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 Einblick ins Buch »Gregor Horvath 1 - Der Mathelehrer und der Tod«
Vor einigen Tagen ließen wir Marc Hofmanns Roman "Der Mathelehrer und der Tod" von einigen Helfern unserer Seite gemeinsam anlesen, um es im Rahmen unserer Reihe »Projekt 10« zu thematisieren. Damals hatten wir den Einstieg in das Buch besprochen, nun soll noch unsere Meinung zum kompletten Werk folgen. Der Kriminalroman aus dem Knaur Verlag, der vor einigen Tagen erschienen ist, stammt aus der Feder eines Freiburger Gymnasiallehrers und thematisiert einen Freiburger Gymnasiallehrer ... hier weiß also jemand sehr genau, wovon er schreibt. Was womöglich bedeutet, dass sich Verbrechensbekämpfer an Freiburger Schulen mal etwas genauer umsehen sollten. Das Ganze hat einen Umfang von 272 Seiten und einen Preis von 9,99 Euro, ganz unabhängig davon, ob man sich die Taschenbuchausgabe oder die E-Book-Version des Buchs zulegen möchte.
Der erwähnte Freiburger Gymnasiallehrer (also die Romanfigur, nicht der Autor) trägt den Namen Gregor Horvath, und er stolpert geradezu über die Leiche eines seiner Kollegen, genauer gesagt über die eines Mathelehrers. Horvaths Zwillingsbruder übernimmt die Ermittlungen, doch da es wenig später zu einem Doppelmord in der Stadt an der Dreisam kommt, wird der Fenstersturz als Selbstmord abgehakt. Horvath nimmt die Sache fortan selbst unter die Lupe und stellt Nachforschungen an. Dabei stößt er auf allerhand Verdächtige, angefangen vom Lehrerkollegium über die Schülerschaft bis hin zu den Eltern.
Nach dem ersten Seiten konnte man noch nicht ganz abschätzen, wohin die Reise gehen würde, denn einerseits hörte sich die Buchbeschreibung eher nach einem Krimi der fröhlicheren Art an, zum anderen schilderten wir in unserem »Projekt 10« den Buchbeginn als lebendiges Begräbnis. Schlussendlich überwiegt der beschwingte Charakter des Ganzen, einerseits da man es hier mit allerhand Charakteren zu tun hat, die auf gelungene Weise überspitzt worden, zum anderen erweist die Vermischung aus dem schulischen Alltag und dem Kriminalfall dem Leser einen gelungenen Dienst: In die Schule sind wir letztlich alle mal gegangen - das wollen wir doch zumindest mal hoffen -, und so hat man hier rasch das Gefühl, sich auszuerkennen, Begebenheiten wiederzuerkennen, Aha-Effekte zu erleben, kurz gesagt: Man fühlt sich in dem Szenario schnell zu Hause. Einen Abstrich muss man ausgerechnet beim Protagonisten machen, denn Gregor Horvath macht es dem Leser nicht so ganz leicht, ihn als den Helden einer potenziellen ganzen Reihe von Büchern zu akzeptieren. Man merkt, dass es dem Autor darum ging, hier einen ganz speziellen Charakter zu schaffen, der sich einem beim Schmökern ins Gedächtnis fräst, doch die Zusammenstellung seiner Eigenheiten lässt ihn ... nun, sagen wir mal eher etwas unausgegoren daherkommen. Aber gut, dies ist eben auch nur ein Auftaktroman, womit Platz für viele Weiterentwicklungen bleibt. Was den eigentlichen Fall angeht, so wird hier natürlich nicht ein Feuerwerk an Thrill in die Luft geschossen, doch alles ist in angemessenem Maße spannend, man wird hie und da auf falsche Fährten geschickt, alles ist schlüssig, und durch die humorige Note wird man stets gut auf Trab gehalten. Daher erweist sich »Der Mathelehrer und der Tod« als ein ansprechender Cosy Krimi, der durchaus dazu einlädt, in Zukunft noch ein weiteres Mal (literarisch) in den Freiburger Schulalltag einzutauchen. |
– geschrieben am 22. Februar 2021 (4/5 Punkte) |
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Anmerkungen zu den Buch-Einblicken: Die Wertung unseres jeweiligen Mitarbeiters geht im gleichen Maße wie eine Blogger-Rezension in die Gesamtwertung des Buches ein.
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