarettenkippen auf dem Kopfsteinpflaster der Straße mochten von ihm stammen?
     Bis auf die beiden Nächte, in denen es weiter östlich seines zugewiesenen Areals gebrannt hatte, war nie etwas Nennenswertes passiert. Beide Male war er damals rasch zu den jeweiligen Brandstellen am Stadtrand gespurtet, um den Täter vielleicht noch stellen zu können. Aber in beiden Fällen war es selbstverständlich viel zu spät gewesen, um noch etwas ausrichten zu können. Der Brandstifter war zum Zeitpunkt seines jeweiligen Eintreffens natürlich längst entkommen.
     Dabei hatte Henschel zu Beginn der Einsätze so sehr darauf gehofft, sein Können endlich einmal unter Beweis stellen zu dürfen. Zu seiner großen Enttäuschung war es bislang dabei geblieben. Doch er wollte die Hoffnung nicht aufgeben, denn immerhin waren diese Kommunisten ja noch immer auf freiem Fuß! Vielleicht bot sich ja schon in dieser Nacht die Gelegenheit dazu.
     Seufzend trat er seine Zigarette auf dem Boden aus und umrundete gelangweilt das neben dem Gotteshaus erbaute Schulgebäude. Zum wievielten Male, wusste er nicht.

*


Waren diese Menschen denn völlig von Sinnen? Hatten sie in den letzten Wochen denn wirklich noch nicht mitbekommen, wie viele Polizisten inzwischen des Nachts auf den Straßen rechts der Ems patrouillierten?
     Schon von Weitem hatte er sie herankommen sehen. Hastig hatte er sich mit seinem Fahrrad in ein Gebüsch zurückgezogen, um sie unbemerkt vorüberziehen zu lassen. Von dort beobachtete er, wie sie an ihm vorbeischlichen. Dieses Mal waren sie sogar zu viert, wie er erstaunt feststellte. Zwei der Männer kannte er schon, während er die anderen beiden Personen zuvor noch nicht gesehen hatte.
     Plötzlich stutzte er. Handelte es sich bei einer der Gestalten etwa um eine Frau?
     Tatsächlich, so musste es sein! Es waren typisch weibliche Bewegungen, mit denen sich diese Person fortbewegte. Außerdem meinte er, im dämmrigen Licht des Mondes schulterlanges Haar bei ihr bemerkt zu haben.
     Auf einmal spürte er eine innere Wut in sich aufsteigen. Wie konnten die Männer dieser Gruppe nur so verantwortungslos handeln? Wussten sie denn nicht, wie sehr sie ihre Begleiterin und sich selbst mit ihren unüberlegten Aktionen in Gefahr brachten? Ahnten sie nicht, was ihnen blühte, wenn sie erst von den zahlreichen Vertretern der Staatsmacht erwischt worden waren?
     Selbstverständlich war es im Grunde ja gar nicht so falsch, sich für seine Ideale einzusetzen. Das fand er zumindest. Doch über das geradezu leichtfertig an den Tag gelegte Verhalten dieser Gruppe konnte er nur verständnislos mit dem Kopf schütteln. Sie forderten das Schicksal geradezu heraus und rannten sehenden Auges in ihr Verderben!
     Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Was sprach eigentlich dagegen, wenn er sich die Naivität dieser Leute zunutze machte? Es brauchte keinen Propheten, um vorherzusehen, dass eine Gruppe von vier Personen von einem der zahlreichen Polizisten früher oder später mit ziemlicher Sicherheit bemerkt werden würde. Warum sollte er also nicht davon profitieren, wenn diese törichten Leute die ganze Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte auf sich zogen?
     Eigentlich hatte er vorgehabt, heute Nacht außerhalb der Stadt zuzuschlagen. Doch in diesem Augenblick änderte er innerhalb von Sekundenbruchteilen seinen Plan.
     Seine Hände zitterten auf einmal vor innerer Erregung, als er sein Versteck verließ. Rasch bestieg er sein Fahrrad und radelte leise davon.
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