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Kommentar vom 8. Oktober 2023 um 19:18 Uhr (Schulnote 2): |
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Russisch Roulette
Klappentext: Es gibt drei Dinge, die der ehemalige Auftragskiller Alastair Ashwood über alle Maßen liebt: seine selbstgewählte Familie, Alkohol und tödliche Herausforderungen. Vom Letzteren hat er seit der Apokalypse, die einen Großteil der Menschheit dahinraffte oder in Monster verwandelte, mehr als genug. So führt ihn seine Abenteuerlust auf eine Insel namens Black Isle, die bis vor Kurzem noch von den Auswirkungen der Apokalypse verschont geblieben war. Werden Ashwood und sein Waffenbruder Baker Everett die verschollene Nichte des Bürgermeisters retten können oder wird auch sie dem apokalyptischen Wahnsinn zum Opfer fallen? In dieser Zeit reisen die Geschwister Melody und Quade an einen Ort, der von manch einem als das Paradies bezeichnet wird. Dort suchen sie nach einem Heilmittel für Melodys Krankheit. Doch ist es wirklich Hoffnung, die hinter den Stadttoren auf sie wartet oder vielmehr das Gegenteil – Verdammnis? Der Anfang einer actionreichen, nachdenklichen, mit Sarkasmus gespickten Buchreihe über Familie, Freundschaft, Menschlichkeit, Sünde, Anstand, Schuld, Rache, Eskapismus und … Ketchup.
Rezension: Die Zivilisation ist längst Geschichte, was übrigblieb kaum noch so zu nennen. In dieser Welt, in der nur noch wenige zumindest halbwegs zivilisierte Inseln im Chaos existieren, versucht Alastair Ashwood, ein ehemaliger Berufskiller, für das Gute einzustehen und den Hilflosen zu helfen. Unterdessen kämpfen sich Quade und Melody durch die Zivilisationslosigkeit, um medizinische Hilfe für Melody zu finden. Aber wie sollen die jemals genug Geld für eine Behandlung auftreiben? Gordon Mörike siedelt seine Endzeit-Serie auf dem Gebiet der heutigen USA an. So etwas wie Staaten existiert dort im Jahr 2199 jedoch schon lange nicht mehr. Die Bevölkerung teilt sich in Leute, die sich ducken und dabei versuchen, das Nötigste zum Leben irgendwie aufzutreiben, und Abenteurer. Dieses Ambiente erinnert mich an die „Barathrum“-Reihe von Nikolaus Jankowitsch, wo der Weltenbau sehr ähnlich angelegt ist. Genau wie dort ist auch diese Geschichte nichts für Leser, die sich daran stören, wenn Blut spritzt oder Körperteile abgetrennt werden. Der Protagonist Alastair Ashwood ist ein recht rätselhafter Charakter, dessen Hintergründe bisher höchstens ansatzweise zu erahnen sind, erleben wir doch gleich im Prolog, wie er von seinem Vater im Jahr 1988 an seinem 4. Geburtstag zu seinem 1. Mord angeleitet wird. Folglich ist er in der eigentlichen Story stolze 215 Jahre alt! Und das in einer Welt, in der die Lebenserwartung eher gering ist. Kaum glaubt der Leser aber, halbwegs in die Handlung hineingefunden zu haben, wechselt der Schauplatz plötzlich zum (erwachsenen) Geschwisterpaar Melody und Quade. Es bleibt zwar erkennbar die postapokalyptische Handlungswelt, doch sind die Zusammenhänge bisher nicht erkennbar. Somit bleibt vorerst auch offen, ob diese Buchserie weitestgehend isolierte Episoden aus dieser Welt erzählen wird, oder ob die Teilhandlungen später zusammenfinden werden. Und das weckt natürlich die Neugier …
Fazit: Willkommen in den postapokalyptischen USA! Diese Endzeit-Serie könnte interessant werden, aber streichen wir das „willkommen“ lieber.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.« |
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