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Sturmblicke

Verfasser: Th. Wolf (1)
Verlag: tredition (594)
VÖ: 8. Mai 2019
Genre: Fantasy (19118)
Seiten: 772
Themen: Achtsamkeit (110), Freundschaft (3156), Inseln (3120)
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Überraschend wählt der Rat der Fünf die junge Aifa zur Wächterin ihres Volkes.
Trotz Zweifel und vieler Fragen, stellt sich Aifa der schwierigen Aufgabe und warnt schließlich ihr Volk rechtzeitig vor einem heftigen Sturm. Dabei verliert sie einen wichtigen Freund.
Kurz darauf wacht sie an einer fremden Küste auf und trifft die eitlen Drillinge und das Volk der Kalee. Unterdessen hofft, in weiter Ferne, das seltsame Kristallvolk auf ihre Hilfe, und zwei Ibulien begeben sich auf die Suche nach ihrem Bruder, um später Aifas größtes Geheimnis zu lüften ...
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Th. Wolf für die Einsendung dieser Leseprobe!
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     Dann endlich erblickte sie eine Gestalt, die sich näherte. Nach und nach kamen die Umrisse Bains zum Vorschein. Er ging langsam und schaute immerzu in ihre Richtung. Wie lange habe ich ihn nicht gesehen? Wie alt er wohl jetzt ist?
     „Endlich, endlich! Dass ich noch erlebe, wer mir folgen wird! Ich glaubte nicht mehr daran. Jedes Mal, wenn die große Wahl der Fünf hier stattfand, stand ich dahinten und wartete. Doch nie wurde ein Wächter erwählt. Und heute, ich wollte gar nicht erscheinen, stehst du vor mir.“
     Bain umarmte sie innig, und Aifa bemerkte sofort den Geruch der Zudwurzel, der von ihm ausging.
     „Hier deine Kette mit dem Symbol der Wächter. Lange hab ich sie aufgehoben.“
     Ihr Blick fiel auf den schwarzen Anhänger mit den eingravierten Symbolen. Sie sahen so seltsam aus.
     „Sie ist schön“, log sie unsicher.
     „Komm, wir müssen hinauf in meine Halbkugel!“
     Sie folgte ihm in Richtung der östlich gelegenen Bergkette. Dort auf halber Höhe des Bergmassivs hatten die Cita eine besondere Wohnhalbkugel gebaut. Der Aufstieg fiel der neuen Wächterin leicht und strengte sie keineswegs an. Doch bemerkte sie den keuchenden Atem Bains. Er ist alt geworden.
     Dort angekommen, fiel ihr zunächst die Unordnung auf. Überall lagen Rollen aus der Rinde des Trichterbaumes, auf denen die Cita schrieben; dazu unzählige Steine, Pflanzenreste und Knochen der Gokloks. Auch Stöcke und Häute stapelten sich in den Ecken. Dazu war die Luft schlecht, und es war warm. Sie fühlte sich nicht wohl und stand wie angewurzelt noch am Eingang.
     „Weißt du, warum die Fünf dich wählten?“
     Sie antwortete nicht.
     „Sie sehen in dir etwas. Was kannst du besonders gut, was macht dir vor allem Freude?“
     Aifa sucht nach einer Antwort. „Eigentlich kann ich nichts richtig. Hila ist ein Hirte, das hat er immer schon in sich gehabt. Oder Dari, sie hat heilende Hände. Ich erinnere mich noch, wie sie ein Goklokjunges heilte. Fagu kann lehren, aber ich? Pflanzen gehen ein, Pilze in den Höhlen habe ich verkommen lassen. Das schaffte keiner.“
     Bain schaute sie an, und ein Lächeln huschte ihm über das Gesicht.
     „Geh nach hinten und hol mir den roten Stein, den großen!“
     Aifa sah sich um und machte sich auf den Weg. Doch dann spürte sie einen schwachen Lufthauch, und etwas Kühles strich an ihrem Nacken. Sofort ging sie in die Knie, und sogleich krachte ein runder Stein an die Wand.
     Völlig überrascht rief sie: „Du hättest mich treffen können! Ich würde jetzt Schmerzen haben. Was soll das?“ Sie tat einen langen Schritt zu ihm hin.
     Bain lächelte noch immer und sprach: „Beruhige dich! Ich hätte dich kaum getroffen. Du hättest den Stein gespürt, so wie eben.“
     „Und, was soll das?“
     „Das, Aifa, ist deine Gabe. Es ist unsere Gabe, daher erwählen uns die Fünf zu Wächtern. Wann hast du dich das letzte Mal verletzt? Vielleicht beim Spiel mit den Ästen? Oder wann bist du zuletzt gestürzt?“
     „Ich weiß es nicht, eigentlich noch nie.“
     „Das habe ich geahnt. Unsere Sinne sind stärker ausgeprägt als die der anderen Cita. Wir hören besser, sehen weiter, riechen genauer, fühlen tiefer und spüren Vibrationen und Luftveränderungen eher als alle anderen Cita. Damit deuten wir die Zeichen am Himmel, auf dem Boden, sehen sich bewegende Tiere und können so unser Volk warnen.“
     Aifa schüttelte den Kopf. „Das soll ich können?“ Ungläubig schaute sie Bain an.
     „Ja, du trägst alles in dir. Ich muss dir nur zeigen, wie du deine Stärken anwenden kannst.“
     „Und wenn ich es nicht kann?“
     „Dann werden alle da unten in der Stadt leiden. Ich bin alt, und meine Zeit kommt bald. Du kommst gerade noch zur rechten Zeit, doch müssen wir uns eilen. Ich muss dir so viel beibringen und zeigen – Dinge und sogar Orte, die du auf unserer Insel noch nie gesehen hast und die nur die Wächter kennen. Ich habe mich seit langer Zeit auf diesen Moment vorbereitet, und nun weiß ich nicht, wo ich anfangen soll. Denn ich bin zu aufgeregt, fast wie ein Kind. – Haha, es wird schon gehen. Morgen beginnen wir. Heute gebe ich dir nur die Schriftrollen. Lies sie und trage dich ein!“
     Damit verließ Bain das Haus, und Aifa war allein. Sie konnte es kaum glauben: Sie war die Wächterin; die schwierigste Aufgabe war für sie bestimmt?
     Aifa nahm sich eine der Schriftrollen. Dabei entdeckte sie die Beschreibungen der Wächter vor ihr, und ihr fiel auf, dass sie größer war als die anderen Wächter. Das war ja nicht neu. Sie überragte die anderen Cita schon immer. Schon als Kind war sie größer und schmaler gewesen. Die Anderen waren kleiner, untersetzt mit kräftigen Beinen und Armen, mit lockigen Haaren und einem runden, breiten Gesicht. Doch Aifa war schlank gewesen, und ihre Haare hatten sich von denen der anderen Kinder unterschieden. Auch jetzt noch schienen sie dunkler, und ihr langes, schwarzes, glattes Haar fiel von Weitem auf, dazu ihr heller braungoldener Teint und die violetten Augen mit den schwarzen Pupillen in einem ovalen Gesicht. Auch ihre Ohrpinsel waren länger und feiner. Einmal hatte sie ihre Mutter danach gefragt, doch Kamali hatte nur den Blick gesenkt und nichts gesagt. Yaza hatte sie dann in den Arm genommen und gemeint, dass es schon immer besondere Cita gegeben habe; hellere und größere, manchmal waren sie sogar noch kleiner als die anderen, oder sie hatten rotes Haar, was äußerst selten war. Aifa hatte seit diesem Tag nicht weiter darüber nachgedacht, und auch von den restlichen Cita war es zu keiner Zeit erwähnt worden, dass sie anders aussah. Merkwürdig, dass sie in diesem Moment daran denken musste. Obwohl ihre Familie nichts zu ihrer Wahl sagte, hatte Aifa doch neben der Überraschung auch etwas Stolz in ihren Augen gesehen.
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