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Janneke Hoogestraat 7 - Der Wattlooper von Harlesiel

Verfasser: Ele Wolff (48)
Verlag: Klarant (1030)
VÖ: 14. Dezember 2019
Genre: Kriminalroman (12712)
Seiten: 220 (Taschenbuch-Version), 153 (Kindle-Version)
Themen: Deich (46), Ebbe (3), Hebammen (96), Mord (9588), Ostfriesland (1007), Schriftsteller (1777), Wattenmeer (89)
Reihe: Janneke Hoogestraat (8)
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Ein Mord auf dem Deich zerstört die Idylle des ostfriesischen Küstenortes Harlesiel. Die erstochene Hebamme hatte eine besondere Verbindung zu dem Mann, den hier alle den Wattlooper nennen. Denn tagein, tagaus, bei Wind und Wetter, läuft Fokko Tapper bei Ebbe durch das Watt. Die junge Schriftstellerin Janneke Hoogestraat ist vor Ort und geht der Sache auf die Spur. Die Motive für den Mord an der Hebamme müssen in tragischen Ereignissen der Vergangenheit liegen, die gleich mehrere Einheimische in den Kreis der Verdächtigen rücken. Doch was genau hat sich damals hier an der Küste ereignet? Und welche Rolle spielt der Wattlooper in diesem rätselhaften Fall? Janneke steckt mitten in ihren Nachforschungen, als eine weitere Todesnachricht den Nordseeort erschüttert ...
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei David Gröger vom Klarant Verlag für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Ele Wolff gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter, bei Facebook und bei Instagram.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

Fokko ließ sich auf einer Bank auf dem Deich nieder und zog seine blaue Pudelmütze tiefer ins Gesicht. Jetzt im November war es nahezu menschenleer an diesem Ort. Im Sommer tummelten sich am Strand Hunderte von Gästen, stand ein Wohnmobil an das andere gereiht auf dem Stellplatz. Jetzt war für ihn die beste Zeit, in der er mit Ruhe auf der Suche nach Schätzen sein, seinen Gedanken ohne Störungen nachhängen und die beruhigende Weite des Wassers genießen konnte.
     Sein Blick wanderte zu dem Menschenauflauf in einiger Entfernung. Er registrierte die Uniformierten, die geschäftig umherliefen, und nahm ihre Stimmen wahr. Jemand winkte ihm zu und kam näher. Demonstrativ wandte er sich ab und blickte zu Boden. Er hoffte, dass sich der herannahende Mann von seiner ablehnenden Körperhaltung beeindrucken ließ.
     »Fokko, hast du das mitbekommen?« Es war Kalle Bonhuis, der immer und überall seine Nase reinsteckte. »Motje liegt dahinten.« Er fuhr mit seiner flachen Hand an seiner Kehle entlang. Fokko wusste, was es bedeutete, und winkte ab. Anschließend blickte er provokativ in die andere Richtung. Als er sich wieder umsah, hatte Kalle sich verzogen.
     Fokko atmete erleichtert auf. Das hätte ihm gerade noch gefehlt, wenn man ihn hier mit weiteren Neuigkeiten überschüttet und komische Fragen gestellt hätte.
     Er presste seine Augen fest zusammen und versuchte an etwas anderes zu denken. Zu Beginn ihrer Ehe hatte Christa ihn manchmal auf seinen Wattwanderungen begleitet. Sie hatten geredet, Pläne geschmiedet oder einfach nur stumm neben¬einander¬gesessen. Ja, Christa ... er schämte sich oft für sein Verhalten. Zu sehr hatte er sich früher von den charmanten und auffordernden Blicken der Frauen hinreißen lassen und einfach nachgegeben. So schnell, wie es begonnen hatte, war es auch schon wieder vorbei. Sie hätte sicherlich einen anderen Mann verdient gehabt als ihn. Fokko fragte sich heute immer noch, ob sie jemals von der länger andauernden Affäre mit Motje erfahren hatte. Gesagt hatte sie nie etwas, auch nicht, als seine Geliebte nach Beendigung der Liaison versucht hatte, ihn mittels Briefen, Telefonanrufen und unverhofften Besuchen zurückzugewinnen.
     Im Gegenteil, die Telefonanrufe hatte sie immer an ihn weitergeleitet, bei den überfallartigen Besuchen der jungen Hebamme hatte sie Tee zubereitet und Motje gebeten, es sich in der Küche gemütlich zu machen.
     Fokko schloss die Augen und ließ es zu, dass der eisige Wind fast schmerzlich auf sein Gesicht traf. Wie lange, fragte er sich, wie lange sollte ein Mensch seine Taten bereuen? Immer wieder, wenn er diese unglückseligen Entgleisungen außerhalb seiner Ehe fast vergessen hatte, hatte Motje ihm aufgelauert und ihn daran erinnert, dass es noch nicht zu spät war, der Menschheit zu verkünden, dass er ein Fremdgeher war.
     Einmal hatte sie sich ihm vor einem Supermarkt in den Weg gestellt. »Warum antwortest du nicht auf meine Nachrichten auf deinem Anrufbeantworter?«
     »Weil ich mich nicht mit dir treffen will«, antwortete er genervt. »Wann kapierst du endlich, dass die Sache mit uns vorbei ist? Außerdem will ich nicht, dass du Christa da mit reinziehst, und hör auf, bei uns anzurufen.«
     Motje lachte schrill auf. »Ich dachte, jetzt wo du nicht mehr so viel mit ihr unternimmst, wäre es doch möglich ...«
     »Es war ein Fehler, dass ich mich überhaupt auf diese Geschichte eingelassen habe.« Er umklammerte den Griff des Einkaufswagens und schob ihn ein Stückchen weg.
     »Es wird sicherlich peinlich für dich sein, wenn man mitbekommt, dass der Herr Ingenieur nicht immer so untadelig war.« Sie sprach ein wenig lauter.
     Fokko machte eine beschwichtigende Bewegung. »Es reicht«, zischte er und entfernte sich zügig, ohne sie noch einmal eines Blickes zu würdigen.
      So oder so ähnlich hatten in den nächsten Jahren die Begegnungen des einstigen Paares stattgefunden. Motje ließ nicht locker und seine Wut wuchs im Laufe der Jahre stetig. Er war auch kein junger Mann mehr, das Feuer der Jugend war längst erloschen, aber das schien die fast fünfzehn Jahre jüngere Hebamme nicht zu interessieren.
     Er lehnte sich zurück und blickte auf das Watt. Eine Welle der Erleichterung überkam ihn. Jetzt hatte das ganze Elend ein Ende. Sie würde ihn niemals mehr behelligen können.
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