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Kommentar vom 4. Februar 2023 um 20:37 Uhr (Schulnote 3): |
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Fünf ganz unterschiedliche Killer sitzen in Japans Hochgeschwindigkeitszug, dem Shikansen, zusammen mit einem Entführungsopfer und einem Koffer voller Geld. An der Endstation werden sie von den Bossen der Unterwelt erwartet. Während der Zugfahrt kommt auf einmal der Koffer abhanden und auch das Entführungsopfer stirbt auf mysteriöse Weise. Die Killer haben es nun gegenseitig auf einander abgesehen, aber nur einer wird lebend die Zugfahrt überleben.
Also für einen Thriller fehlte mir hier eindeutig der Nervenkitzel. Die Handlung hätte sich auch auch mal ein bisschen ein Beispiel an der Geschwindigkeit des Zuges nehmen lasen. der Zug fuhr rasant, aber die Handlung hatte eher weniger Tempo. Am Anfang habe ich mich durch die vielen Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten auch etwas schwer getan in die Handlung hineinzukommen. Man wurde von Jetzt auf Gleich so ins Geschehen hineingeworfen. Eingestiegen in den Zug und schon gings los.
Die Charaktere waren definitiv einzigartig, wenn nicht sogar sehr skurril. Jeder hatte seine eigene Persönlichkeit, aber es blieb doch recht oberflächlich.
Erzählt wurde die Handlung mit vielen Dialogen. Dadurch wurde es etwas lebendig. Außerdem wurde auch mit viel Humor erzählt, teilweise wurde es aber doch etwas zu albern.
Mein Fazit: Man darf keine rasante Zugfahrt erwarten. Die Story ist doch etwas lahm. Für mich war es kein Thriller, eher eine Komödie mit Action-Inhalten, daher nur 3,5 Sterne. Man kann es lesen, verpasst aber auch nichts. Den Film dazu werde ich mir aber sicherlich irgendwann nochmal ansehen.« |
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Kommentar vom 30. Juli 2022 um 10:26 Uhr (Schulnote 3): |
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Eine abgefahrene Action-Komödie mit extrem schrägen Protagonisten!
,,Bullet Train“ ist ein japanischer Thriller von Kotaro Isaka, der am 2. April 2022 im Hoffmann und Campe-Verlag erschienen ist. Für mich war dieses Buch kein Thriller, sondern eine Action-Komödie durch und durch. Dadurch, dass ich damit nicht gerechnet habe, war ich dementsprechend enttäuscht. Trotzdem ist die Handlung ab der Hälfte rasant und enthält von Anfang an sehr viel dunklen, schwarzen Humor und extrem skurrile Protagonisten. Ab und zu wurde ich Zeugin von Szenen, wo Blut und Leichen nicht vermieden werden konnten. Abgerundet wird die Handlung mit einer ordentlichen Portion Action, Fans von Quentin Tarantino werden mit diesem Buch definitiv auf ihre Kosten kommen. Auch wer Handlungen wie aus dem Film ,,Kill Bill“ mag, wird den Inhalt dieses Buches mögen. Ich hatte andere Erwartungen, was der Hauptgrund meiner Enttäuschung ist. Für mich waren kein Thrill und Spannung vorhanden, was einen Thriller schließlich ausmacht. Deshalb finde ich die Genrebeschreibung des Covers auch nicht zutreffend.
Dieser Roman enthält eine sehr eigenwillige, dennoch interessante und recht unterhaltsame Story. Es gab wirklich sehr viele witzigen Szenen, bei denen ich lachen musste. Allerdings gab es auch welche, die ich absolut albern fand. Die Kombination aus zahlreichen Anspielungen und Querverweise sowie der Einsatz von langen Dialogen und die bildliche Darstellung von Gewalt in einem japanischen Hochgeschwindigkeitszug bieten auf jeden Fall ein paar unterhaltsame Lesestunden. Ich habe das erste Mal so ein skurriles und abgefahrenes Buch gelesen. Überwiegend ist es eine schwarze Komödie mit ganz schrägen Vögeln als Protagonisten, dessen Handlung sich komplett im Zug abspielt. Besonders die Auftragskiller haben sowas von einen an der Klatsche. Auch namentlich tanzen sie komplett aus der Reihe mit ihren ungewöhnlichen Spitznamen.
Während der zitronige Auftragskiller Lemon permanent und zwanghaft in seiner Welt von „Thomas, die Lokomotive“ lebt und sein Leben nach der Kinderlok bestimmt, kommt sein Partner, die Orange Tangerine, noch ziemlich normal rüber. Das Zitrusfrüchte-Auftragskiller-Duo hat meiner Meinung nach die meisten Lacher eingebracht, obwohl sie auf eine etwas andere Art skrupellos gehandelt haben. Beide wurden in der Vergangenheit gerne für komplexere Aufträge gebucht, da sie langjährige Erfahrungen aus der Unterwelt gesammelt und so ihre Aufträge gemeinsam stets schnell, zuverlässig und vor allem diskret ausgeführt haben. Doch diesmal läuft diese irrsinnige Zugfahrt für die Zitrusfrüchte nicht nach Plan und es geht schief, was nur schiefgehen kann. Für den noch schrägeren Killer Nanao, dem Marienkäfer, ist dies kein fremder Zustand, da der selbsternannte Pechvogel vom Unglück und Pech magisch angezogen wird. Sein ständiger Pessimismus hat dazu geführt, dass er von mir ab und zu eine runde Mitleid bekam. All seine Aufträge enden im Desaster, selbst sein aktuellster. Er soll diesmal einfach nur in den Schinkansen einsteigen, sich den beliebten Koffer schnappen und wieder aussteigen. Dieser simple und idiotensichere Plan wird dennoch über den Haufen gefahren, als er plötzlich dem Wolf begegnet. Der Marienkäfer verpasst seine Haltestelle und lernt die weiteren Fahrgäste kennen, sodass sich das neuste Desaster rasant ausbreitet.
Ein weiterer Fahrgast ist der Prinz Oji, ein krimineller und manipulativer Jugendlicher mit einer Vorliebe für Elektroschocks und kaputten Gedanken. Er fühlt sich hoffnungslos überlegen, bis seine Mitfahrer sein wahres Gesicht aufdecken. Er begegnet während der Zugfahrt dem hasserfüllten und ehemaligen Alkoholiker Kimura, der sich ursprünglich an ihm rächen wollte. Doch auch hier kommt alles anders als geplant. Ein rüstiges und gerissenes Rentnerpärchen stößt im weiteren Verlauf dazu und macht keinen Hehl draus, dass mit ihnen nicht zu spaßen ist. Eine Schlange und ein Strassenschubser sorgen für weitere Aufruhr und als sich schließlich die Ereignisse überschlagen, versucht jeder Fahrgast lebend aus dem Zug zu entkommen. Bodyguards des Unterwelt-Bosses Minegishi kontrollieren regelmäßig an verschiedenen Haltestellen das Zitruspärchen, damit Minegishis Sohn auch sicher an seinem Ziel ankommt. Dass dieser jedoch kurz nach Fahrantritt gestorben ist, wissen Lemon und Tangerine perfekt zu vertuschen.
Erzählungen aus der Vergangenheit der Gangster und ein rascher Perspektivenwechsel der Zitrusfrüchte, dem Prinzen, Kimura und dem Marienkäfer aus der Gegenwart sorgen für Abwechslung. Der Schreibstil des Autors ist leicht und flüssig. Er beschreibt detailliert die Geschehnisse, Kapitel in einer angenehmen Länge und die schnellen Szenenwechsel wecken die Neugier und sorgen für ein schnelles Vorankommen der Zeilen. Die Suche nach dem ständig verschwundenen Koffer macht neugierig und ich war gespannt, wer ihn am Ende als Sieger in den Händen hält. Der Anfang war etwas zäh, doch wie erwähnt nahm die Handlung ab der Mitte schnell an Fahrt auf. Das Ende ist sehr turbulent und schon sehr verrückt, authentisch ist an dieser Geschichte jedoch überhaupt nichts. Wem das nicht stört, auf einen völlig abgefahrenen und actionreichen Plot mit schrägen Protagonisten steht, ist mit ,,Bullet Train" hervorragend bedient. Ich schaue mir solche Handlungen lieber, wenn überhaupt, als Film an als im Buch zu lesen. Diese Geschichte hatte meiner Meinung nach überhaupt nichts mit einem Thriller zu tun, was mich am meisten gestört und geärgert hat. Trotzdem ist dies kein schlechtes Buch, obwohl manche Handlungen zu übertrieben albern dargestellt wurden. Von mir gibt es daher 3,5 Sterne.« |
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Kommentar vom 30. April 2022 um 23:34 Uhr (Schulnote 3): |
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Ein überraschendes Buch. Fünf Killer sitzen mit einem Entführungsopfer und einem Koffer voll Geld in einem japanischen Hochgeschwindigkeitszug. Eine Beschreibung die viel Raum für Interpretationen lässt und neugierig macht. Die Ereignisse werden jeweils aus der Sicht eines dieser Personen erzählt. Was im Anfang sich als totaler Irrsinn entwickelt, einerseits mit wenig Thriller oder Mordelementen, wenn man mal von den Toten aus heiteren Himmel absieht. Ist am Ende überraschend logisch. Völlig Fremde die sich bisher nie begegnet sind, interagieren auf einmal miteinander. Völlig unpassender Humor wirkt auf einmal richtig, als ob es ein wichtiges Element in einem Thriller wäre. So etwas hatte ich bisher noch nicht gelesen. Es ist meiner Meinung nach kein Thriller, nicht einmal ein Krimi, obwohl es von Auftragsmördern nur so wimmelt. Eine äußerst skurrile Geschichte. Es ist schwierig Worte dafür zu finden, vielleicht ist es, weil der Autor aus einer sehr verschiedenen Kultur stammt. Als ob Grundkenntnisse zum alltäglichen Umgang miteinander fehlen. Trotzdem war das Buch gut zu lesen. Es war etwas Neues, Unerwartetes. Ich kann mir das Buch sehr gut als Film vorstellen, der mit Sicherheit sehr viel Erfolg haben würde. Denn in einem Film fällt Fremdartigkeit nicht so sehr auf wie in einem Buch, da man als Leser sehr viel mehr hinein interpretiert als in einem Film wo sehr viele Einzelheiten gezeigt werden, die man sonst sich selber dazu denkt.« |
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Kommentar vom 16. April 2022 um 16:03 Uhr (Schulnote 1): |
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Yuichi Kimura ist ziemlich aufgeregt, als er am Bahnhof Tokio in den Shinkansen Hayate steigt. Er will Rache für seinen Sohn, der im Koma liegt, und hat einen genauen Plan, wie er vorgehen wird. Doch es kommt ganz anders. Im Zug nach Morioka sind fünf sehr unterschiedliche Killer mit sehr unterschiedlichen Aufträgen. Eigentlich für die Profis kein schwieriges Unterfangen, doch sie kommen sich gegenseitig in die Quere. Als der Zug am Ziel ankommt, gibt es mehrere Opfer und ein heilloses Chaos, welches die Ermittler vor eine kaum zu lösende Aufgabe stellt. Dies ist ein außergewöhnlicher Thriller, dessen blutiges Gemetzel gepaart mit vielschwarzem Humor mich an die Filme von Quentin Tarantino erinnert. Es ist also ein Wechselbad zwischen Grauen und witzigen Dialogen. Der Schreibstil des Autors Kōtarō Isaka ist genial. Die Charaktere sind gut und interessant gezeichnet, alle haben ihre Eigenheiten. So kommt es durch diese unterschiedlichen Protagonisten zu Pannen und immer neuen Wendungen, die immer absurdere Reaktionen nach sich ziehen. Das Ganze ist dabei sehr spannend und am Ende wird es auch nochmal überraschend. Es ist unglaublich unterhaltsam, dieses Buch zu lesen und ich kann es nur empfehlen.« |
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