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BLOGGERNOTE DES BUCHS |
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Lesermeinungen (0) Leseprobe |
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LESEPROBE |
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Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Hanna Marten für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Hanna Marten gibt es bei Facebook. Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code. | | Die Vorhänge waren zugezogen und das Zimmer deshalb dämmrig. Es roch stickig, als hätte man lange Zeit das Fenster nicht geöffnet. Audrey schloss die Tür so leise sie konnte und blieb wie angewurzelt stehen, als ihr Blick etwas Weißes auf dem Boden erblickte, das voller roter Flecken bespritzt war. Ihr Herz schlug ihr nun bis zum Hals und ihr wurde eiskalt. Sie ging bis ans Ende der Wand, an dessen Tür das Bad angrenzte. Im Hauptraum stand das Bett. Sie sah ihn nicht sofort, weil die Decke ihn gänzlich bedeckte. Jonahs braunes Haar war zu sehen. Er lag mit dem Rücken zu ihr auf der Seite. Zitternd. Audreys erster Gedanke war, die Rezeption zu verständigen, damit sie einen Arzt schickten. Ihr zweiter war, dass sie es mit einem Schattenwesen zu tun haben würden und vermutlich keine Lösung für ein übernatürliches Wesen hatten. Audrey stellte das Paket auf dem Beistelltisch zwischen den Stühlen am Fenster ab und schlich mit steigender Nervosität um das Bett herum. Jonah hatte die Augen geschlossen und sein Gesicht hatte eine ungesunde blasse Farbe. Sein großer Körper hatte sich unter der Decke zusammengekrümmt und brachte selbst die Matratze darunter zum Erzittern. Audrey sank neben ihm auf den Boden, nahm all ihren Mut zusammen und legte ihm die Hand auf die Stirn. Während die Kälte seiner Haut auf ihre Fingerspitzen überging, öffnete er plötzlich die Lider und Audrey zuckte zurück, fiel und konnte sich gerade noch am Nachttisch festhalten, der ebenfalls schwankte. Jonahs starrende Augen waren schwarz, als hätten sich seine Pupillen ausgebreitet und jeglichen warmen Braunton geschluckt. Ihr schoss nur ein Instinkt durch den Kopf: Flucht. Doch ihr Körper reagierte nicht. Stocksteif saß sie da, einen Arm auf dem Boden, die andere Hand um das Tischbein geklammert. »Jonah?«, brachte sie leise hervor, ehe sie sich zitternd nach vorn stemmte und sich hinkniete. Er schloss die Lider und bewegte offenbar unter Anstrengung seine Lippen, sodass sie sich näher zu ihm neigen musste, um ihn verstehen zu können. »Geh besser, Audrey«, sagte er zitternd und mit rauer Stimme, die sie so von ihm nur einmal gehört hatte. Auf der Veranda, kurz bevor er von Wilhelmina angeschossen worden war. »Ist es die Schusswunde?«, fragte sie, ohne auf seine Worte einzugehen. »Was ist los mit dir, wie kann ich dir helfen?« Jonahs Atem kam schnell, als er erneut den Mund öffnete und abbrach. Audrey wollte schon aufstehen und ihr Smartphone herausholen, doch Jonahs Arm schoss so schnell vor, dass sie nur noch seine Hand um ihr Handgelenk spürte, wie sie sich wie ein Schraubstock kalt darum schloss. »Nicht. Bitte sag es n-niemandem. K-Kriege Schwierigkeiten d-deswegen.« Ihr Gelenk begann zu schmerzen. »Weswegen bekommst du Schwierigkeiten?« Jonah öffnete die Augen wieder und sah sie an. Sie hörte ihn, ohne dass sich seine sinnlichen Lippen bewegten. Zum zweiten Mal drang seine Stimme in ihr Ohr, tief und so gänzlich anders, als die Stimme des Mannes, als den sie ihn bisher wahrgenommen hatte. Weil ich getötet habe. Ich habe zwei Menschen umgebracht. |
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