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Und dann im Traum ... 2 - Furcht und Freude

Verfasser: Frederike Hieronymi (5)
Verlag: Eigenverlag (30516) und Neopubli (262)
VÖ: 12. Juli 2020
Genre: Romantische Literatur (34983)
Seiten: 420 (Taschenbuch-Version), 422 (Kindle-Version)
Themen: Familiengeheimnisse (718), Fürsten (227), Galerie (62), Grafen (445), Habsburger (12), Innsbruck (17), Schottland (1034)
Reihe: Und dann im Traum ... (3)
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Ist Liebe nur einen Traum entfernt?
Und können Ereignisse dich bedrohen, auch wenn sie vor Hunderten von Jahren stattgefunden haben?
In einem atemlosen Menuett tanzt Zélie weiter zwischen opulenten barocken Schlossfesten und moderner Kunst dahin, zwischen leidenschaftlichen Fürsten und ihren zwei Lieben, Damian und Damiano, oft unsicher, was eigentlich Realität ist, das Heute oder das Jahr 1655.
Die junge Innsbrucker Galeristin träumt sich durch die Zeiten, stets auf der Suche nach der verloren geglaubten Liebe und vor allem nach sich selbst. Die Sehnsucht treibt sie zurück nach Schottland und bringt sie auf die Spur eines Familiengeheimnisses, das nicht nur ihr Leben für immer verändern wird.
Als unfreiwillige Gräfin findet sie sich in den höchsten Kreisen um den Habsburger Fürsten Erzherzog Ferdinand Karl wieder, zwischen politischen Ränken, undurchsichtigen Machenschaften und Anschlägen auf ihr Leben, während im Alltag des Heute unerwartete Katastrophen über sie hereinbrechen.
Während sich die einen Rätsel lüften, wird das Dunkel um andere immer undurchschaubarer. Aber Zélie wäre nicht Zélie, wenn sie nicht unerschrocken und voller Optimismus ihrem Ziel treu bliebe: Ihr Glück zu finden.
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Frederike Hieronymi für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Frederike Hieronymi gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter, bei Facebook und bei Instagram.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

     Und was hatte ich heute wieder geträumt? Es war ein richtiger Albtraum gewesen, in dem ich ängstlich in der Ecke von Damianos Bett gehockt und dabei zum gefühlt hunderttausendsten Mal gedanklich die Geschichte meiner gescheiterten Beziehung zu Damian durchgekaut hatte.
     Ich wandte mich ab, sah dabei mein Spiegelbild in der Scheibe aufblitzen. Müde Schatten machten aus meinen Augen Höhlen und ließen mein ohnehin blasses Gesicht gespenstisch weiß wirken, während sich mein Haar um das Gesicht lockte, sich in unordentlichen, langen Strähnen bauschte und das Licht in honigfarbenen Reflexen fing.
     Eigentlich war ich ein sehr ehrlicher Mensch und hätte, wenn es möglich gewesen wäre, wirklich nichts verschwiegen, und eigentlich hatte ich immer ein sehr ruhiges und normales Leben geführt, brav, angepasst und vernünftig. Genau so hatte sich auch meine Verlobung gestaltet: sachlich und zukunftsorientiert. Bis diese Träume begonnen hatten, mein Leben auf den Kopf zu stellen, und mit Damian eine Liebe und eine Leidenschaft in mein Dasein getreten waren, die alles Vorherige einfach fortgeschwemmt hatten. Ein Tsunami.
     Auf nackten Sohlen tappte ich zurück und kuschelte mich wieder ins Bett. Jeder sollte Erinnerungen an zärtliche Berührungen am Meer haben. Wer hatte das gesagt? Ich konnte mich nicht erinnern, aber ich musste demjenigen absolut recht geben. Ich hatte diese Erinnerungen. Sogar ohne die Augen zu schließen, konnte ich sie mir jederzeit zurückholen. Die Hitze der Sonne auf meinem Gesicht, den Wind, der an meinen Haaren gerissen hatte. Den Ausdruck in Damians Augen, den Beginn eines Lächelns in seinen Mundwinkeln. Wir waren über den Strand gerannt wie Kinder, er hatte mich in die Luft gestemmt, mein Kreischen war verweht wie ein Möwenschrei. So viele Gefühle, so eine Gelöstheit, dass wir geweint und gelacht, uns aneinandergeklammert und uns ewige Liebe geschworen hatten. Wir schaffen das – allen Schwierigkeiten zum Trotz, hatten wir gedacht.
     Im Überschwang der Gefühle hatte ich meinen Verlobten damals phasenweise einfach vergessen. Wahrscheinlich ein klassischer Fall von Verdrängung. Bis er bei Damians Ausstellungseröffnung in meiner Galerie vor uns gestanden hatte. Eine Katastrophe! Mir wurde jetzt noch elend, wenn ich daran dachte.
     Aufgewachsen in einer Familie, in der Heuchelei und Heimlichkeiten zur Tagesordnung gehörten, hatte Damian sich durch mein Verschweigen doppelt getroffen gefühlt. Allerdings konnte ich das nur vermuten, denn er hatte mich noch am selben Abend verlassen. Da er als Fotograf eine Art moderner Nomade war, hatte ich nicht die geringste Ahnung, wo er sich nun befand. Wir hatten es nicht geschafft. Was für eine verfahrene Situation!
     Ich wollte, ich hätte die Zeit zurückdrehen können, von mir aus genau bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Wecker geflogen war. Nur, was hätte ich eigentlich anders gemacht? Damian schon früher von meinem Verlobten Riccardo erzählt, der inzwischen mein Ex-Verlobter war? Das hätte ich ja getan, wenn sich nur die Gelegenheit geboten hätte. Und dann? Hätte Damian mich vielleicht noch früher verlassen. Müßige Gedanken.
     Mit Damian und Damiano hatte ich die Liebe kennengelernt. Im Doppelpack. Und nachdem ich mich, wie es aussah, durch die Zeit träumen, sie aber nicht zurückdrehen konnte und mir auch nichts Besseres einfiel, blieb mir nur die zweitbeste Lösung, nämlich in Gedanken immer wieder in den Frühsommer zu reisen, die Zeit der Liebe. Der zwei Lieben eigentlich, Damian und Damiano, denn dass sie das waren, stand außer Zweifel. Alle beide. So sehr ich mich auch bemühte, einen Unterschied zu finden, sagen zu können: Den liebe ich mehr oder der ist meine große Liebe. Nein. Egal ob Traum oder nicht, ich liebte sie beide. Von ganzem Herzen. Was für ein Dilemma!
     Die Luft, die hereinströmte, war frisch, aber sie kündigte bereits einen strahlenden Sommertag an. Es würde wieder ein Tag ohne Damian sein, und wann Damiano zurückkehren würde, stand in den Sternen.


Anno Domini 1655


War ich eingeschlafen? Und wieder in meiner Traumwelt gelandet? Im Zimmer war jetzt alles ruhig. Hatte ich mir die vermeintliche Gefahr auch nur eingebildet? Ganz sicher! Denn nein, Nachthemd hin oder her, Ich konnte nicht glauben, dass so etwas Realität sein sollte! Auch wenn es sich so echt anfühlte. Probeweise bewegte ich die Zehen und grub dabei die Nase in das dicke Federbett. Damianos Geruch haftete noch immer daran, der Brief, den er mir hinterlassen hatte, raschelte nach wie vor in meiner Hand. Ich rutschte aus meiner Ecke, schob die schweren Samtvorhänge zurück und sah, dass die Dämmerung angebrochen war. Auf nackten Sohlen lief ich zum Fenster – das reinste Déjà-vu! Das hatte ich doch eben gerade schon gemacht! –, lehnte mich an die Fensterbank und las die Zeilen wieder und wieder, obwohl ich sie inzwischen auswendig kannte.
     Meine Schöne, meine Teuerste, meine Liebe!
     Dein schlafendes Antlitz ist so voller Liebreiz, Sanftmut und Traumvergessenheit, dass ich nicht wage zu tun, was ich am liebsten möchte. Und so kann ich dich nur in Gedanken mit Küssen bedecken und mehr, was ich zu schreiben mir nicht erlaube und zu denken kaum wage.
     Ich muss dich verlassen, aber nur kurz, sei dessen versichert. Der Erzherzog hat mich zu der Eskorte beordert, die die Herzöge von Mantua in unsere Stadt geleiten soll, wo sie ebenfalls ‚La Cleopatra’ ansehen werden, unsere Oper. Außerdem haben sie ein Gemälde in ihrem Besitz, zu dem meine Expertise gefragt ist, darum ist meine Anwesenheit vonnöten.
     Warte auf mich, meine Schöne, und passe auf dich auf. Vergiss die nicht, die mir Übles wollen, auf dass es dich nicht belange! Ich könnte mir nie verzeihen, wenn dir durch meine Schuld etwas Übles geschähe. Ich kann die Stunde nicht erwarten, dass ich dich wieder in die Arme schließen kann, und werde immer zu dir zurückkehren, für mein ganzes Leben, sei dessen versichert.
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