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Wie cool war das denn?!

Verfasser: Oliver Bartkowski (1)
Verlag: Pinguletta (19)
VÖ: 22. Mai 2022
Genre: Biografie (2368)
Seiten: 205 (Taschenbuch-Version), 240 (Kindle-Version)
Themen: Achtziger Jahre (250), Bochum (28), Fußball (408), Musik (442), Ruhrgebiet (216)
Werbung: Offizielle Buchvorstellung anzeigen
Charts: Einstieg am 11. Juni 2022
Höchste Platzierung (7) am 14. Juni 2022
Zuletzt dabei am 19. Juni 2022
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Erklärung der Bewertungssysteme
Noch einmal die 80er erleben? Whitesnake treffen? Auf Walkmens CDs hören? Karottenhosen, Pril-Blumen, Puffärmel und Schulterpolster tragen? Fönfrisuren stylen? Im neuen Roman Wie cool war das denn? aus dem pinguletta Verlag lässt der Bochumer Autor Oliver Bartkowski bei seinen Leser*innen das wohlige Gefühl wieder aufleben, dass es damals genau SO war! Mit frecher Ruhrpott-Schnauze, viel Selbstironie und unglaublichen Geschichten nimmt er Deutschland zurück in die 80er des Ruhrpotts.
Lesermeinungen (1)     Leseprobe     Blogger (4)
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Jennifer Hauck vom Pinguletta Verlag für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Oliver Bartkowski gibt es bei Facebook und bei Instagram.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

     Aber auch wenn wir nicht zusammenlebten: Bei »Oppa« und »Omma« fehlte es mir auch einfach an nichts. Als einziger Enkel hatte ich Narrenfreiheit und dadurch eine wunderbare Kindheit. Ständig lief bei meinen Großeltern das Radio und die beiden waren derart textsicher, dass sie jeden Schlager mitschallerten. Selbst wenn »Oppa« nachts aufs Klo musste, schaltete er für die paar Minuten im Vorbeigehen das Radio ein und ich hörte ihn, untermalt von stoßweisem Plätschern, im Badezimmer mitsingen.
     Das färbt natürlich ab bis in die Jetztzeit. Ich merke es besonders daran, dass ich all die alten Hitparadenschinken noch immer mitsingen muss. Die Texte sind für immer und ewig in mein Hirn eingebrannt und ich kann mich nicht dagegen wehren. Obwohl mir einige Songs schon damals ziemlich bekloppt vorkamen. Bei Juliane Werdings großem Hit verstand ich zum Beispiel »Am Tag, als Conny kam und starb«, statt »Am Tag als Conny Cramer starb« und ich fragte mich jedes Mal, warum der Depp nicht einfach zuhause blieb, würde er dann doch immer noch leben. Auch erschloss sich mir nicht, wie ein »Zug nach Nirgendwo« fahren kann, und selbst wenn es möglich wäre, warum die Bundesbahn so bescheuert ist, den mit nur einem einzigen Passagier loszuschicken. Aber wenn man noch keine zehn Lenze zählt, ist die Welt eben ein großes Rätsel. Kurzum: Fußball, Musik, Clique und Schule waren die Eckpfeiler meines Universums, und obwohl ich im Laufe der Jahre noch weitere Galaxien erfolgreich erkundete, bin ich zumindest den ersten beiden Hobbys bis heute treu geblieben.
     Meine paar Platten durfte ich in Zimmerlautstärke auf der Musiktruhe meiner Großeltern abspielen. Dieses sarggroße Möbelstück, das auf vier viel zu dünnen Beinchen stand, nahm einen Großteil der Wohnzimmerwand ein. Es war in dunkler Eichenoptik gehalten, damit es sich mit der damals obligatorischen Schrankwand vertrug und auch neben dem aus keiner Wohnung wegzudenkenden hydraulischen Kacheltisch eine gute Figur machte. Wenn Oma und Opa nicht zuhause waren, hörte ich dort meine Musik. Ich näherte mich jedes Mal ehrfurchtsvoll der Truhe, die täglich von Oma mit einem sauberen Staubtuch abgewischt und danach mit Pronto-Möbelpolitur eingesprüht und anschließend derart auf Hochglanz poliert wurde, dass sie strahlte wie der Heilige Gral.
     Zunächst galt es, auf der rechten Seite eine versenkbare Platte anzuheben und etwa 45 Grad nach hinten im Bauch des Ungetüms zu versenken. Zum Vorschein kam die Front eines senkrecht eingelassenen monströsen Röhrenradios, das gleichzeitig als Verstärker für die anderen im Innern schlummernden Geräte fungierte. Unter der Skalenanzeige mit den Frequenzen und den Namen exotischer Städte weltweit sowie dem dicken Senderrad gab es eine Reihe dominosteindicker elfenbeinfarbener Druckschalter. Ganz links musste ich die Anlage zunächst einschalten. Zum Drücken der Taste brauchte ich Zwerg nicht nur viel Kraft, sondern auch mindestens zwei Finger, bis das Kunststoffquadrat mit einem lauten Knacken einrastete und nicht gleich wieder in die Ausgangsposition zurückschoss. Dann passierte erst mal einige Sekunden gar nichts, bevor die Sender-skala langsam aufflammte und mir ein leiser Brummton, kombiniert mit geröstetem Staub, signalisierte, dass die Röhren warmliefen und die Übertragung nun bereit war.
     Jetzt musste noch der große Deckel auf der linken Seite hochgeklappt werden, der dank zweier Scharniere lautstark und fast senkrecht einrastete. Darunter verbargen sich eine tonnenschwere Grundig-Tonbandmaschine und ein flexibel auf Federn und Gummiklötzen gelagerter Plattenspieler mit Mehrfachwechsler. Abspielen konnte man hier neben den 33er- und 45er-Scheiben sogar noch die damals schon uralten 78er-Schellackplatten. Diese schweren Schwarzrillen kannte ich aus der Sammlung meines Opas, und ich stellte bereits mit vier Jahren fest, dass man sie gar nicht so schön verbiegen konnte wie normale LPs.


KAPITEL ZWEI

Oldies, not Goldies


Dann kam der 11. November 1978, mein zehnter Geburtstag. Die Nacht davor lag ich lange wach und malte mir aus, was ich wohl geschenkt bekäme. Vielleicht eine astschocke eigene Stereoanlage? Gerade waren diese Sperrholztürme in Mode gekommen, in denen sich, untereinander verbaut und sicher verstaut hinter einer Glastür, Verstärker, Radio und Doppelkassettendeck präsentierten, gekrönt von einem obenauf installierten Plattenspieler mit aufklappbarem Kunststoffdeckel. Ausgeworfen wurde die Musik über echte Boxen, die in gebührendem Abstand zur Anlage aufgestellt wurden, damit man den Kunstgenuss perfekt stereophon aufsaugen konnte. Die damals bezahlbaren Modelle kamen von Sharp und Schneider. Wer richtig Kohle locker hatte, griff zu Sony, Pioneer oder Kenwood. Ich sah mich bereits in meinem Zimmer vor einem dieser leuchtenden und blinkenden Phono-Türme hocken und meine Lieblingsscheiben und -tapes in enormer Lautstärke rauf und runter hören, während meine Großeltern Tag für Tag ihr großzügiges Geschenk verwünschten.
     Am Geburtstagsmorgen war ich so nervös, dass ich, eine Stunde bevor der Wecker klingelte, aufrecht im Bett saß und mit vor Aufregung roten Ohren meine Oma begrüßte, die mit einer süßen kleinen Torte samt Kerzen in mein Zimmer kam, um mir zu gratulieren. Im Wohnzimmer fand ich dann hübsch eingepackt eine große viereckige Schachtel vor, die eigentlich zu klein war für eine Stereoanlage. Aber was wusste ich schon, vielleicht war das ja eine dieser hypermodernen Superkompaktanlagen, die ich mal in einem Prospekt gesehen hatte.
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