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Ozelot und Friesennerz

Verfasser: Susanne Matthiessen (3)
Verlag: Ullstein (1662)
VÖ: 15. Juni 2020
Genre: Historischer Roman (7729)
Seiten: 256 (Gebundene Version), 257 (Kindle-Version)
Themen: Begegnungen (3961), Heimat (226), Inseln (3114), Kindheit (181), Prominente (23), Siebziger Jahre (303), Sylt (365), Verlust (1181)
Erfolge: 3 × Media Control Top 10 Print (Max: 4)
13 × Spiegel Hardcover Top 20 (Max: 2)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Roman einer Sylter Kindheit in den Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts
Lesermeinungen (10)     Tags (3)
MEINUNGEN UND DISKUSSIONEN UNSERER LESER
Kommentar vom 11. September 2020 um 15:53 Uhr (Schulnote 2):
» Sylt früher und heute

Susanne Matthiesen ist aufgewachsen auf der Insel Sylt, wo das Leben bereits in den Siebzigerjahren für Sonne, Freiheit und Champagner stand, wo Stars, Politiker und Industriegrößen sich selbst bis heute befeiern. Die Autorin erzählt davon aus der Sicht der Inselbewohner, aus dem Blickwinkel der Kinder.

Daraus entsteht eine einzigartige Geschichte, die weder das Verhalten der Inselbewohner noch das der Gäste beschönigt. Amüsante Anekdoten reihen sich in diesem Buch aneinander, die von sagenhaftem Reichtum erzählen, aber auch dem Verlust von Heimat an sich. So ist die Geschichte von Humor geprägt, aber auch von einigen Passagen, die den Leser sehr nachdenklich hinterlassen. Gut eingefangen ist die Sylter Atmosphäre von früher und von heute, vieles habe ich von meinem bisher einmaligen Besuch auf Sylt wieder erkannt, anderes aus der Presse – und wieder anderes hat einen besonderen Blick darauf gerichtet, wie die Geschehnisse für die Inselbewohner sind, speziell hier für die Kinder. Das ergibt einen interessanten Blick auf die Geschichte der Insel und auf die Kindheit dort sowie gleichzeitig ein spannendes Stück Zeitgeschichte.

Sehr gerne vergebe ich dafür 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.«
  10      0        – geschrieben von Gisel
Kommentar vom 10. September 2020 um 11:08 Uhr:
» Ein sehr interessantes Cover mit verschiedenen Menschen. Sehr passend zur Insel und auch zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, den Alltag am Strand hinter sich — und findige Sylter Unternehmer legen den Grundstein zu sagenhaftem Reichtum.
Für Susanne Matthiessen ist das Sylt ihrer Kindheit ein faszinierender, aber auch gefährlicher Abenteuerspielplatz, bevölkert von außergewöhnlichen Menschen, in vielem typisch für diese Zeit. Von all diesen Begegnungen, aber auch dem schmerzhaften Verlust der Heimat erzählt die Autorin mit großer Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.
Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen von Deutschlands beliebtester Ferieninsel: Sylt.
Die Bundesrepublik gespiegelt auf einer kleinen Insel.


Meine Meinung:
Ein sehr interessantes Buch über den Wandel, der aus einer ruhigen Nordseeinsel ein Urlaubsparadies für die High Society machte.
Die Entwicklung der Geschehnisse auf Sylt werden sehr detailliert und realistisch dargestellt. Alles gespickt mit einer Brise Humor.
Für mich war es wirklich interessant zu lesen, wie es vor dem großen Wandel auf Sylt zuging. Wie die Menschen auf der Insel alles versuchten um Touristen anzulocken. Auch die Zeit des Wandels wird sehr gut dargestellt. Man hat die Bilder der noblen Restaurants und Hotels und deren Bau sehr genau vor Augen. Wirklich toll beschrieben. Auch die Entwicklung des Lebens der „Ureinwohner“ wird toll beschrieben. Obwohl ich diese Entwicklung echt erschreckend finde, denn die Einheimischen wurden mehr und mehr von der Insel „vertrieben“ und das wird auch nicht mehr zu stoppen sein.

Fazit:
Ein interessantes Buch über den Wandel der Zeit, der einen sehr nachdenklich zurücklässt. Klare Leseempfehlung, volle 5 Sterne.«
  14      0        – geschrieben von dartmaus
Kommentar vom 26. Juli 2020 um 14:36 Uhr (Schulnote 3):
» Susanne Matthiessen ist gebürtige Sylterin. Mit ihrem Buch „Ozelot und Friesennerz“ lässt sie uns teilhaben an ihrer Kindheit auf der Insel in den siebziger Jahren.
Ihre Eltern sind Kürschner und haben ein Pelzgeschäft in Westerland. Sylt ist angesagt und immer mehr Prominente, seien es Stars, Wirtschaftsbosse oder Politiker, tummeln sich auf der Insel, um ihren Alltag hinter sich zu lassen. Die Sylter freuten sich einerseits, dass dadurch Wohlstand auf die Insel kam, aber es veränderte sich auch das Leben der Inselbewohner. Die Touristen nahmen immer mehr Raum ein, manchmal sogar im Schlafzimmer der Familie. Man wollte es ihnen angenehm machen und die Einkünfte waren ja auch nicht zu verachten. So kam die Autorin schon früh mit vielen Prominenten in Kontakt.
Ich habe keine Beziehung zu Sylt, aber mir hat dieses Buch doch einen guten Einblick in das Leben auf der Insel in jener Zeit verschafft. Dieser Roman ist eine Aneinanderreihung von Episoden und Geschichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Manchen sind witzig und unterhaltsam, andere skurril und verwunderlich.
Man spürt, dass die Autorin immer noch an ihrer Insel hängt, obwohl sie nicht mehr dort lebt.
Das Buch ist unterhaltsam und lässt sich angenehm lesen.«
  13      1        – geschrieben von buecherwurm1310
Kommentar vom 2. Juli 2020 um 11:51 Uhr:
» Ausverkauf einer Insel

Klassenreisen nach Sylt und diverse kurähnliche Aufenthalte in einer wunderschönen Landschaft während der 60er Jahre prägten mein Syltimage. Als ich dann um 2000 herum erneut dahin zurückkehrte, war ich schockiert. Westerland voller steriler Bausünden, keine Inselbahn mehr, Kampen als Rückzugsort der Schönen und Reichen. Die Insel gehört jetzt nicht mehr den Insulaner, sondern den Investoren und Reichen.
Die Autorin schildert eindrucksvoll diese einschneidenden Veränderungen von kleinen Pensionen, in denen das Elternschlafzimmer vermietet wurde hin zum Luxusressorts für die sehr zahlungskräftige Klientel. Dabei liefert sie viele Anekdoten und Erlebnisse aus ihrer Kindheit, die sie humorvoll und nordisch nüchtern verpackt. Wehmut kommt bei diesem eklatanten Wandel auf, denn die Sylter können sich wegen der sehr hohen Mieten „ihre“ Insel kaum noch leisten.
Zwar wurden die Sylter Kinder früher während der Sommermonate vielfach sich selbst überlassen, denn die Frauen mussten bei der Privatvermietung ordentlich mit anpacken, aber es war eine heile Welt für die Familien. Heutzutage gibt es keine Geburtsklinik mehr, und auch die Panzerfahrer sind vom Strand verschwunden, denn sie stören den supertollen Eindruck, den die Insel „verkauft“.
Susanne Matthiessen berichtet voller Herzblut und Wehmut von dem zunehmenden Wohlstand für die Insulaner, der aber bedingungslos die eigenen Identität verkaufte. Andererseits muss angemerkt werden, dass in dieser Zeit kritiklose Anpassung an das Kapital, teilweise auch Korruption in vielen aufsteigenden Tourismusgebieten an der Tagesordnung waren, um auch den Privatbürger eine Gewinnmaximierung zu ermöglichen.
Die Autorin hat eindrucksvoll die Situation dargelegt und mir schöne Lesestunden beschert, aber aber auch eine starke Kritikneigung der Tourismusindustrie bei mir vertieft. Ich kann das tolle Werk jedem empfehlen«
  9      0        – geschrieben von rosenfreund
Kommentar vom 30. Juni 2020 um 21:59 Uhr (Schulnote 2):
» SYLT AUS DER SICHT EINER EINHEIMISCHEN
Sylt! Das ist für mich einer meiner Sehnsuchtsorte. Ich war noch nie auch nur in der Nähe. Deshalb wollte ich auch sehr gern dieses Buch lesen.
Aus dem Blickwinkel von Susanne Matthiessen, die 1963 auf Sylt geboren wurde, bekam ich Einsichten in das Inselleben der 60er und 70er Jahre.
Die Autorin wächst in einer Westerländer Kürschnerfamilie auf. Das Pelzgeschäft beherrscht das Leben der gesamten Familie. Alles dreht sich um die Rauchwaren, wird dem untergeordnet. Es ist von Entbehrungen die Rede - zu Beginn der 60er Jahre gab es noch kein mondänes Sylt! Der Großvater hatte sein berühmtes Pelzmodeimperium in den Sand gesetzt und starb zudem noch vollkommen unspektakulär an "Gas" (O-ton der Ehefrau).
S. 42 "Von Prunk zu prekär brauchte es nur wenige Jahre."
Die nächste Generation musste einen Neubeginn wagen. Sylt befand sich im Aufbruch! Die Zeit der Wirtschaftswunderjahre begann!

Der Schreibstil von Susanne Matthiesen gefiel mir zu Beginn in der Leseprobe. Sie bezeichnet sich selbst als „Mitglied einer bizarren Schicksalsgemeinschaft" S. 7. Da hatte sie die Charaktere recht gut beschrieben - die Mutter, "Twiggy-Mutter" S. 45 (klein, aber tatkräftig und willensstark), die Großmutter (pragmatisch, wenig emotional). Doch im weiteren Verlauf geriet mir die Erzählung aus der Ich-Perspektive dann doch zu sachlich und unterkühlt. Der Blick hinter die Kulissen zeigt zwar viele Facetten, viel Prominenz wird angeführt. Es gleicht aber mehr einer schlichten Aneinanderreihung von Fakten und Ereignissen, die hin und wieder humorvoll vorgetragen werden, im Fall der „Sache mit der Lederhose" einen hohen Ekelfaktor bereithielten oder bei dem Auffinden der beiden Leichen Unverständnis bei mir erzeugten. Warum mussten die Kinder in dem Hotel, in dem das geschah, unbedingt dabei sein und alles hautnah erleben?
So erhielt ich Einsichten auf die Bewohner der Insel, auf ihr Leben, auf ihre Privatsphäre, die sich bedingungslos dem Tourismus unterordnete. Selbst die Begegnungen mit berühmten Zeitgenossen hatten gewerbliche Hintergründe. Im Zusammenhang mit Gunter Sachs, der oft auf Sylt zu Gast war, wird auch der Niedergang der Pelzindustrie festgemacht. Seine Exfrau Brigitte Bardot wird vom Vater der Autorin wesentlich dafür verantwortlich gemacht. S. 129 „Brigitte Bardot war der Anfang vom Ende. Sie war wesentlich daran beteiligt, dass eine weltweit florierende, jahrtausendalte Traditionsbranche zum Einsturz gebracht wurde.“

Susanne Matthiesen erzählt im Roman aus ihrer Kindheit wie aus der Gegenwart. Das Buch besteht aus Prolog, Kapiteln und Epilog. Die acht Kapitel tragen die Überschriften „Die Sache mit...“ (und dann der Name eines Pelzes und in einem Fall eine Lederhose).

Mit Vor- und Nachwort vermittelte mir die Autorin umfassendere Einblicke in die gesellschaftliche Entwicklung von Sylt. Hier spannt sie den Bogen vom Damals zum Jetzt. Das gelingt ihr sehr gut. Hier zeigen sich ihre Sorgen über die Art und Weise der Verdrängung der einheimischen Bevölkerung, die steigenden Immobilienpreise, die touristische Vermarktung durch die Verwirklichung von Luxusbauprojekten, die Ausbeutung der Insel.

Fazit:
Unterhaltungsliteratur mit gesellschaftspolitischem Hintergrund, der zumindest zum Nachdenken anregen sollte.«
  21      0        – geschrieben von hennie
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