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Vor einigen Tagen stellten wir euch den Einstieg in den Roman »Cryptos« von Ursula Poznanski vor und waren davon ziemlich begeistert. Alle fünf »Test-Anleser« entschieden sich am Ende dafür, das Buch komplett zu lesen. Inzwischen ist die Erfolgsgeschichte des Buchs weiter angewachsen, so kletterte es in dieser Woche auf den fünften Platz der Hardcover-Bestsellerliste des Spiegels, und in unseren hauseigenenen Blogger- und Besuchercharts hat es inzwischen einige Top-Drei-Platzierungen gesammelt. Zeit also, euch unseren Eindruck zum kompletten Werk zu schildern.
Bei »Cryptos« handelt es sich um eine Veröffentlichung des Loewe Verlages, die dort am 12. August erschienen ist. Für das 448 Seiten starke Buch sind 19,95 Euro zu zahlen, die E-Book-Variante kostet 14,99 Euro. Obendrein gibt es eine 12:51 Stunden lange Hörbuchausgabe, die von Schauspielerin und Synchronsprecherin Laura Maire eingelesen wurde. An sich haben wir schon viele sehr ansprechende Vertonungen durch Frau Maire gehört, hier würden wir trotzdem zum geschriebenen Wort raten, denn hier verlieh sie der Geschichte bisweilen eine anhaltende Betroffenheitsnote, die nicht ganz zur toughen Ich-Erzählerin passen wollte (und auch sonst ein wenig anstrengende Züge hatte).
In »Cryptos« führt die Autorin ihre Leser in eine zeitlich nicht genau spezifizierte Zukunft, in welcher die Erdbevölkerung inzwischen auf zehn Milliarden Menschen angewachsen ist. Diese verbringt den größten Teil ihrer Zeit in virtuellen Realitäten. Dabei handelt es sich um unzählige vollkommen unterschiedlich gestaltete Welten, die von einem riesigen Unternehmen namens »Mastermind« betrieben werden. Eine der Designerinnen dieser Welten ist die junge Jana Pasco. Sie hat drei Welten erstellt, unter anderem einen idyllischen dörflichen Ort namens Kerrybrook. Nachdem die Statistiken von Kerrybrook einige seltsame Auffälligkeiten aufweisen, begibt sie sich selbst dorthin und wird Zeugin eines Verbrechens, dass aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen normalerweise unmöglich dort hätte geschehen dürfen, und das auch Auswirkungen auf das Leben jenseits der Kapseln hat, in denen die Menschen liegen, so lange sie in virtuellen Welten unterwegs sind. Jana versucht daher herauszubekommen, was sich zugetragen hat, und sie gerät in eine Angelegenheit von ungeheuer großem Ausmaße.
Bis dato hat das Buch im Internet fast ausschließlich positive Rezensionen gesammelt, und auch wir waren nach dem Einstieg ziemlich begeistert. Nach der gesamten Lektüre müssen wir sagen: Das Buch ist ein gutes und hat viele warme Worte verdient, allerdings hat es durchaus auch seine Schwächen. Insbesondere konnten wir uns nicht so recht mit dem anfreunden, was sich in den virtuellen Welten selbst abspielte, die manchmal wie ein Mittel zum Zweck wirkten und den Eindruck erweckten, es sei dabei darum gegangen, so viele Ideen wie möglich zu verarbeiten. Irgendwann erwischt man sich dann bei Gedanken wie »Einen Tjost hätte es jetzt nicht auch noch gebraucht.« Am auffälligsten war dies in einer Sequenz in der ersten Hälfte des Buchs, in der die Protagonistin von einer Welt zur nächsten springt und aus Gründen, die wir hier zum Spoilerschutz nicht erläutern wollen, immer weiterziehen muss - diese wirkte einfach nur gedehnt und hatte keine umfassenden langfristigen Auswirkungen auf den Fortlauf der Geschichte, denn nach dem Sprung von einer Welt zur anderen ist die dortige »Teilquest« halt abgehakt. Positiv ist anzumerken, dass Frau Poznanski hier einen wilden Genre-Mix geschaffen hat, der nicht einfach nur »cool« rüberkommen will, sondern hinter dem auch noch eine Menge Gehalt steckt, insbesondere was ein Thema betrifft, das die Welt seit einigen Jahren bewegt und auch in Zukunft noch (und noch mehr) bewegen wird. Und auch die »handwerklichen« Dinge, also was die Schaffung von konturstarken Protagonisten, guten Spannungselementen und gewieften Wendungen angeht, gibt es keine Abstriche zu machen. Herausgekommen ist ein gutes Buch, dem ein bißchen der Flow fehlte, das dem Leser aber trotzdem viele Stunden spannender Unterhaltung bietet. |
– geschrieben am 29. August 2020 (3.5/5 Punkte) |
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Anmerkungen zu den Buch-Einblicken: Die Wertung unseres jeweiligen Mitarbeiters geht im gleichen Maße wie eine Blogger-Rezension in die Gesamtwertung des Buches ein.
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