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Der Nornen Knoten

Verfasser: Sylvia Koppermann (3)
Verlag: epubli (2450)
VÖ: 12. Oktober 2019
Genre: Historischer Roman (7729)
Seiten: 764
Themen: 10. Jahrhundert (43), Brüder (1565), Down-Syndrom (21), Nornen (8), Schweden (695)
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Erklärung der Bewertungssysteme
weden im 10. Jahrhundert. Die Leben der neugeborenen Ylvi und ihres vierzehnjährigen Halbbruders Bjarne, dem Jungen mit Down-Syndrom, der seine Kindheit als Sklave verbrachte, sind in Gefahr. Ihr Vater vertraut sie dem Honigmacher und dessen Frau an, wo sie, zusammen mit deren beiden Söhnen, aufwachsen.
Doch die Ziehbrüder sehen vor allem Ylvis Aufnahme in die Familie unterschiedlich. Während der Jüngere, Tjark, Ylvi abgöttisch liebt und sich eine eigene Zukunft mit ihr erhofft, züngelt im Älteren, Leif, die wachsende Flamme der Eifersucht.
Harte Schicksalsschläge und Intrigen, stellen Ylvi, Tjark und Bjarne vor scheinbar unüberwindliche Herausforderungen, die sie schließlich sogar voneinander trennen.
Werden die Nornen ihre Lebensfäden erneut miteinander verknoten?

Ein historischer Roman, der an faszinierende Orte, in einer Zeit religiöser und politischer Wandlungen entführt und dabei ein so ganz anderes Bild der Gesellschaft der sogenannten Wikinger zeigt, als man allgemein oft annimmt. Lassen Sie sich mitnehmen, auf eine Reise an der Seite real-historischer Persönlichkeiten, umgeben von einer faszinierenden Landschaft, sowie geschichtlich bedeutsamen Ereignissen. Lernen Sie eine erstaunliche Kultur kennen, die in Toleranz und Demokratie Vorreiter war.
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Sylvia Koppermann für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Sylvia Koppermann gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Facebook und bei Instagram.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

Herbst 960


Schatten tanzten an den Wänden, gezeichnet von den Flammen der Feuerstelle und zogen mit verzerrten Masken hämische Grimassen. Fjodor versuchte den Kopf wegzudrehen, sich zu zwingen, diese wilden Schattentänze nicht mehr anzusehen, doch sein fiebriger Blick hatte nicht die Kraft sich von ihnen loszureißen. Wie in einem Bann starrte er sie an, glaubte ihr Lachen zu hören, untermalt vom kraftlosen Stöhnen der jungen Frau, die dort drüben am Fuße der Feuerstelle lag und versuchte, den Schmerz zu unterdrücken. Es fiel Fjodor schwer, sich nicht immer wieder in den schwarzen Sog ziehen zu lassen, in den ihn das Fieber zu locken drohte. Nein, er musste kämpfen, durfte sich nicht der Gleichgültigkeit hingeben. Für Jarla und das Kind, das sie gerade im Begriff war, auf die Welt zu bringen.
     Unter Aufbietung seines ganzen Willens, schaffte er es endlich, die Augen von den Schatten zu wenden und in die Richtung zu sehen, aus der Jarlas Seufzen zu ihm drang. Der alte Mann konzentrierte sich allein auf Jarla. Er wollte bei ihr sein und sie schützen. Ja, Schutz war das, was sie jetzt so dringend brauchte. Gegen die Boshaftigkeit der beiden Menschen auf der anderen Seite des Langhauses.
     Svea und Notger saßen beieinander, mit verhärteten Gesichtern und tuschelten, sahen abschätzend zu Jarla und schnauften verächtlich. Fjodor hoffte, sein Wort würde Achtung finden, so lange er bei Verstand blieb. Nur so konnte er Jarla und ihr Kind schützen. Vor seinem Weib Svea und dem Sohn Notger.
     Leise begann Fjodor zu beten. Seine Lippen bewegten sich kaum, doch er hoffte, dass sie ihn hören würde. „Frigg, Göttermutter, ich bitte Dich, stehe Jarla und unserem Kind bei. Gib mir die Kraft durchzuhalten bis Bjarne mit Roald und Hjördis zurück ist und schütze Jarla. Verzeih meine Selbstsucht und Schuld, mit der ich die Verantwortung für all das hier trage. Ich bin bereit, mich dem zu übergeben, was Hel mir auferlegt. Nur lass mich so lange auf Erden bleiben, bis ich Jarla und das Kind in sicherer Obhut weiß, weit weg von diesem Ort und dieser Sippe, die so von Hass getrieben ist.“ Monoton hauchte Fjodor immer wieder diese Worte. Ungehört von den übrigen Menschen in der kleinen Halle, aber hoffentlich verstanden von der Einzigen, die in diesen Stunden die Macht hatte, zu helfen. Nicht für ihn, sondern einzig für Jarla, hoffte er auf die Unterstützung der Göttin. Nur sie konnte nun noch verhindern, dass Fjodors Schuld an Jarla noch größer wurde. Dieses stille Mädchen, das ihm so viel Glück auf seine alten Tage geschenkt hatte. Sie, die eben dieses, sein Glück, so teuer bezahlte. Jarla hatte alles still ertragen, ohne für sich selbst auch nur irgendwann etwas zu fordern. Und wie in einem Traum wanderten seine Gedanken davon, zurück zu den Tagen, die einer scheinbar längst vergangenen Zeit angehörten.

Die Götter hatten es gut mit Fjodor gemeint. Als einziger Erbe des ansehnlichen Hofs und des dazu gehörigen Landes, war er nie gezwungen, seine Heimat zu verlassen. Anders als so viele junge Männer, die fortgingen um in der Fremde zu rauben und so das nötige Kapital zusammenzubringen, um ein kleines Stück Land pachten oder gar kaufen zu können, von dem sie mehr schlecht als recht eine Familie ernähren konnten.
     Der Vater war früh verstorben und die Mutter hatte an Stelle des Sohnes den Besitz verwaltet, bis er alt genug war, sein Erbe anzutreten. Fjodor konnte sich nicht erinnern, seine Mutter jemals ausgelassen lachen gesehen zu haben. Meist wirkte sie müde und doch verbissen genug, alles dafür zu tun, ihrem Sohn einen gut bewirtschafteten Hof zu erhalten. Noch vor dem Gesinde war sie aufgestanden und zur Nacht die Letzte, die sich auf ihr Lager legte. Sie war nicht einfach nur Herrin, sondern kannte jeden Handgriff, egal ob Arbeit der Männer oder Frauen. Und ebenso erwartete sie von den Knechten und Mägden, dass sie genauso hart arbeiteten. Streng konnte sie sein, manchmal fast hartherzig wirken, aber Fjodor wusste, dass seine Mutter ihre Kraft einzig auf das warf, was sie für ihren Sohn tun konnte. Auch wenn er sich als Kind oft nach einer Umarmung sehnte, spürte er doch, dass sie ihn in Gedanken in den Armen wiegte, wenn sie nachts, im verglühenden Schein des Feuers, nach ihm sah, bevor sie sich selbst niederlegte. All das, was sie ihm übergeben hatte, als er mit sechzehn Jahren mündig wurde, drückte ihre Liebe aus, denn mit dem Tag war Fjodor zum angesehenen und wohlhabenden Herren eines Stück Landes geworden, von dem sicher vier Sippen ohne Hunger hätten leben können.
     In einem einzigen Punkt wagte der neue Herr, seiner Mutter die Stirn zu bieten. Zumindest eine Zeit lang, denn was sie auch redete, weigerte Fjodor sich zwei Jahre lang, dem Wunsch seiner Mutter nachzukommen und um Svea zu freien. Er wollte diese Frau nicht, die drei Sommer mehr erlebt hatte, als er selbst. Und es gefiel ihm nicht, dass er sie nur zum Weib nehmen sollte, weil ihre Väter einst, bei einem Trinkgelage beschlossen, die Kinder einander zu versprechen. Fjodor wollte sich selbst ein Mädchen aussuchen und als Herrin auf seinen Hof führen. Eine junge Frau, die hart arbeiten konnte wie die Mutter und doch vermochte, Freude zu empfinden, die sie auf die Menschen um sich übertrug. Er lehnte Svea nicht ab, aber er konnte ihrer Art nicht viel abgewinnen. Sie berührte sein Herz nicht. Kräftig war sie wohl, jedoch genoss sie, als Tochter eines Vaters, der zu Wachs in ihren Händen wurde, viele Privilegien, die sie schon früh eine Herrin werden ließen. Alles, was sie lernte, um einst eine gute Hausfrau zu werden, sah sie lediglich als Wissen an, das sie besitzen musste, um dem Gesinde Instruktionen zu erteilen und dessen Arbeiten kontrollieren zu können. Svea war selbstverliebt und schien sich als göttliches Geschenk zu sehen. Nichts in ihren Augen war besser, als sie. Von den Menschen um sie herum erwartete sie natürlich, dass auch diese sie als vollkommen ansahen und ihr ehrfürchtig zu Füßen lagen. Sie wollte Fjodors Weib werden, aber nicht, weil dieser junge Mann sie verzückt hätte, sondern um Herrin eines großen Hofes zu sein.
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