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BLOGGERNOTE DES BUCHS |
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Lesermeinungen (0) Leseprobe Blogger (1) |
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LESEPROBE |
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Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Jasmin Engel für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Jasmin Engel gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter, bei Facebook und bei Instagram. Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code. | | „Aus deiner Perspektive betrachtet: Ja“, erwiderte Rhea nüchtern. „Zumindest die Mehrzahl.“ Marie hatte es zwar stets vermutet, doch diese sachliche Bestätigung verursachte bei ihr nun doch ein äußerst mulmiges Gefühl. Nathan fixierte sie nun eindringlich. „Wir wollten dich folgendes bereits letztes Mal wissen lassen: Du hast Aufmerksamkeit erregt.“ Sie war nicht sicher, ob sie sich jetzt geehrt fühlen oder eher ängstigen sollte. „Ähm... Aufmerksamkeit?“ Rhea räusperte sich, bevor sie sanft belehrend sprach: „All unser Tun, unsere Worte und Entscheidungen, seien sie auch noch so gering, haben Folgen - und werden beobachtet. Und was du seit einigen Jahren unternimmst, Marie, ist nichts Geringes. Verstehst du?“ Ihr Herz krampfte sich leicht zusammen und sie bekam eine Gänsehaut. Aufgeregt blickte sie von einem zum anderen. Marie begriff durchaus. Nicht jetzt! Eine leichte Benommenheit überkam sie. So fing es immer an, wenn sie bald aufwachen würde. Marie atmete tief durch und konzentrierte sich mit aller Kraft auf die beiden und das Thema. „Ich nehme an, es geht nicht um das, was ich am Tag tue oder sage.“ Nathan wog den Kopf. „Weniger, in der Tat. Es betrifft, was du zum Beispiel gerade im Moment erlebst, liebe Marie. Nämlich dein Bereisen und Erkunden von Zwischenwelten wie dieser. Achtsame - auch kritische - Augen sind auf dich gerichtet.“ „Kritische Augen. Das klingt nicht gut – und wessen Augen sollten sich denn für mich interessieren?“ Maries Puls hatte sich noch etwas mehr beschleunigt. Sie presste unbewusst den Rücken fester gegen die Hauswand. Nathan legte beruhigend seine Hand auf ihren Arm und Rhea erklärte mit ihrer angenehmen Stimme: „Schau Marie, wenn du in einem exotischen, fernen Land als Touristin unterwegs bist, ziehst du die Blicke der Einheimischen auf dich. Bist du allerdings als eine der ganz wenigen Reisenden dort, die es je in diese fremden Lande verschlagen hat, ziehst du die Aufmerksamkeit der halben Welt auf dich.“ Nathan fügte hinzu: „Wie du sicher bereits spürst, ist es etwas Ungewöhnliches, dass du nachts im Schlaf diese Orte zwischen Himmel, Erde und Hö ...“, er räusperte sich kurz, „ansteuern kannst und sie bewusst erkundest. Es fühlt sich für dich jedoch kaum anders an als wenn du in der irdischen Welt mit deinem irdischen Körper unterwegs bist, nicht wahr?“
Marie brachte nur ein heftiges Nicken zustande. Sie schob das von Nathan nicht ausgesprochene, beunruhigende Wort vorerst in den Hintergrund. „Ich wusste, dass es nicht einfach nur verarbeitende Träume sind!“ Alles in ihr wollte mehr erfahren, etwa über die kritischen Blicke, die auf sie gerichtet waren. Aber sie vermochte ihre Konzentration immer weniger aufrecht zu erhalten. Ihre eigene Welt zog an Marie mit festem Griff. Sie fühlte sich nun, als beginne langsam eine Narkose bei ihr zu wirken. „Was soll ich eurer Meinung nach jetzt tun?“, fragte sie noch schnell und aufgeregt. Aber sie war bereits dabei, wegzudriften. Einen Moment später spürte Marie ihren Körper in Wärme und Weichheit gebettet, bis zur Nasenspitze vergraben in der kuscheligen Decke. Ein sanfter Ruck war durch sie gegangen, wie nach einem tiefen, stoßartigen Ausatmen. Die Traumreise war vorbei. Blinzelnd öffnete sie die Augen. Während Marie zu sich kam, hallte ständig die Frage in ihrem Kopf, auf die sie vorhin von Rhea und Nathan keine Antwort mehr erhalten hatte: Wie soll ich nun weiter vorgehen? Denn die nächste Nacht kam gewiss. |
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