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Stefan Grote und Stine Lessing 5 - Sandbankmord

Verfasser: Hans-Rainer Riekers (9)
Verlag: Klarant (1030)
VÖ: 25. Februar 2022
Genre: Kriminalroman (12712)
Seiten: 200 (Taschenbuch-Version), 218 (Kindle-Version)
Themen: Mord (9588), Ostfriesland (1007), Schiffe (807)
Reihe: Stefan Grote und Stine Lessing (9)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Es ist der letzte Segeltörn vor dem Winter. Kriminaloberkommissar Harm Petersen ist auf der Rückkehr von Helgoland, als der Motor seiner »Antje D.« Probleme bereitet. Er muss die Heimfahrt nach Emden abbrechen und schafft es gerade noch, seine Jacht kurz vor Einbruch der Dunkelheit auf einer Sandbank zwischen Baltrum und dem Festland trockenfallen zu lassen. Hilfe könnte er gut gebrauchen, da sieht er einen Lichtschein. Offensichtlich liegt noch ein anderes Boot auf der Sandbank. »Skipper« macht sich auf den Weg und betritt, ohne es zu ahnen, ein Totenschiff. Und der Mörder ist noch an Bord ... Stefan Grote und Stine Lessing, die beiden Sonderermittler bei der Polizeiinspektion Aurich, übernehmen diesen Mordfall, der voller Ungereimtheiten steckt. Und als wäre die Situation nicht schon unübersichtlich genug, taucht plötzlich Gero Bakker auf, jener Kollege, der nach den folgenschweren Ereignissen in den Dünen auf Juist, die seinerzeit Stine fast das Leben gekostet hätten, spurlos verschwunden war ...
Quelle: Klarant
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Konstantin Georgiou vom Klarant Verlag für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Hans-Rainer Riekers gibt es bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

Sonntag - Das Licht im Watt


Kriminaloberkommissar Harm Petersen, den alle nur »Skipper« nennen, schlug verärgert auf die Reling der »Antje D.«. Seine Segeljacht, die ihm auch als heimlicher Hauptwohnsitz im Hafen von Emden diente, stellte sich so zickig an, wie es die echte Antje D., seine große, unglückliche Liebe und Namensgeberin der Jacht, im wahren Leben niemals getan hätte.
     Noch vorgestern hatte er mit Stefan Grote und Stine Lessing, seinen Kollegen und Freunden von der Kripo Aurich, zusammengesessen, um die letzten Details eines abgeschlossenen Falles zu besprechen. Dann war er direkt in den Hafen gefahren, hatte die Leinen losgeworfen und sich auf zwei freie Tage gefreut, die er mit einem Kurztrip nach Helgoland verbringen wollte. Sicher würde es eine der letzten Touren des Jahres werden, denn der Herbst hatte den Norden bereits fest im Griff. Es war auch alles perfekt gelaufen, denn ein leichter, kühler Wind schob ihn sanft voran, und schon am Abend hatte er Helgoland erreicht.
     Der nächste Tag hatte noch einmal Sonnenschein pur gebracht und Erinnerungen an den Sommer aufkommen lassen, doch nun, auf der Rückfahrt, lief einfach alles schief. Die Sonne hatte grauen Wolken das Feld überlassen müssen, dennoch war der Wind immer schwächer geworden. Mittlerweile war er völlig eingeschlafen, und das Wasser der Nordsee präsentierte sich glatt wie ein Dorfteich. Solange es noch irgendwie ging, versuchte Harm Petersen, unter Segel voranzukommen, doch irgendwann musste er einsehen, dass er auf diese Art und Weise Emden nicht mehr erreichen würde. Also entschloss er sich murrend, die Segel einzuholen und unter Motor weiterzufahren. Diese Entscheidung ging ihm schwer ab, denn den 60 PS starken Dieselmotor im Heck der »Antje D.« bezeichnete er abfällig als »Flautenschieber«. Es war nun mal unter seiner Würde, sich durch Motorkraft voranbringen zu lassen. Im engen Hafen beim Anlegemanöver, nun gut, da ging es nicht anders, aber sonst empfand er das Brummen des Motors als Beleidigung.
     Doch genau dieses Brummen, auf das er nun angewiesen war, präsentierte sich heute in einer Tonlage, die ihm fremd war. Immer wieder hustete und prustete der Motor und stieß durch den Auspuff von Zeit zu Zeit blaue, stinkende Wolken aus. Gerade in dem Moment, als aus dem feuchten Herbstdunst ein holländisches Küstenmotorschiff mit voller Fahrt auf ihn zukam und keinerlei Anstalten machte auszuweichen, zeigte sich der Motor von seiner hinterhältigen Seite. Er gab ein undefinierbares Geräusch von sich, dann »kotzte er sich aus«, wie Skipper es in seiner typischen Art zu definieren pflegte, und stellte nach dem Ausstoß einer nun tiefschwarzen Rauchwolke unwillig wie ein bockiges Kind jegliche Arbeit ein.
     Skipper war ein erfahrener Segler, der sich mit seiner Jacht nicht nur auf Nord- und Ostsee herumtrieb, sondern bereits den Atlantik überquert hatte. Er war also einiges gewohnt, doch diese Situation trieb ihm trotz der Kühle des Abends die Schweißperlen auf die Stirn. Seine über alles geliebte »Antje D.« trieb es auf die Spitze und nahm sich die Freiheit, genau in Fahrtrichtung des immer weiter auf ihn zukommenden Frachters zu treiben.
     Das ohrenbetäubende Signalhorn des Frachters erklang, zuerst nur einmal, dann in immer kürzer werdenden Intervallen, bis es sich zu einem furchterregenden Dauerton steigerte. Immer wieder drückte Skipper den Anlasser und endlich, er wollte bereits aufgeben, entschloss sich der Motor, doch noch einige Umdrehungen zu machen. Der Schub reichte gerade noch aus, um die »Antje D.« aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu schieben, dann erstarb das Motorgeräusch erneut.
     Der Frachter rauschte keine 10 Meter entfernt an ihm vorbei, und während Skippers Jacht von der Bugwelle des Schiffs hin und her geworfen wurde, trat der Kapitän aus dem Ruderhaus heraus auf die Brückennock, nahm die Tabakpfeife aus dem Mund und tippte sich damit an die Stirn. Dann rief er noch ein Schimpfwort hinterher und ging kopfschüttelnd zurück in die Wärme.
     Skippers mangelnde Kompetenz in Bezug auf niederländische Schmähworte bewahrte ihn vor einer tiefen Demütigung. Auf eine Geste der Entschuldigung gegenüber dem Kapitän verzichtete er, denn die Vorstellung, die er ihm gerade geboten hatte, war äußerst peinlich gewesen, das wusste er selbst. Den Ausfall seines Motors als Ausrede zu benutzen, kam ihm gar nicht erst in den Sinn. Es war schließlich seine Pflicht als Seemann, dafür zu sorgen, dass die Technik seines Schiffes einwandfrei funktionierte.
     Skipper schaute sich noch einmal um. Der Frachter war schon fast wieder im Dunst verschwunden und ein Blick auf sein Radargerät zeigte ihm, dass er im Moment weit und breit allein auf dem Meer war. Also konnte er es sich leisten, seine Jacht treiben zu lassen, unter Deck zu gehen und mit dem Dieselmotor mal ein ernstes Wort zu reden.
     Er kroch bis in den hintersten Winkel der Jacht und tat das, was man üblicherweise als Erstes machte. Er prüfte den Kraftstofffilter auf Verstopfungen, und schon sah er das Elend. Der Filter war von einem zähen Schlamm überzogen. Damit stand die Diagnose fest: Dieselpest. Er hatte schon davon gehört, dass es nach dem Tanken verunreinigten Kraftstoffs zu einer bakteriellen Verseuchung kommen konnte, die den Diesel verdickte. Aber dass nun ausgerechnet er davon betroffen war, ärgerte ihn über alle Maßen.
     Skipper reinigte den Filter provisorisch so gut es ging. Jetzt würde es vielleicht wieder eine Zeitlang gehen, doch er war Realist genug, um zu wissen, dass er sich auf den Motor in diesem Zustand nicht mehr verlassen konnte. Niemals würde der bis Emden durchhalten. Nur eine Werkstatt konnte die Ursachen beseitigen, denn dazu mussten Tank und Motor komplett gereinigt werden, und das übertraf sogar seine zweifellos vorhandenen technischen Fähigkeiten.
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