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BLOGGERNOTE DES BUCHS |
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LESEPROBE |
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Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei David Groeger vom Klarant Verlag für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Alfred Bekker gibt es auf seiner Autorenseite. Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code. | | Rieke war gerade dabei, das Spiegelei für Steens Hafenarbeiter fertig zu machen. Und das war gewissermaßen eine Art heilige Handlung, bei der man sie nicht unterbrechen durfte. Wenig später stellte Rieke dem Kommissar den Teller hin. »Lass es dir schmecken, Steen.« »Glauben Sie, ich habe ewig Zeit?«, rief der Biertrinker. Rieke verdrehte die Augen. »Ich komm ja schon!« Sie ging zu ihm an den Tisch und kassierte ab. Dann kehrte sie zum Tresen zurück und blieb kurz neben dem Kommissar stehen. »Ich hoffe, es ist alles recht so.« »Ist es.« »Darf ich dich mal was Persönliches fragen, Steen?« »Sicher.« »Wieso hast du eigentlich nie geheiratet?« Steen hörte zu kauen auf und sah sie an. »Na, das wäre doch nicht gegangen.« »Wieso nicht? Wegen deinem Job?« »Nein. Aus einem anderen Grund.« »Was für ein Grund?« »Ich hätte dann wohl kaum jeden Tag hier bei dir zum Essen gehen können, meinst du nicht auch?« Sie lächelte. Aber dieses Lächeln erstarb gleich wieder. Die Tür klapperte. Die Feder funktionierte nicht mehr richtig und der Biertrinker, der soeben hinausgegangen war, hatte sie nicht richtig geschlossen. Steen wusste aus Erfahrung, dass Rieke sich darüber ziemlich aufregen konnte. Jeder, der öfter in das Lokal kam, wusste, dass man die Tür richtig schließen musste, damit der Wind sie nicht hin und her bewegte und klappern ließ. Aber hin und wieder kam es vor, dass das jemand nicht wusste. In diesem Moment geschah aber noch etwas anderes. Die Scheiben zersprangen und beinahe gleichzeitig auch die Flaschen und Gläser in den Regalen hinter dem Tresen. Rieke stand wie erstarrt da. Im Gegensatz zu Rieke begriff Steen sofort, was da vor sich ging. Das waren Schüsse! Auch wenn man kein Geräusch hörte es waren in dichter Folge abgegebene Schüsse. Steen ließ sich zur Seite fallen und riss Rieke mit sich zu Boden. Weitere Schüsse peitschten über sie hinweg. Die Kugeln durchschlugen den hölzernen Tresen, so als wäre da nichts. Mindestens zwei Dutzend Kugeln wurden noch abgefeuert. Dann schien es vorbei zu sein. Zunächst jedenfalls. »Kopf unten lassen!«, sagte Steen zu Rieke. Der Kommissar hatte unterdessen seine eigene Dienstwaffe gezogen. Er robbte auf die zerschossene Fensterfront zu. Dort erhob er sich vorsichtig, blieb aber zunächst in Deckung. Draußen waren Stimmen zu hören. Passanten hatten offenbar das Zerspringen der Scheiben bemerkt. Steen blickte vorsichtig hinaus. Er ließ den Blick schweifen. Von woher mochten die Schüsse gekommen sein?, fragte er sich. »Alles klar bei Ihnen da drinnen?«, fragte ein älterer Herr mit vom Wind zerzaustem grauem Haar. »Den Umständen entsprechend«, antwortete Steen. Suchend glitt sein Blick die Dächer der benachbarten Gebäude entlang. Von wo aus hatte man einen Blick in Riekes Lokal und konnte bis zum Tresen und den Regalen dahinter schießen?, fragte sich der Kommissar. Genau um diese Frage würde es jetzt gehen. Der ältere Herr bemerkte die Waffe in Steens Hand erst jetzt. Steen steckte sie ein. Angesichts des Menschenauflaufs, der sich vor dem Lokal gebildet hatte, wäre es sowieso vollkommen unmöglich gewesen, sie einzusetzen. Selbst, wenn der Täter identifizierbar gewesen wäre und in der Nähe gestanden hätte. »Bin die Polizei«, sagte Steen. Er suchte in seinem Jackett nach dem Ausweis oder wenigstens nach der Marke. War aber wohl beides in den Taschen des Bundeswehrparkas. Aber der ältere Herr schien nach dieser Art der Legitimation gar nicht zu verlangen. »Ach so«, sagte er nur. »Das ist ja gut.« »Wieso ist das gut?«, fragte Steen. »Weil ich sie sonst hätte rufen müssen. Die Polizei, meine ich.« »Tja
«, murmelte Steen. »Was ist denn eigentlich hier passiert?« »Wenn ich das nur genau wüsste«, murmelte Steen. Dann griff er in die Innentasche seines Jacketts nach seinem Handy. Es half nichts, die Kollegen mussten aus dem Feierabend geholt werden. »Ulfert? Du bist noch im Büro? Du wirst nicht glauben, was passiert ist
Ich sitze bei Rieke und genieße meinen Hafenarbeiter mit Krabben, Matjes und Spiegelei und da ballert jemand plötzlich wild drauflos
Nein, ich bin okay. Und Rieke auch
hoffe ich jedenfalls. Ich schau gleich nochmal genauer nach ihr.« Steen machte eine Pause und bekräftigte dann noch einmal: »Ja, wir brauchen das ganze Team. Und wenn Altje jetzt schon zu Hause auf dem elterlichen Hof gerade die Kühe melkt, dann müssen die eben heute mal warten. Sie ist hauptberuflich Polizistin und nicht Landwirtin. Tschüss, bis gleich, Ulfert.« |
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