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BLOGGERNOTE DES BUCHS |
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LESEPROBE |
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Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei David Groeger vom Klarant Verlag für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Stefan Albertsen gibt es bei Instagram. Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code. | | Axel bekam aus dem Augenwinkel mit, wie Hilka Martens zusammenzuckte. Sie sandte ihm einen fragenden Blick, doch er schüttelte kaum merklich den Kopf, was ›nicht jetzt‹ bedeutete. »Also«, Oltmann räusperte sich die Kehle frei, »wir haben den Brand mittlerweile so weit im Griff, dass ich Sie in den Bereich zwischen Hauptgebäude und Scheune führen kann. Dort liegt der Grund, weshalb wir Sie benachrichtigt haben.« Der hochgewachsene Mann, der dem Vater nicht nur ähnlich sah, sondern auch in Sachen Körperbau kaum nachstand, bedeutete ihnen, ihm zu folgen. Er brachte sie zu einem der Einsatzfahrzeuge, auf dem ein flackerndes Blaulicht seinen unruhigen Schein in die Nacht entsandte. Der Wehrführer wies sie an, in bereitliegende Schutzmäntel zu schlüpfen und sich Helme aufzusetzen, ehe sie ihren Weg fortsetzten. Sie kamen dicht an das brennende Gebäude heran und Groot fühlte ein Gemisch aus Hitze und Feuchtigkeit, das ihnen entgegengeweht wurde. Von der derzeitigen Position aus erkannte er, dass zahlreiche Fenster des Haupthauses geborsten waren und düsterer Rauch ins Freie gepresst wurde. Sowohl das eingesetzte Löschwasser als auch die unheilvolle Thermik, die über das Grundstück jagte, wirbelten die schwarzen Wolken durcheinander, ehe sie zum Himmel emporstiegen, von dem sie sich farblich nicht abzuheben vermochten. Für einen kurzen Augenblick befürchtete der Oberkommissar, dass Oltmann sie dichter an das knisternde Geschehen heranführen würde, doch der Feuerwehrmann bog in rechtem Winkel dazu ab und lenkte seine Schritte zur abgewandten Seite. Sie traten in den Schatten des Hauptgebäudes. Die Hitze schwand von einer Sekunde zur anderen. Bis hierher schien sich das Feuer nicht vorgearbeitet zu haben. Trotzdem waren hier einige Leute verteilt, die mit ihren Schläuchen Wasser über das Dach jagten. Der Qualmgeruch verringerte sich auf ein erträgliches Maß. Feine Wassertropfen nieselten ununterbrochen auf sie nieder. »Vorsicht, der Boden ist rutschig«, warnte Oltmann und schaltete eine Taschenlampe ein. Ihr kräftiger Lichtstrahl tastete den feucht glänzenden Untergrund ab. Michaelis gab einen überraschten Ruf von sich und ruderte mit den langen Armen, doch Hilka Martens’ Hand schoss reaktionsschnell vor und verhinderte, dass der Leiter der Spurensicherung hinfiel. »Danke vielmals«, sagte er artig und nickte der Kommissarin zu. »Nichts zu danken«, erwiderte sie nur. Oltmann war unbeirrt weitergegangen. Groot folgte dichtauf. »Sehen Sie«, meinte der Wehrführer und blieb stehen. Der Lichtstrahl glitt weiter und traf auf etwas, das zunächst wie ein Bündel aus dunklem Stoff aussah. »Genau darum geht es.« Es dauerte ein paar Sekunden, ehe der Oberkommissar bemerkte, dass vor ihm nicht nur irgendwelche abgetragene Kleidung hingeworfen worden war. Lange blonde Strähnen verteilten sich vor ihm über die verdreht wirkende Masse. Helle Haut war an verschiedenen Stellen erkennbar. Ein von Panik und Schmerz verzerrtes Gesicht schien aus stumpfen Pupillen dem tiefschwarzen Himmel entgegenzustarren. »Verdammt«, flüsterte Hilka Martens. Sie war neben Axel stehen geblieben, während Michaelis an ihr vorbei auf die Frauenleiche starrte. Es bedurfte keiner kriminalistischen Fähigkeiten, um das Loch in der Brust der Toten zu entdecken. Es war etwa so groß wie eine Handfläche und stammte ohne Zweifel von einem Geschoss, dass ihr durch den Rumpf gejagt worden war. »Tja«, brummte Groot und hockte sich neben den Leichnam. Er sah zu Oltmann empor und nickte. »Ich brauche es eigentlich nicht zu erwähnen, aber Sie haben gut daran getan, uns zu holen.« |
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