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Kommentar vom 21. Januar 2021 um 10:24 Uhr: |
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Frauen regieren die Welt
Da es sich um Band drei handelt, besteht die Gefahr auf Spoiler.
Rollentausch und Einblicke in eine Welt, in der Frauen regieren und Männer das schwache Geschlecht sind. Doch die Rebellen mit Anführer Adrian wollen das ändern. Helena selbst ist da eher zwiegespaltener Meinung, denn eigentlich finde sie das Leben so wie es ist, genau richtig. Doch ausgerechnet ihr Sohn Kolja hat sich den Rebellen angeschlossen und somit hat sie sich, trotz aller Zweifel, ebenfalls angeschlossen. Kann man für etwas kämpfen, wo man nichtwirklich hinter steht? Es beginnt ein Kampf um Gleichberechtigung und Gleichstellung zwischen den Geschlechtern.
Meine Meinung:
Den dritten Band kann man an sich ohne Verständnisprobleme lesen, ohne die vorherigen Bände zu kennen, da Monika Loerchner immer wieder mit Rückblicken das Geschehen verständlich macht. Dennoch würde ich empfehlen der Reihe nach zu lesen. Ich persönlich hatte einfach das Gefühl, dass mir bei den Charakteren „etwas fehlt“, dass ich ihre Handlungen und Gedanken noch besser verstehen und nachempfinden könnte.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Dieser packt den Leser und zieht ihn in eine andere Welt. Die Story lässt sich daher ganz wunderbar lesen und mit ihrer Vielfältigkeit macht es enorm viel Spaß. Anfangs war es etwas ungewohnt, dass Monika Loerchner wirklich alles in weiblicher Form beschreibt, wie zum Beispiel Mondin, oh meine Göttin, usw. Aber daran gewöhnt man sich schnell. Gleichzeitig hat es mich direkt zum Nachdenken angeregt wie selbstverständlich es doch ist, dass so vieles eine männliche Form besitzt. Das wird einem hier so richtig bewusst.
Die Autorin zeigt eine Welt auf, in der die Frauen das sagen und die Männer nichts zu melden haben. Hier ist es selbstverständlich, dass der Mann an den Herd gehört, sich um die Kinder kümmert, aber auch, dass die Männer unterdrückt werden und häusliche Gewalt erfahren müssen.
Die Protagonistin Helena ist ein extrem spannender Charakter, denn sie ist alles andere als 08/15. Sie trieft geradezu vor Sarkasmus und neigt hin und wieder zu Wutanfällen. Einerseits ist sie vom System überzeugt, andererseits kommt sie, besonders durch Kolja, doch immer wieder ins Grübeln. Ich kann bis jetzt nicht wirklich sagen, ob ich Helena mag oder nicht. So richtig ans Herz wachsen konnte sie mir nicht, aber sie ist definitiv sehr interessant und einen besonderen Reiz. Im Gegensatz zu Kolja, der mit zu meinen Lieblingen der Geschichte gehört.
Jeder hat seinen ganz eigenen Charakter und ist individuell gestaltet, was mir besonders gut gefallen hat.
Wenn man das Ende der Geschichte betrachtet, muss es noch nicht das Ende gewesen sein. Lassen wir uns überraschen.
Fazit:
Ein faszinierendes Buch mit einer Gesellschaft, wo Frauen an der Macht sind. Ob das die bessere Alternative wäre? Nicht umsonst gibt es die Rebellen, die um Gleichberechtigung kämpfen. Spannend, ruhig, atmosphärisch, humorvoll und mit einer sehr eigenen Protagonistin, die der Geschichte Leben einhaucht. Sehr empfehlenswert.« |
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Kommentar vom 13. Dezember 2020 um 13:28 Uhr (Schulnote 1): |
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Bei diesem Buch handelt es sich um Teil drei der Reihe Hexenherz von Monika Loerchner. Es kann sowohl als Teil der Reihe als auch einzeln gelesen werden. Und ich verspreche, es wird dich in eine Welt entführen, die dich irritieren und dann sogleich in ihren Bann ziehen wird.
Denn die Autorin schafft etwas, was nur wenigen Autor*Innen zu gelingen vermag: Sie beschreibt nicht nur eine etwas mittelalterlichere Version unserer Welt oder bleibt bei den typischen Herrschaften von Regenten, Fürsten und Königen, sondern geht noch viele Schritte weiter und stellt unser eigenes Weltbild auf den Kopf.
Diese Geschichte erzählt die Geschichte der mutigen, starken aber auch unglaublich sarkastischen Helena in einer Welt, in der Frauen herrschen. In der wie selbstverständlich von Frauschaft statt Herrschaft, von Rebelinnenanführer und von Männerhäusern die Rede ist. Diese Geschichte führt der geneigten Leser*In vor Augen, wie Verstümmelung, Unterjochung, physische und psychische Abhängigkeit mit einer Selbstverständlichkeit in einer Gesellschaft von Hexen gelebt wird, die sich selbst für fortschrittlich und weltgewandt hält.
Helena und ihre Freund*Innen kämpfen für eine bessere Welt, eine Welt der Gleichstellung und Gleichberechtigung, eine Welt, in der ein jede und jeder Magie ausüben kann und darf. Und gleichzeitig kämpfen sie für sich selbst, für ihre eigenen Ziele und Ideale und vielleicht sogar auch gegen sich selbst.
Das Buch ist unglaublich spannend. Es führt der geneigten Leserschaft Dinge vor Augen, die man und frau gerne nicht verdrängen würde, ohne aber anprangernd oder anklagend zu sein. Es erzählt einfach eine Geschichte. Eine sehr gute, spannende und geistreiche noch dazu.
Ich liebe es.« |
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Kommentar vom 24. Oktober 2020 um 19:45 Uhr (Schulnote 2): |
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Die schöne Heidrun
Klappentext: Die göttinliche Ordnung, nach der nur Frauen Magie besitzen und über die schwächeren Männer gebieten, droht, ins Wanken zu geraten: Es ist den Rebellen gelungen, einem Jungen Magie zu verschaffen. Berauscht von seiner neuen Macht fiebert Kolja nun einem Kampf entgegen, der alles verändern könnte. Einem Kampf, den seine Mutter Helena um jeden Preis verhindern will. Denn, obwohl sie von der Goldenen Frau, der mächtigsten Frau des Reiches, verstoßen und ihrer Magie beraubt wurde, glaubt Helena noch immer an das Vorrecht der Frauen. Und während Rebellenanführer Adrian versucht, eine friedliche Lösung für ein gleichwertiges Zusammenleben der Geschlechter zu finden, schmiedet Helena einen eigenen Plan.
Rezension: Die Goldene Frau macht mobil. Immer häufiger müssen die Rebellen Suchtrupps der Garden ausweichen. Ob die Magiesteine ein geeignetes Druckmittel darstellen, um Verhandlungen zu erzwingen? Adrian beschließt, es zu versuchen. Und so bricht schon bald eine Delegation auf, um Veränderungen auf friedlichem Weg zu erwirken. Auch Helena ist in der Delegation vertreten. Aber spielt die Goldene Frau wirklich mit offenen Karten? Monika Loerchners Fantasy-Reihe „Hexenherz“ ist erneut für eine Überraschung gut. Wunderte sich der Leser beim 2. Band („Glühender Hass“), dass statt Helena wie in Band 1 („Eisiger Zorn“) plötzlich ihr Adoptivsohn Kolja als Protagonist und Ich-Erzähler auftrat, so kehrt der Fokus in diesem Band wieder zu Helena zurück, die erneut beide Rollen einnimmt. Im Zentrum der Handlung steht diesmal die Frage, ob und wie sich dauerhafte Veränderungen herbeiführen lassen. Dass die Protagonistin von den Zielen der Rebellen selbst nicht wirklich überzeugt ist, stellt eine gewisse Würze dar. Zum Stil der Autorin gibt es erwartungsgemäß nichts Neues zu berichten. Die Geschichte bezieht ihre innere Begründung weiterhin aus dem Spiel mit den Geschlechterrollen. Trotzdem wirkt dieser Band etwas schwächer als seine beiden Vorgänger. Handlung wird teilweise durch philosophische Gedankengänge ersetzt. Das reicht hin bis zu einem eingestreuten Elfen-Märchen und der Familiengeschichte einer völligen Nebenfigur. Reichte der Stoff eventuell nicht für den geplanten Umfang des Buches und musste deshalb etwas ‚gestreckt‘ werden? Das Ende dieses Bandes lässt keinen Schluss zu, ob die Geschichte damit beendet ist, oder ob noch weitere Bände zu erwarten sind.
Fazit: Im 3. Band der außergewöhnlichen Fantasy-Geschichte läuft alles auf ein (vorläufiges?) Finale zu.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.« |
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