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Schwarzrock

Verfasser: Brian Moore (1)
Verlag: Diogenes (654)
VÖ: 1987
Genre: Historischer Roman (7729)
Seiten: 288 (Gebundene Version), 265 (Taschenbuch-Version)
Original: Black Robe
Themen: 17. Jahrhundert (337), Amerika (37), Flüsse (84), Missionierung (2)
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Erklärung der Bewertungssysteme
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Lesermeinungen (2)     Blogger (1)
MEINUNGEN UND DISKUSSIONEN UNSERER LESER
Kommentar vom 2. November 2020 um 11:59 Uhr (Schulnote 1):
» Klassische Western oder die großen Abenteuerromane haben mich nie sonderlich gereizt. Warum, weiß ich nicht. Nun ja, jetzt habe ich mit „Schwarzrock“ von Brian Moore einen, äh, Abenteuerroman gelesen.

Wobei dieser Roman „tiefer“ geht. Es war nicht gerade Liebe auf die erste Zeile; nein – die „Zuneigung“ kam, je weiter die Reise ging, je mehr ich von der Kultur der indigenen Ureinwohner Nordamerikas (Huronen, Algonkin, Irokesen) gelesen habe.

Ähnlich geht es dem Jesuiten Laforgue, der gemeinsam mit einem jungen Helfer „die Wilden“ missionieren soll. Wenn ich hier „Wilde“ schreibe, so spiegelt das übrigens nicht meine persönliche Wortwahl wider, sondern soll die Authentizität von Moore´s Roman unterstreichen, der auf Tatsachenberichten beruht.

Laforgue und sein Gehilfe Daniel begeben sich auf eine Flussreise gen Norden, um dort eine Missionsstation zu betreuen. Begleitet werden sie dabei von einigen Algonkin. Während der Reise verliebt sich der junge Daniel in ein Algonkin-Mädchen und verliert zusehends seinen Glauben „aus den Augen“. Das Schicksal nimmt seinen Lauf...

Die auf die Augen des Betrachters zunächst äußerst „befremdliche“ Derbheit der Sprache der Ureinwohner, die durchaus Kopfkino entfachende Schilderung von Sex und später die glasklare Schilderung von Kannibalismus sorgen im wahrsten Sinne für Gänsehautfeeling. Doch warum sollte „zu Gunsten der Lesbarkeit“ bzw. den Empfindungen der Leser:innen auf Authentizität verzichtet werden? Ich persönlich hatte keinerlei Probleme damit.

Zwischen diesen Szenen gibt es aber auch immer wieder „Phasen“ der Erholung, der reinen Naturbetrachtung, der Wissensvermittlung über die Lebens- und Glaubensweise der Algonkin, die kulturellen und religiösen Unterschiede – ein Potpourri an Erkenntnissen.

Abgerundet durch mehr als lesenswerte Vor- und Nachworte von Brian Moore und Julian Barnes hat sich das Buch als eines der Highlights in diesem Jahr „herauskristallisiert“, dass ich garantiert noch öfter in die Hand nehmen werde!

Absolute Leseempfehlung und 5*.

©kingofmusic«
  15      0        – geschrieben von kingofmusic
Kommentar vom 11. Oktober 2020 um 10:36 Uhr (Schulnote 2):
» "So werden die Normannen uns vielleicht am Ende vernichten. Nicht durch Krieg, sondern durch einen Zauber, der uns so macht, wie sie selbst sind." (Buchauszug)
Der französische Jesuit Père Laforgue reist nach seiner Ausbildung zum Missionar in die Neue Welt. Im kanadischen Quebec wird er zusammen mit seinem jungen Begleiter Daniel Davost und einer Gruppe Algonkins in den Norden zur Jesuitenmission reisen. Was kurz vor dem Wintereinbruch keine einfache Reise werden wird. Den nicht nur Hunger, Krankheit stellen Laforgue vor eine Herausforderung. Sondern die unkultivierte Art der Wilden wird für Laforgue zur großen Herausforderung und besonders nachdem sich Daniel in eines der Mädchen der Wilden verliebt. Hin- und hergerissen dieses sündigen Verhaltens stellt er sogar seinen eigenen Glauben infrage. Nicht nur die Gefangennahme durch feindliche Irokesen, die sie mit Folter und Kannibalismus bedrohen, werden zur großen Gefahr, sondern auch eine Krankheit in der Jesuitenmission.

Meine Meinung:
Diese Geschichte spielt im französischen Kanada im frühen 17. Jahrhunderts. Jesuiten, auch Schwarzröcke von den Wilden genannt, kommen in die Neue Welt, um ihnen das Evangelium zu lehren und ihre zivilisierte Lebensweise nahezubringen. Diese Erzählung basiert teils auf reale Berichte von Jesuiten. Sie zeigen die Schwierigkeiten ihrer Reise mit einer Gruppe Algonkins, ihre Gefangennahme durch verfeindete Irokesen, die einige töten und verletzen. Die Flucht von ihnen mit dem Algonkin Chomina und seiner Tochter Annuka bis zur Ankunft in der fernen Missionsstation, wo viele der Wilden an Fieber gestorben sind. Neben der abenteuerlichen Erzählung ihrer Reise geht es hauptsächlich um kulturellen Konflikte und das gegenseitige Unverständnis zwischen den Geistlichen und denen, die hier als „Wilde“ bezeichnen werden. Die Missionare waren überzeugt, dass ihre Religion, Alphabetisierung und ihre Zivilisation ihnen Überlegenheit gegenüber den Ureinwohnern verschafften, die eher als sündig und rückständig betrachtet wurden. Laforgue der bisher an Privatsphäre und Einsamkeit gewöhnt war, die für die spirituelle Entwicklung des katholischen Zölibats unverzichtbar ist, wird dann in eine Gesellschaft katapultiert, in der es praktisch keine Privatsphäre mehr gibt. Umso entsetzter ist es für ihn zusehen, dass jemand dies alles der Liebe wegen hinwirft und sich den Wilden anschließen möchte. Es kommt sogar zu einer voyeuristischen Beteiligung, als er beim Liebesspiel zusieht und über sich selbst entsetzt ist. Brian Moore verschleiert und beschönigt hier nichts, im Gegenteil für mich war es fast unmöglich, einige Szenen mir bildlich vorzustellen. Dabei scherzen und reden die Wilden meist in einer extrem provokant derben Sprache untereinander, haben ein ausschweifendes Sexualverständnis und selbst das Essen ist nicht gerade kultiviert. Der Autor leistet dabei eine wirklich gute Arbeit, weil er dadurch die Wilden so darstellt, wie sie wahrscheinlich wirklich waren. Gleichzeitig sollte man sie nicht verurteilen, den sie kannten ja nicht anderes. Und selbst Laforgue muss feststellen, das nicht jedes Verständnis der Wilden schlecht ist und er selbst sogar seinen eigenen Glauben hinterfragen muss. Gleichzeitig hatten die Franzosen den Nordamerikanern natürlich eine Menge wunderbare neue Waren zu bieten, die sie nicht kannten und durch die Versuchung dieser Waren haben die Indianer den Schwarzröcken wie Laforgue dann ihr Land und ihre Lebensweise geöffnet. Der Film zu diesem Buch ist übrigens ebenfalls sehenswert. Trotz meiner Vorbehalte gegenüber seiner derben Sprache ist dies eine interessante Geschichte zum Nachdenken über religiöse Traditionen und die Kultur von Naturvölkern, die mich überzeugen konnte und der ich 4 von 5 Sterne gebe.«
  18      0        – geschrieben von claudi-1963
 
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