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Oxygen - Welt ohne Sauerstoff
Verfasser: Andreas Brandhorst (50)
Verlag: Fischer (2139)
VÖ: 1. Februar 2023
Genre: Thriller (8327)
Seiten: 608
Themen: Entdeckung (438), Fotosynthese (1), Geheimdienste (498), Klimawandel (114), Pflanzen (113), Plankton (1), Politik (586), Sauerstoff (9)
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Erklärung der Bewertungssysteme
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KURZER LESERKANONEN-EINBLICK
Daran, dass sich die Menschheit einmal selbst zugrunde richten wird, dürften die wenigsten zweifeln. Und da inzwischen kaum noch über die Katastrophe gesprochen wird, die in Sachen Klima auf uns und die Folgegenerationen zukommen wird, da wir nur noch damit beschäftigt sind, darüber zu diskutieren, ob das Ankleben an Straßen der richtige Weg ist, um darauf hinzuweisen, ist es doch ganz gut, dass man sich in der Buchwelt noch auf die eigentlichen Klimaprobleme konzentriert. Nun geht es in Andreas Brandhorsts Thriller »Oxygen - Welt ohne Sauerstoff« zwar nicht direkt um den gegenwärtigen menschengemachten Klimawandel, sondern um einen anderen Bockmist, der von Menschen verzapft wird, aber als Metapher lässt sich das Ganze trotzdem 1:1 übertragen. »Oxygen« wurde im Februar vom Fischer Verlag TOR veröffentlicht und ist 608 Seiten stark. Das Buch kostet achtzehn Euro, für das E-Book wird ein Euro weniger fällig. Eine siebzehnstündige Hörbuch-Variante wurde von Richard Barenberg eingelesen. Wir haben uns den Thriller dieser Tage zur Brust genommen.

In »Oxygen« geht es zunächst nach Catania, wo sich irgendwo in der Nähe des Hauses von Nina Chubas Mama ein Institut befindet, das in Sachen Meeresbiologie forscht. Dort wird festgestellt, dass das Plankton in den Weltmeeren urplötzlich die Fähigkeit verliert, Fotosynthese zu betreiben und Sauerstoff zu produzieren. Dummerweise ist Phytoplankton für die Produktion von (geschätzt) drei Vierteln des Sauerstoffs in unserer Atmosphäre verantwortlich. Nachdem sich herausstellt, dass kein Messfehler vorliegt, dass es sich nicht nur um eine regionale Anomalie handelt und dass sich das Problem nicht nur auf das Plankton beschränkt, wälzt sich eine graue Katastrophe über Mutter Erde und droht, dem kompletten tierischen Leben - und damit auch den Menschen - den Garaus zu machen.

Das unserer Meinung nach Beste vorweg: Als wir vor einigen Wochen Phillip P. Petersons Weltuntergangs-Thriller »Nano« besprachen, hatten wir - ein wenig verklausuliert formuliert - erwähnt, dass den Roman von einer Bestwertung nur die Tatsache trennte, dass sich der Autor eine gewisse Auflösung nicht getraut hat. Das, was sich Peterson nicht traute, hat Brandhorst gewagt. Natürlich müssen wir uns hier ebenfalls schwammig halten, da wir niemandem etwas vorwegnehmen wollen, aber wir können klar sagen: Der Endpunkt, den »Oxygen« erreicht, ist genau der Endpunkt, den wir uns für »Nano« gewünscht hätten. Und auch in Brandhorsts Thriller ist es genau die richtige Weise gewesen, um das Szenario aufzulösen.

Die Bestnote können wir aber auch hier nicht vergeben. »Oxygen« ist ein äußerst unterhaltsames Buch, das voller Ideen und Wissen sprüht. Uns erschien dies aber manchmal schon ein wenig »zu viel des Guten«, und vielleicht wäre es etwas besser gewesen, sich stärker auf die Sauerstoff-Bedrohung zu konzentrieren. Stattdessen haben wir hier zusätzlich zum eigentlichen Kernproblem auch noch undurchsichtige Geheimdienste, undurchsichtige Politiker, undurchsichtige Unternehmer, undurchsichtige Wissenschaftler, Maulwürfe, und innerhalb der einzelnen Gruppen gibt es dann auch noch Untergruppierungen und Einzelpersonen, die sich gegenseitig bekämpfen. Die Ideen, die Brandhorst hier verarbeitet hat, hätten vermutlich drei Bücher mit jeweils 600 Seiten füllen können. So wirkte das bisweilen ein wenig überfrachtet und musste dementsprechend auch in einem ziemlichen Trommelfeuer auf den Leser geschossen werden. Zwischen all den Namen, Orten und Zusammenhängen den Überblick nicht zu verlieren, ist nicht einfach. Spätestens als dann auch noch eine Art Hexenprozess eingebaut wurde, stellte sich ein gewisses »Nun ist es aber mal genug!« ein.

Die Bedrohung, der die hier Welt gegenübersteht, ist indessen so einzigartig, dass sie die Story höchstwahrscheinlich von selbst getragen hätte. Und Brandhorst setzt die Hilflosigkeit der Wissenschaft, die Ignoranz der Entscheidungsträger und die angeborene Irrationalität der Menschheit, die Bekämpfung von Problemen anderen überlassen zu wollen, obwohl der eigene Einsatz (oder Verzicht) weit weniger schlimm als das Endresultat wäre, sehr gut in Szene. Wenn man bedenkt, wie schnell sich kollektiver Irrsinn verbreitet und wie schnell Wissenschaft und Fakten verleugnet werden, der kommt schnell zum Schluss, dass Brandhorst in vielen Punkten vermutlich näher an der Praxis ist, als man es sich träumen mag. »Oxygen« ist jedenfalls ein lesenswertes und unterhaltsames Buch, bei dem man sich an einigen Stellen das geflügelte Wort »Weniger ist manchmal mehr« gewünscht hätte.
– geschrieben am 8. März 2023 (4/5 Punkte)
Anmerkungen zu den Buch-Einblicken: Die Wertung unseres jeweiligen Mitarbeiters geht im gleichen Maße wie eine Blogger-Rezension in die Gesamtwertung des Buches ein.
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Autorin des Buch-Einblicks: Daniela Peine  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies