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Will Trent 09 / Georgia 7 - Die letzte Witwe
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Kommentar vom 23. Januar 2020 um 14:59 Uhr (Schulnote 4): |
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„Gütiger Vater im Himmel. Wir bitten um Deinen Segen in diesen Stunden der Not“.
Das Geräusch einer Explosion reißt Sara Linton und ihren Freund Will Trent aus der Stille der Zeit. Ganz anders hatten sie diesen Tag geplant, aber von jetzt auf gleich, ist alles anders.
Sara, Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin und Will, Special Agent des GBI, rennen zum Auto und fahren los. Gefahr ist in Verzug und so geben sie alles, was sie können. Das Bild, das sich ihnen bietet ist eigentlich eher harmlos, denn das ganze Ausmaß des Geschehens zeigt sich erst nach und nach.
Schließlich wird Sara entführt und Will schwer verletzt zurückgelassen. Was geht hier eigentlich vor sich?
Eine Gruppierung von Neonazis will die Welt verändern, retten vielleicht? Ihre Ansichten sind fürchterlich und die Spur der Verwüstung groß und die Zahl der Toten ist ihnen völlig egal.
Sara wird in ein Camp verschleppt und muss sich um kranke Kinder kümmern, das Masernvirus ist dort ausgebrochen. Aber nicht nur Masern wüten dort, sondern auch Hass, Rache und Tod.
Will versucht alles, um Sara zu retten, aber kann er es rechtzeitig schaffen und sich gegen die Meute stellen, denn er ist allein unterwegs?
Fazit:
Die Autorin Karin Slaughter zählt zu meinen Lieblingsautorinnen, aber mit diesem Thriller hier hat sie mich und sicher auch ganz vielen andere Leser auf eine harte Ausdauerprobe gestellt.
Der Schreibstil ist wie gewohnt gut lesbar. Dieses Mal hat sie aber so viele Fremdwörter, ob ärztliche oder auch dienstliche, eingebaut, dass mir schwarz vor Augen wird.
Die Spannung in diesem Thriller ist am Anfang hoch, dann fällt sie ganz tief und flackert zwischendurch tatsächlich immer wieder auf. Das Ende ist dann aber so hochspannend, dass einem das Blut in den Adern gefriert.
So startet der Prolog und auch das erste Kapitel. Dann aber wird der stattgefundene Angriff in gefühlten 300 Seiten von vielen verschiedenen Personen wiedergegeben. Immer und immer wieder das gleiche, nur aus einer anderen Sichtweise...gähn...Die Langeweile ist da und ich bin gewillt, das Buch wegzulegen. Da braucht man Nerven wie Drahtseile und Durchhaltevermögen.
Dann endlich geht die Geschichte weiter. Sie ist trotzdem noch mit Längen gespickt. Die letzten 150 Seiten hauen aber alles raus. Spannung zerreißt die Leseluft. Trotz der vielen blutrünstigen und fürchterlichen Todesschilderungen, die in dieser Ausführlichkeit gar nicht hätten ausgemalt werden müssen, kann ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis die letzte Seite ausgelesen ist. Ganz ehrlich kann ich dieses Buch nur denen empfehlen, die wahre Fans sind und sehr gutes Durchhaltevermögen haben, denn alle anderen werden über die ersten 150 Seiten nicht hinauskommen.
Wenn ich dann die Testimonials anderer Autoren lese, frage ich mich, haben die wirklich das gleiche Buch wie ich gelesen? „Ich bewundere und verehre Karin Slaughter seit vielen Jahren. Ich verschlinge ihre Werke wie ein Abhängiger, mit den bekannten Nebeneffekten ihrer in Buchform verpackten Drogen: Angstzustände, Herzrasen und Schlaflosigkeit. Gäbe es eine Hall of Fame für Thriller, würde ich ihr dort einen Ehrenplatz einräumen!“, Sebastian Fitzek. „Karin Slaughter zählt zu den talentiertesten und stärksten Spannungsautoren der Welt“., Yrsa Sigurðardóttir, „Jeder neue Thriller von Karin Slaughter ist ein Anlass zum Feiern!« Kathy Reichs.
Ich bin hin- und hergerissen, wie ich das Buch bewerten soll. Durch die ausführliche Beschreibung von den Tötungsdelikten und die ewige Wiederholung des Anfangs und der vielen Längen zwischendurch, wollte ich 2 Sterne vergeben. Doch das Ende war echt der Hammer und so gibt es jetzt doch noch 3 Sterne.« |
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Kommentar vom 30. Oktober 2019 um 22:20 Uhr (Schulnote 2): |
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Thriller mit aktueller Thematik
Als Gerichtsmedizinerin Sara Linton und ihr Lebenspartner Special Agent Will Trent sich auf den Weg zu einer Explosion machen wollen, um Erste Hilfe zu leisten, laufen sie in eine Falle: Eine Neonazi-Gruppe hat bereits einige Tage zuvor eine Ärztin entführt, nun nehmen sie noch Sara mit. Der Anführer der Gruppe plant einen großen Angriff. Kann Will Sara befreien?
Dies ist bereits der 7. Band der Reihe um Sara Linton und Will Trent. Das Buch lässt sich sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen, der Fall ist in sich abgeschlossen. Die Spannung in diesem Thriller ist schon von Anfang an recht hoch gehalten, man spürt die zugrundeliegende Gefahr in jeder Zeile. Die Geschichte wird aus mehreren Sichtweisen geschildert; daraus ergeben sich allerdings des öfteren Wiederholungen, die mich ziemlich gestört haben. Die beiden Hauptpersonen sind gut geschildert und wirken mit ihrer Geschichte sehr authentisch. Das Thema des Buches ist sehr aktuell: Rassismus und religiöser Extremismus in Amerika. Die Autorin Karin Slaughter hat es auf erschreckende Weise literarisch umgesetzt.
Insgesamt ist der Autorin ein Thriller gelungen, den ich trotz manch langatmiger Szene weiter empfehlen möchte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.« |
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7 0
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– geschrieben von Gisel |
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Kommentar vom 29. Oktober 2019 um 7:33 Uhr (Schulnote 4): |
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Mitten am Tag wird die anerkannte Wissenschaftlerin Michelle Spivey auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums, im Beisein ihrer elfjährigen Tochter entführt. Zwei Wochen später fehlt von ihr immer noch jede Spur, bis sie ganz plötzlich in der Emory-Universitätsklinik auftaucht. Kurze Zeit später wird der Campus von mehreren Bombenanschlägen erschüttert. Unterdessen verbringen die Gerichtsmedizinerin Sara Linton und ihr Freund Special Agent Will Trent ein paar Tage bei Sarahs Eltern, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campus leben. Ein Treffen das recht holprig ist, denn Sarahs Mutter ist mit der Lebensführung ihrer Tochter, in Bezug auf Will, nicht ganz einverstanden. Doch dann bebt die Erde, und Sarah und Will wollen als Erstretter vor Ort sein, doch soweit kommen sie gar nicht, eine Massenkarambolage direkt vor der Haustür, zwingt sie schon früh zum Handeln. Einiges an diesem Unfall ist jedoch nicht ganz plausibel. Die Überlebenden Verunfallten verhalten sich merkwürdig und noch ehe Will richtig reagieren kann wird Sarah vor seinen Augen entführt. Verzweifelt versucht er anschließend mit seiner Chefin Amanda und seiner Kollegin Faith, Sarahs Spur aufzunehmen.
Normalerweise würde ich die Meinung von Kathy Reichs und Yrsa Sigurðardóttir sofort teilen, Karin Slaugther war bis zu diesem Buch immer ein Garant für extrem spannende Unterhaltung, gepaart mit einer gewissen erotischen Komponente. All dies fehlt völlig in diesem Buch. Dabei ist der Anfang recht vielversprechend, die Entführung der Wissenschaftlerin und das nachfolgende Attentat sind spannungstechnisch gut gelungen. Meine ersten Schwierigkeiten im Verständnis bekam ich, als Wills Kolleginnen die Szenerie betraten. Ich konnte deren Handlungsweise überhaupt nicht nachvollziehen, zumal ich auch Schwierigkeiten hatte sie überhaupt ins Bild zu setzen. Da wäre zum einen die Vorgesetzte Amanda, die dem vor allem physisch schwer traumatisierten Will, der nach der Entführung mit Verdacht auf innere Blutungen ins Krankenhaus kommt, einfach eine Aspirin gegen die Schmerzen gibt. Dies würde in der Regel tödlich enden. Faith, Kollegin Nummer 2, konnte ich lange Zeit gar nicht einschätzen, ist sie Agentin, Analystin, Freundin oder sogar Lebensgefährtin von Will? Und so setzt sich das die ganze Zeit fort, Terroristen, Familie, Sektenmitglieder- keiner konnte mich restlos überzeugen. Ich denke die Autorin hat sich diesmal zu viel vorgenommen, rechter Terrorismus, Sektenähnliche Gemeinschaften, Missbrauch jeglicher Art einschließlich Pädophilie, biologische Massenvernichtungswaffen und zwischendrin Romeo und Julia die nicht zu einander finden können. Neben diesem ganzen verwirrenden Plot hat mich die schier maßlose Gewalt, einhergehend mit der detaillierten Darstellung der Gräueltaten auf den menschlichen Körper zunehmend gestört.
Fazit: Zuviel Gewalt in einem nicht ganz logischen Plot.« |
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Kommentar vom 25. September 2019 um 20:47 Uhr (Schulnote 3): |
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Blut und Boden
Bei „Die letzte Witwe“ handelt es ich um den siebten Fall für die Gerichtsmedizinerin Sara Linton und Special Agent Will Trent. Dieser Thriller aus der Feder von Karin Slaughter ist im August 2019 bei HarperCollins erschienen und umfasst 560 Seiten.
Ein idyllischer Sommertag wird jäh durchbrochen - von zwei Explosionen. Sara und Will machen sich auf den Weg, Hilfe zu leisten, als sie unterwegs durch einen Verkehrsunfall aufgehalten werden. Obwohl ihnen der Vorfall nicht geheuer erscheint, bieten sie ihre Hilfe an und werden selbst zu Opfern. Der verletzte Will Trent muss hilflos mit anschauen, wie seine Sara entführt wird. Als dann auch noch Zusammenhänge zu einem einen Monat zurückliegenden Entführungsfall, die Wissenschaftlerin Michelle Spivey war gekidnappt worden, ersichtlich werden, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn bald ist klar: Hinter allem steckt eine rechtsradikale Organisation, die die USA wieder „weiß“ machen möchte.
Zwar handelt es sich hier um den siebten Teil von Slaughters Georgia-Reihe, doch sollte dieses auch für Neulinge keine Hürde darstellen: Ich selber habe die Reihe auch nur sporadisch verfolgt und konnte feststellen, dass dieser Thriller auch ohne Vorkenntnisse verständlich ist.
Der Roman beginnt spannend mit einer Entführungsszene im Juli 2019. Anschließend wird man in den August desselben Jahres katapultiert, die dortige Szenerie ist angenehm, einfach schön und idyllisch zu lesen. Die sich anschließenden Explosionen sowie die Unfallszene stehen in einem eklatanten Gegensatz dazu, was der Spannung ebenfalls zuträglich ist und das Lesen abwechslungsreich macht. Hier beweist Karin Slaughter, dass sie ihr Handwerk versteht, indem sie Gegensätze miteinander kombiniert und die Leser/innen aus der Komfortzone regelrecht herausreißt. Dann allerdings wird die Geduld der Leserinnen und Leser erst einmal auf eine harte Probe gestellt, denn ein und dasselbe Ereignis wird mehrmals erzählt, wenngleich aus unterschiedlichen Perspektiven. Die ersten ungefähr zwei Stunden des Falls ziehen sich über fast 200 Seiten hin, was m.E. einfach auf Kosten der Spannung geht. Zudem sind, und das gilt für das gesamte Buch, die Kapitel recht lang, sodass es schwer ist, an einer passenden Stelle zu pausieren.
Sara selbst wird im Laufe der Ereignisse in ein Lager gebracht, das von einer rechtsradikalen und orthodox-christlichen Gemeinschaft unterhalten wird. Dieses wird sehr gut beschrieben, man hat beim Lesen die Szenen praktisch vor Augen. Auch Saras Ängste und Zweifel sind gut dargestellt, allerdings schießt die Autorin hier immer wieder über das Ziel hinaus: Beim ersten Mal war es noch interessant zu lesen, dass Sara sich durch Songtexte ablenkt, aber irgendwann hatte ich beim Lesen das Gefühl, als wiederhole sich vieles. Nichtsdestotrotz muss man Karin Slaughter zugutehalten, dass sie beides, Szenerie und Charaktere, sehr plastisch und lebensnah beschreibt – nur geht dieses immer wieder auf Kosten der Spannung, und manchmal ist weniger eben doch mehr.
Die Themen des Romans sind (US-amerikanischer) Nazismus, Pädophilie und religiöser Extremismus: drei hochbrisante und aktuelle Themen also. Allerdings hätte es sich hier meiner Meinung nach gelohnt, sich auf einen oder zwei Aspekte zu konzentrieren, denn gerade die letzten beiden Themen werden eher im Nebenbei erwähnt und kommen wenig(er) zur Geltung bzw. sind für das Ende weniger von Belang.
Slaughters Sprache und Stil sind eingängig und flüssig zu lesen. Durch den Perspektivwechsel treten unterschiedliche An- und Einsichten zu Tage, im letzten Teil des Romans, in dem Trent und Sara sich wieder begegnen, werden die einzelnen Informationen zusammengeführt, was zu einer restlosen und logischen Aufklärung des Falles führt. Der Titel des Romans wird im Laufe des Lesens erklärt und hängt mit Saras persönlichem Schicksal zusammen: Ihr Mann, seines Zeichens selbst Polizist, kam bei einem Einsatz ums Leben, Sara ist somit Witwe.
Mir persönlich hat dieser Thriller eher mäßig gefallen: Sprachlich ist er zwar gut, und er bietet auch vortreffliche Einsichten in die Persönlichkeiten und die Szenerie, jedoch gestaltet sich das Lesen insgesamt recht langatmig und wenig spannend, sodass das Werk den Ansprüchen, die ich an dieses Genre stelle, nicht gänzlich gerecht wird. Für Menschen, die diese Reihe nur streckenweise verfolgen, ein Thriller, den man lesen kann, aber nicht eben muss.« |
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Kommentar vom 7. August 2019 um 8:32 Uhr (Schulnote 2): |
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Sara Linton und ihr Freund Will Trent wollen eigentlich gemütlich mit Saras Familie essen, als zwei Explosionen die sommerliche Ruhe erschüttern. Sara und Will rennen sofort los, um nachzusehen was passiert ist und bei Bedarf ihre Hilfe anzubieten. Doch bevor sie am Explosionsort ankommen, wird Saras Hilfe bei einem Autounfall benötigt. Viel zu spät erkennt Sara, dass sie in eine Falle geraten sind. Obwohl Will alles daran setzt, Sara aus der brenzligen Situation zu befreien, muss er schließlich zusehen, wie sie entführt wird. Eine fieberhafte Suche nach Sara beginnt, bei der Will sich auf einen gefährlichen Undercover-Einsatz einlässt...
"Die letzte Witwe" ist bereits der 7. Band der Georgia-Serie um Will Trent und Sara Linton. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Nebenhandlungen und die Weiterentwicklung der Charaktere zu verfolgen, empfiehlt sich aber, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.
Ohne langatmiges Vorgeplänkel, befindet man sich beinahe von Anfang an im spannenden Geschehen. Denn die Autorin baut die Spannung bereits sehr früh auf und sorgt dafür, dass sie durchgehend gehalten wird und sich im späteren Verlauf so steigert, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Am Anfang wird dabei sogar die gleiche Situation mehrfach, aber immer aus der Sicht von verschiedenen Protagonisten, geschildert. Dadurch bekommt man zwar einen ziemlich genauen Eindruck von der Lage und kann nachvollziehen, wie die gleiche Situation auf die unterschiedlichen Charaktere wirkt, doch die Wiederholungen gehen leider etwas zu Lasten der Spannung. Sobald sich die mehrfache Beschreibung der gleichen Szenen legt, steigt die Spannung allerdings sofort wieder an.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und mitreißend. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man sie mühelos vor Augen hat und sich deshalb ganz auf die spannenden Szenen einlassen kann. Gerade Sara und Will, also die beiden Hauptcharaktere, wirken in diesem Band besonders authentisch, da sie ihre Ängste und Gefühle, um und für den Partner, glaubhaft zum Ausdruck bringen. Dadurch kann man sich mit ihnen identifizieren und mit ihnen mitfiebern.
Das Motiv, das die Gruppierung, die Sara in ein Camp entführt, antreibt und die Taten, die sie begehen, regen zum Nachdenken an. In den Szenen, in denen man Sara in dem Camp beobachtet, spürt man eine geradezu bedrohliche Atmosphäre, die für ein äußerst ungutes Gefühl sorgt. Man hofft und bangt, dass diese Gruppierung früh genug gestoppt werden kann und gerät deshalb förmlich in den Sog der Handlung.
Mir hat dieser Band der Georgia-Serie ausgesprochen gut gefallen. Ich konnte mich ganz auf die Handlung einlassen und habe mit Sara und Will mitgefiebert. Am Anfang hätte ich allerdings gut darauf verzichten können, dass die gleiche Situation, mehrfach, nur aus unterschiedlichen Blickwinkeln, beschrieben wurde, denn das ging für mich zu Lasten der Spannung und ließ die Handlung zunächst etwas zäh auf mich wirken. Als das aber überwunden war, hat sich dieser Band der Reihe für mich zu einem echten Pageturner entwickelt, den ich nicht mehr aus der Hand legen mochte.« |
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– geschrieben von KimVi |
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