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LESEPROBE |
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Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Katrin Emilia Buck für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Katrin Emilia Buck gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Facebook und bei Instagram. Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code. | | »Ich gebe dir Bescheid, sobald ich weiß, welchen Flug ich nehme.« »Wir freuen uns. Schlaf gut, mein Schatz.« »Gute Nacht, Mom. Und grüß Dad von mir.« Wir legten auf und ich ging mit meinem Glas Wasser zurück ins Wohnzimmer. Als ich mich wieder auf die Couch gesetzt hatte, griff ich erneut nach dem Smartphone und tippte Raffaels Namen in die Suchmaschine, doch seit heute Morgen waren keine neuen Meldungen hinzugekommen. Seine Ausstellung war das Thema in den entsprechenden Branchenzeitschriften und mit jedem Mal, da ich die Headlines sah, wurde ich neugieriger auf seine Fotos. Ob er auch welche von mir präsentieren würde? Ich konnte es mir eigentlich nicht vorstellen. Wahrscheinlich hatte er sie bereits vor langer Zeit entsorgt, dachte ich mit einer gewissen Wehmut im Herzen. Oder doch nicht? Ich hatte das Gefühl, mich noch an jedes Einzelne erinnern zu können. Auch wenn Raffa gefühlt Tausende von uns geschossen hatte. Damals, als wir uns nicht hatten vorstellen können, dass unsere Beziehung schon bald Geschichte sein würde ...
Klick, klick, klick. Was war das? Ein Zischen! Das war eindeutig die Kaffeemaschine. Klick, klick. Doch dieses seltsame Geräusch kam immer näher, war plötzlich nah an meinem Ohr. Jetzt spürte ich seinen warmen Atem. Raffa! Und wieder ein Klick. »Was tust du denn da?«, murmelte ich verschlafen. Wie spät war es überhaupt und vor allem welcher Tag? Musste ich heute zur Uni? Aber ich war so müde. Nur noch ein bisschen. »Raffa, lass mich. Oder verrat mir wenigstens, ob ich schon aufstehen muss.« Ich zog mir das Kissen über den Kopf und hoffte auf fünf weitere Minuten Gnadenfrist. Nie würde ich die Leute verstehen, die mit dem Weckerklingeln sofort aus dem Bett sprangen. Die Snooze-Taste war doch nicht umsonst erfunden worden. »Hey, nur noch ein Bild, dann lasse ich dich in Ruhe. Und keine Sorge, heute ist Samstag, wir haben den ganzen Tag Zeit.« »Gott sei Dank.« Das bedeutete, entweder wir kamen gar nicht aus dem Bett oder er schleppte mich wieder einmal durch die ganze Stadt und schoss die nächsten Tausend Fotos. Manchmal hatte ich das Gefühl, die Kamera gehöre zu seinem Gesicht. Nicht, dass ich noch vergaß, wie er aussah. Nein, was für ein absurder Gedanke, dafür sah er einfach zu gut aus. Einen so heißen Kerl wie ihn konnte man einfach nicht vergessen.
»Am späten Nachmittag sind wir bei meinen Eltern eingeladen.« »Was?« Jetzt war ich endgültig wach. Raffael grinste frech, während er mich mit seinen dunklen Augen amüsiert betrachtete. »Wir sind bei meinen Eltern eingeladen, in Harlem. Aber keine Panik, sie werden dich lieben.« Und wieder ein Klick. »Hör auf, Raffa! Leg die Kamera mal weg, das ist ja nicht mehr auszuhalten.« Ja, ich war wütend, denn die ganze Situation überforderte mich. Wie sollte ich da bitte nicht panisch werden? Man lernte doch nicht bereits nach zwei Wochen die Eltern seines Freundes kennen, oder? Nicht mal meine Eltern waren so traditionell. Ach du Schreck, ich musste ihnen Raffael ja auch noch vorstellen. Den ganzen Tag im Bett zu bleiben, war plötzlich verlockender denn je.
Ruckartig schreckte ich hoch. War ich so in meinen Erinnerungen vertieft gewesen, dass ich eingeschlafen war? Es hatte sich so real angefühlt. |
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