|
|
|
1 |
|
2 |
|
3 |
|
4 |
|
5 |
|
6 |
|
|
|
|
|
BENUTZER-SCHULNOTE |
|
|
2,33 (73%) |
1 |
|
0% |
|
2 |
|
67% |
|
3 |
|
33% |
|
4 |
|
0% |
|
5 |
|
0% |
|
6 |
|
0% |
|
|
Errechnet auf Basis von 3 Stimmen |
|
|
»Sehr geehrter Herr Grote. Wenn Sie dies lesen, weile ich nicht mehr unter den Lebenden!« Eine äußerst makabre Botschaft trifft bei den Kommissaren Stefan Grote und Stine Lessing in Aurich ein. Der kürzlich verstorbene »Johannismörder« Hajo Alsen erklärt in einem Brief, unschuldig am Tod seiner Partnerin zu sein, und bittet Stefan Grote, der bei seiner Verhaftung dabei war, den Fall wieder aufzunehmen, um den wahren Täter zu ermitteln. Dann behauptet er auch noch, dass es nicht bei einem Mord in Harlesiel geblieben ist. Nach anfänglichem Zögern lässt Grote sich von Stine schließlich dazu überreden. Kaum dass sie die Arbeit aufgenommen haben, überschlagen sich bereits die Ereignisse. Ein tragischer Todesfall erweist sich als Mord und ein ostfriesisches Bauernhaus im geht in Flammen auf. Der einzige Hinweis auf den Täter ist die verschwommene Kameraaufnahme eines Mannes mit einem Gehfehler. Eigentlich ein guter Ermittlungsansatz – doch die Suche nach dem »Hinkebein« scheint eine unlösbare Aufgabe zu sein. Bald merken die Kommissare, dass hinter den ganzen Vorgängen eine Gruppe skrupelloser Menschen steckt, die entschlossen sind, ihre Ziele mit allen Mitteln zu verwirklichen ... |
Quelle: Klarant
|
|
|
Lesermeinungen (1) Leseprobe Blogger (1) |
|
|
|
LESEPROBE |
|
|
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei David Groeger vom Klarant Verlag für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Hans-Rainer Riekers gibt es bei Facebook. Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code. | | Es war ein quälend langer Tag für Hindrik Deters und seine Frau Lefke gewesen. Im Grunde galt das für alle Tage, die ihnen das Leben seit Fietes Tod, ihrem einzigen Sohn, in ihrem hohen Alter noch schenkte. Das Leben war ihnen mehr Bürde als Freude. Zu Fietes Zeiten hatte noch Leben im Haus geherrscht. In den Ställen hatte das Vieh gestanden, und die Arbeitsgeräusche, die vom Hof in das alte Bauernhaus hineingedrungen waren, waren ihnen vertraut gewesen. Nun war alles still, alles vorbei. Das Vieh hatten sie, ebenso wie die Landmaschinen, verkaufen müssen, denn die Kraft, die Arbeit ihres Sohnes zu übernehmen, brachten die Alten nicht mehr auf. Wirtschaftliche Not mussten sie deshalb nicht leiden, denn die Verkäufe hatten genug Geld ins Haus gebracht. Das Angebot, die Wiesen, die sie selbst nicht mehr bewirtschaften konnten, zu verkaufen, hatten sie am Ende aber doch abgelehnt. »Seit Generationen gehört das Land unserer Familie. So was gibt man nicht aus der Hand. Sollen sie sich nach unserem Tod darum schlagen, mir ist es gleich!« Damit war die Angelegenheit für Hindrik Deters entschieden, und seine Frau fügte sich. Der Bauer traf die Entscheidung, das war schon immer so gewesen. Als Lefke den Abendbrottisch in der Küche deckte, war es diesmal viel später als üblich. Ihr Mann hatte sie zu einem Arzttermin nach Emden fahren müssen, denn der Rücken machte ihr mehr und mehr zu schaffen. Der Aufenthalt in der Praxis hatte sich dann lange hingezogen. Zudem fuhr Hindrik nur noch selten Auto, fühlte sich nicht mehr sicher dabei und war deshalb entsprechend langsam unterwegs. So brach bereits die Dunkelheit herein, als sie den Abendtee einschenkte und nach ihrem Mann rief. »Wenn die Sonne verschwunden ist, wird es immer noch verflixt kalt!«, sagte Hindrik Deters, hängte seine schwere Jacke an die Garderobe und rieb sich die Hände. Auch wenn es auf dem Hof nicht mehr viel für ihn zu tun gab, behielt er die Angewohnheit bei, vor dem Abendessen einen Rundgang um das Wohnhaus und die Scheune zu machen. Früher hatte er dabei nach dem Vieh geschaut, jetzt vermied er es, in den dunklen, leblosen Stall zu gehen. »Alles in Ordnung draußen, aber ich befürchte, wir werden noch einmal Bodenfrost bekommen.« Bevor er sich auf seinen Stuhl setzte, strich er seiner Frau liebevoll über das weiße Haar und erntete dafür ein dankbares Lächeln. »Alles in Ordnung draußen«, hatte er gesagt, doch das war eine Lüge gewesen. Schon gestern hatte er am Abend gemeint, seltsame Geräusche gehört zu haben, und so war es auch vorhin gewesen. Sie klangen zwar nicht laut oder gar bedrohlich. Trotzdem gab es sie, und er wurde das Gefühl nicht los, als habe sich jemand auf dem Hof bewegt. Einmal meinte er sogar, schnelle Schritte gehört zu haben. Fast so, als ob jemand durch sein Herannahen aufgeschreckt worden wäre und sich versteckt hätte, doch gesehen hatte er nichts. Dann eben, kurz vor der Haustür, dachte er für einen Augenblick, einen Schatten bemerkt zu haben, der sich an der Wand des Stalls entlangbewegte. Ganz sicher war er sich jedoch nicht, denn seine Augen waren schon lange nicht mehr die besten. Aus der Fassung brachte ihn so was jedoch nicht. Hindrik Deters war nie ein ängstlicher Mann gewesen. Er wusste sich zu wehren, wenn es sein musste. Allerdings war das schon lange her. Sein Körper begann ihn allmählich im Stich zu lassen, deshalb war er noch einmal umgekehrt und hatte aus dem Asternbeet die kurze Gartenhacke geholt, mit der seine Frau die Blumenbeete gegen das Unkraut verteidigte. Sie war kaum einen Meter lang, vermittelte ihm aber das Gefühl von Sicherheit, das er gut gebrauchen konnte. Nun stand die Hacke griffbereit neben der Haustür. Falls sich tatsächlich draußen irgendwelches Gesindel herumtreiben sollte, hatte er wenigstens etwas in der Hand, um sich zu verteidigen. Von all dem sagte er Lefke nichts, um sie nicht zu beunruhigen. Zudem redete er sich selbst ein, dass es vermutlich eine harmlose Erklärung für all das gäbe, was da draußen passierte. Es kam nicht selten vor, dass sich die übermütige Dorfjugend an die einsam stehenden Bauernhäuser heranschlich, um die Bewohner zu erschrecken. »So wird es wohl auch diesmal sein«, murmelte er und schaute Lefke beim Abwasch zu. |
|
Seite:
1 2 |
|