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Kommentar vom 31. Januar 2022 um 22:04 Uhr (Schulnote 1): |
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Nachdem die letzten Bücher, die ich gelesen hatte, ausschließlich im Fantasy- und Thrillergenre eingeordnet waren, habe ich mich mal wieder in die Science-Fiction verirrt. Vorweg muss ich sagen, dass das Buch auch in der Unterkategorie „Thriller“ eingeordnet ist. Finde ich gut, könnte nach meinem Belieben aber auch noch mit „Dystopie“ kombiniert werden, wobei diese Bezeichnung dann doch ziemlich ungewöhnlich wäre.
Die Geschichte wird aus den Perspektiven mehrerer Protagonisten erzählt, die sich deutlicher kaum voneinander unterscheiden könnten. Es gibt zum Beispiel den bei Frauen beliebten Astronauten Colin, der zunächst egoistisch und treulos daherkommt, im Verlauf aber eine beachtliche Charakterentwicklung durchschreitet und zum Helden avanciert. Zusammen mit Menschen, die sich noch nie zuvor gesehen haben, muss ein Plan erarbeitet werden, um die Zivilisation vor dem Vakuumzerfall zu retten, der nicht nur die Erde, sondern das ganze Universum bedroht.
Die Geschichte, welche von Anfang an enorme Spannung bereithält und mit vielfältigen Geheimnissen lockt, hat aber auch gewisse Schwächen. So ist sie gefüllt mit dem typischen, amerikanischem Patriotismus. Es werden massentaugliche Reden geschwungen, vergleichbar mit den Ansprachen aus „Independence Day“. Dies ist an manchen Stellen etwas überspitz dargestellt, teilweise unglaubhaft und klischeebelastet.
Besonders interessant fand ich die Schaffung eines Szenarios, in welchem die Menschheit ihrem sicheren Ende entgegenblickte. Mich hat es bewegt zu lesen, wie nach und nach über Monate die öffentliche Ordnung zerbrach. Es wurden in der vorherrschenden Panik furchtbare Verbrechen verübt, Intrigen geschmiedet und Lügen verbreitet. Für meinen Geschmack hätten diese noch etwas weiter ausgeführt werden dürfen, andere Leser wiederum hätten dies sicherlich als „zu viel“ empfunden.
Die in der Geschichte angewandte Physik (Astrophysik) konnte mich als „Normalgebildeten“ überzeugen. Die vorgestellten Theorien waren glaubhaft und meist verständlich erklärt. Nur selten hätte ich mich über eine detailliertere Ausführung gefreut.
Fazit: Ich habe die Geschichte verschlungen und relativ schnell durchgelesen. Der Schreibstil erinnerte mich etwas an den von Brandon Q. Morris (und diesen Autoren lese ich sehr gerne). Manchmal störte ich mich am dargestellten Patriotismus, doch ist dies nur ein kleiner Punkteabzug. Ich mochte die Protagonisten, empfand deren Entwicklungen als gut gelungen und auch die Nebenstränge der Story fügten sich nahtlos ein. Alles in allem eine spannende Science-Fiction Geschichte mit ordentlich Dystopie, die mich zum Nachdenken angeregt hatte.
Bewertung: Idee: 5/5 Spannung: 5/5 Protagonisten: 4,5/5 Inhalt: 4,5/5 Qualität: 5/5
Insgesamt: 4,8/5« |
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