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Sturmblicke

Verfasser: Th. Wolf (1)
Verlag: tredition (491)
VÖ: 8. Mai 2019
Genre: Fantasy (17969)
Seiten: 772
Themen: Achtsamkeit (102), Freundschaft (3010), Inseln (2884)
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Überraschend wählt der Rat der Fünf die junge Aifa zur Wächterin ihres Volkes.
Trotz Zweifel und vieler Fragen, stellt sich Aifa der schwierigen Aufgabe und warnt schließlich ihr Volk rechtzeitig vor einem heftigen Sturm. Dabei verliert sie einen wichtigen Freund.
Kurz darauf wacht sie an einer fremden Küste auf und trifft die eitlen Drillinge und das Volk der Kalee. Unterdessen hofft, in weiter Ferne, das seltsame Kristallvolk auf ihre Hilfe, und zwei Ibulien begeben sich auf die Suche nach ihrem Bruder, um später Aifas größtes Geheimnis zu lüften ...
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Th. Wolf für die Einsendung dieser Leseprobe!
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Onda umkreiste als fünfter Planet den Stern Kendrane. Dessen Licht fiel auch auf eine kleine Insel, die inmitten eines großen Ozeans auf der Südhalbkugel den Stürmen und Wellen trotzte. Rotes Licht tauchte dort die Kugelstadt in ein warmes, weiches Orange, das von den gläsernen Fenstern der Häuser widergespiegelt wurde. Die große Säulenhalbkugel überragte alle anderen umliegenden Gebäude und warf das rötliche Sternenlicht in das aufgeregte und angespannte Antlitz Aifas, die nach Hause zurückkehrte. Sie hatte den letzten Tag vor ihrer Wahl an ihrem Lieblingsplatz auf der Insel verbracht. Die Ufer des kleinen Sees dort waren einsam, und sie war daher ungestört geblieben, um ihren Gedanken nachzuhängen.
     Nun kommt also der Moment meiner Auswahl, dachte sie sich, als sie plötzlich einen leichten stechenden Schmerz im Nacken spürte. Sie griff nach der Stelle und bog dabei in Richtung ihrer Wohnhalbkugel ein. Aifa ging vorbei an den kleinen steinernen Säulen, die kreisförmig angeordnet waren. Da standen eine rote, eine blaue, eine grüne, eine gelbe und eine schwarze Säule. Vor der gelben Säule blieb sie kurz stehen.
     Hila, morgen wirst du sicher zum Hirten erwählt werden und die gelbe Kette erhalten. Und ich? Ich werde wohl keine Aufgabe erhalten. Ich werde eine von denen sein, die untätig herumsitzen und das Ende des Tages herbeisehnen, ging es Aifa durch den Sinn.
     Bald schon sah sie ihre Mutter vor ihrem Kugelhaus stehen, die sie bereits erwartete. Doch plötzlich stellte sich Hila ihr den Weg.
     „Ich habe etwas für dich, das dich am Tag unserer Wahl schmücken soll“, rief er und hielt ihr eine schwarze Kette hin.
     Aifa betrachtete die schön gearbeitete Kette aus glattem Stein, den man nur in den Bergen finden konnte.
     „Sie ist sehr schön.“
     Aifa nickte dankend und meinte: „Du wirst bestimmt als Hirte ausgewählt. Keiner geht mit den großen, stinkenden Gokloks so um wie du. Es wäre nicht klug, dich nicht zu wählen.“
     „Und du, welche Wahl wird dich treffen?“
     „Ich weiß es nicht. Ich habe nicht einmal eine Ahnung ... Wir sehen uns auf dem Platz, Hila!“
     Sie schüttelte noch den Kopf und setzte ihren Weg fort.
     Kamali begrüßte sie kurz, und im Innern des Hauses erwartete sie auch ihre Großmutter. Diese hielt ein gelbes Gewand für sie in den Händen und lächelte, als sie erklärte: „Dies habe ich bei meiner Wahl getragen. Deine Mutter wollte es damals nicht, denn die Farbe gefiel ihr nicht. Du sollst es nun bekommen.“
     „Danke, Yaza. Ich werde es tragen“, freute sich Aifa.
     Kamali hatte sich neben Aifa gesetzt und rutschte aufgeregt hin und her.
     „Sag, was beschäftigt dich, Mutter?“
     „Ich sorge mich darum, was dich morgen erwarten wird. Die Fünf überraschen uns manchmal, doch irren sie sich selten. Was immer sie in dir sehen, ist die Wahrheit. Entfliehen kannst du dem nicht.“ Kamali schüttelte den Kopf.

Als die Dunkelheit hereinbrach, konnte Aifa keine Ruhe finden. Welche Wahl der Fünf wird mich treffen? Ich kann nichts richtig! Weder bin ich eine Heilerin noch eine Lehrerin und schon gar keine Hirtin. In den Bergen fühle ich mich eigentlich nicht wohl. Also, worin wird meine Aufgabe bestehen?
     Mutter wäre sicher enttäuscht, wenn ich allein noch auf dem Platz stünde. Sie alle werden über mich reden und mich auslachen. Dann werden sie sagen, dass sie es schon immer gewusst hätten: ‚Sie sieht ja auch so anders aus ...‘
     Irgendwann viel später wurde sie doch von der Müdigkeit übermannt, und dann weckte ihre Mutter sie viel zu rasch.
     Der Weg zum großen Platz vor der Säulenhalbkugel streckte sich, und Aifa war sehr ernst. Das war sie eigentlich schon, seit sie den weißen Stein der Fünf erhalten hatte, der ihre Auswahl ankündigte. Yaza und ihr Bruder Giela versuchten sie aufzumuntern, doch nichts konnte sie ablenken. Und dann erreichten sie den halbrunden weißen Platz mit den beiden hohen, schwarzen Obelisken vor der Halle. Die anderen Cita waren schon alle da, und Aifa entdeckte Hila in der ersten Reihe. Er sah zufrieden aus. Jetzt ertönten die beiden großen Hörner, und die Flamme auf dem Dach der Säulenhalbkugel schoss in den Himmel. Die Fünf betraten den großen Balkon, der von neun runden, geschwungenen Säulen getragen wurde.
     Ern, der Dritte der Fünf, hob den rechten Arm und zeigte auf die unten stehenden jungen Cita. Die anderen der Fünf traten hervor und übergaben Nubo, dem Verkünder, eine gelbe Rolle.
     Nun beginnt es, dachte Aifa.
     Dann wurde der erste Name aufgerufen, dann noch einer. Aifa ließ ihre Blicke über die gefüllten Sitzreihen schweifen und entdeckte ihre Familie, wie sie gebannt auf den Sprecher starrte.
     Als Aifa aufgerufen wurde, fuhr sie erschrocken zusammen. Nubo machte eine Pause und holte tief Luft, alles schien innezuhalten.
     „Aifa, du wirst die neue Wächterin der Cita sein und Bain nachfolgen. Schütze uns vor dem großen, alles vernichtenden Sturm und vor den schwarzen, fliegenden Käfern! Sei unsere Deuterin der Zeichen! – Begrüßt Aifa, die neue Wächterin!“
     „Aifa!“, riefen alle Zuschauer, und Kamali, Aifas Mutter, sprang auf. Aifa selbst konnte sich nicht rühren, wie erstarrt stand sie an ihrem Platz.
     „Das schaffe ich nicht!“, raunte sie leise. „Ich kann das niemals!“
     Doch ihre Worte wurden von dem einsetzenden Jubel übertönt.

Als Aifa zu den Fünfen hinaufschaute, sah sie, dass Ern sie ansah und winkte, als ob er ahnte, was in ihr vorging. Sein Blick war freundlich und zustimmend. Auch die anderen der Fünf blickten nun zu ihr, sie nickten alle gleichzeitig. Und während sich der Platz allmählich leerte, stand sie noch immer wie versteinert da. Alle anderen Erwählten wurden von ihren neuen Gefährten abgeholt und in die Mitte der Heiler, der Hirten, der Erbauer und der Anderen aufgenommen.
     Dann war der Platz leer. Aifa stand noch immer an derselben Stelle und wartete. „Er muss doch kommen“, sagte sie zu sich selbst. „Irgendwo muss er doch sein.“
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