Diese Website nutzt Cookies. Sie können entweder alle   oder individuelle Eistellungen treffen. Nähere Infos finden Sie hier
50.432 REGISTRIERTE BUCHBEWERTER
Wir grüßen unseren neuesten User »leonardo95«!
  START   NEWS   BÜCHER   AUTOREN   THEMEN   VERLAGE   BLOGGER   CHARTS   BUCH FEHLT SUCHE:  
LESERKANONE
Benutzername:

Passwort:
Passwort?
Account anlegen
Gewinnspiel
 
Werbung:

Waffenkinder

Verfasser: Elsa Bergh (2)
Verlag: Elaria (85)
VÖ: 14. März 2019
Genre: Thriller (9091)
Seiten: 368
Themen: Entführungen (2527), Ermittler (811), Kinder (642), Verschwinden (3096), Waffenhandel (50)
BLOGGERNOTE DES BUCHS
noch nicht bewertet
1
0%
2
0%
3
0%
4
0%
5
0%
6
0%
BENUTZER-SCHULNOTE
1,00 (100%)
1
100%
2
0%
3
0%
4
0%
5
0%
6
0%
Errechnet auf Basis von 1 Stimme
Entwicklung Deine Note: 1 2 3 4 5 6
Erklärung der Bewertungssysteme
Der neunjährige Benjamin verschwindet spurlos aus der Schweizer Privatschule, die zehnjährige Caroline in Südfrankreich. Ihre Familienmitglieder arbeiten in hohen Positionen für eines der größten Unternehmen der deutschen Rüstungsindustrie. Die Entführer fordern die sofortige Annullierung aller Waffenlieferungen in die heißesten Krisengebiete der Welt. Für den Privatermittler Werner Steger und sein Team beginnt die Jagd auf einen gefährlichen unbekannten Gegner quer durch Europa …
Lesermeinungen (1)     Leseprobe
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Elsa Bergh für die Einsendung dieser Leseprobe!
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

Prolog


BENJAMIN
Er wurde geschüttelt und gerüttelt wie ein Eiswürfel in einem Cocktailshaker. Zumindest kam es ihm so vor, als er aufwachte. Die Schädeldecke stieß immer wieder heftig an eine Wand. Egal, worauf er lag, es war keine Matratze, sondern steinhart. Sein Körper schien unbeweglich, wie gelähmt, Arme und Beine. Er konnte nichts erkennen, absolute Dunkelheit umgab ihn. Oder hatte er die Sehkraft verloren? Verzweiflung überkam ihn. Wie kam er nur hierher?
     Plötzlich flog er unsanft einige Zentimeter hoch, schlug mit der Nase gegen eine harte Oberfläche. Der Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen. Die drängte er zurück, denn Männer weinen nicht. Reflexartig wollte er das schmerzende Gesicht abtasten, aber die Hände, die er endlich wieder fühlte, kribbelten unangenehm. Lähmung ausgeschlossen, überlegte er nahezu erfreut, trotz des Ziehens in den Gliedmaßen. Doch die eng gefesselten Handgelenke, Knöchel und Knie machten ihn panisch.
     Benjamin hatte das Gefühl, dass das Blut keinen Weg durch Adern und Arterien fand, sein Schädel schien zu zerspringen. Bis auf ein paar blaue Flecken, Schürfwunden und eine rinnende Nase kannte er weder Schmerzen noch Kinderkrankheiten. Die andauernden Schläge des Kopfes gegen die Wand verursachten Übelkeit. Atemluft fehlte. Es roch wie an einer Tankstelle, nach Benzin. Endlich weiß ich, wo ich bin, dachte er. Im Kofferraum eines fahrenden Autos!
     Sein Blick versuchte erneut die Dunkelheit zu durchdringen, doch es war sinnlos. Jetzt traten ihm Tränen in die Augen. Benjamin hatte Angst. Egal, was andere denken konnten, er musste nicht den Starken spielen, niemand sah ihn. Vor allem Jens und die Bande, allesamt durch die Bank kräftiger und älter als er – und weit weg. Obwohl Erwachsene meinten, dass er für neun Jahre sehr groß sei, machte er sich aus dem Staub, sobald sie auftauchten. Doch was hätte er jetzt um ihre Nähe gegeben!

CAROLINE
Ihre Augen waren von einer Gesichtsmaske bedeckt, ähnlich der, mit der ihre Mutter schlief. Der Mundknebel trocknete ihre Kehle aus. Es kam ihr vor, als würde er stetig an Größe zunehmen. Sie hatte eine Riesenangst, zu ersticken, und atmete deshalb zunehmend rascher durch die Nase. Hin und wieder kam ein unangenehm nach Schweiß riechender Typ, lockerte unwirsch das Tuch vor ihrem Mund, entfernte den Knebel und forderte sie auf zu trinken. Dazu schob er ihr mit Gewalt einen Strohhalm zwischen die Lippen – ob sie wollte oder nicht. Das dickflüssige Getränk schmeckte schokoladig und bitter zugleich. Sobald sie trank, verflog der Hunger, doch sie schlief sofort ein.
     Caroline wachte auf, als ihr ein maskierter Mann behutsam die Binde von den Augen nahm, bevor er sie in das Zimmer schob. Endlich konnte sie sich frei bewegen, ohne enge Plastikfesseln an Armen und Beinen. Man hatte ihr die abgeschundenen und leicht blutenden Handgelenke mit einer Salbe bestrichen und verbunden. Jetzt war der Schmerz erträglicher.
     Ihr Blick streifte vorsichtig durch den halbdunklen Raum, über die saubere, in Plastik verpackte Matratze, auf der ein Plaid und ein Kissen lagen. An der gegenüberliegenden Wand hing ein Waschbecken, daneben, auf dem blanken Steinboden, stand ein abgesplitterter Holzsessel. Darauf ein Handtuch, eine Seife, eine Bürste und eine Klopapierrolle. Ein orangefarbener Raumteiler trennte eine kleine Kabine ab. Wie in der Schule, überlegte das Mädchen, da ist sicher ein Klo dahinter. Doch es roch wie in einem Wald mit Pinien im Sommer. Sie sah zwar keinen Heizkörper, jedoch zwei dicke Rohre unterhalb der Decke. Für das Heißwasser, dachte sie, und sie wärmen das Zimmer. Das Licht drang spärlich durch ein längliches, weit oben in der Wand eingelassenes Fenster. Das Glas wurde außen von einem Gitter geschützt. Selbst wenn sie auf den Sessel stieg, konnte sie nicht hinaussehen, bestenfalls nur Tag und Nacht unterscheiden. Der Lichtschalter neben der Tür funktionierte, entzündete die Neonleuchte an der Zimmerdecke.
     Alles in allem hatte diese Unterbringung etwas Komfort. Caroline verzog ihr Gesicht zu einem Lächeln, dem ersten, seitdem man sie aus ihrem normalen Leben gerissen hatte. Sie erinnerte sich, dass es soeben zu regnen begonnen hatte. Für den Weg zwischen dem Haus Annes und dem von Mamie und Papy, ihren Großeltern, musste sie nur an zwei Gärten vorbei. Das Gewitter kam näher. Sie beschleunigte den Schritt, wollte den Hauseingang noch halbwegs trocken erreichen. In Gedanken war sie bereits beim Abendessen, freute sich auf die Lasagne. Plötzlich packte sie jemand von hinten, drückte ein übel riechendes Tuch auf ihren Mund und die Beine sackten unter ihrem Körper weg. Das war ihre letzte Erinnerung an den Nachmittag, als noch alles in Ordnung war, denn als sie wieder aufwachte, lag sie mit verbundenen Augen auf dem kalten Boden des ersten Gefängnisses.
     Sie wusste nicht, wie oft sie von einem Ort zu einem anderen gebracht worden war, einmal im Kofferraum einer Limousine, dann im rückwärtigen Teil eines Lieferwagens. Im Transporter konnte sie auf einer harten Bank sitzen. Das war bequemer als im dunklen, engen Stauraum eines Autos. Auch besser als in dem feuchten Raum mit Steinboden, in dem es nach Schimmel gerochen hatte.
     Immer wieder hatte man sie betäubt mit dem Milchgetränk oder dem Wasser, das man ihr gab. Wann hatte sie zuletzt etwas gegessen? Wenn sie aufwachte, so mit verbundenen Augen. Caroline hatte keine Ahnung, wie viel Zeit seit Freitagnachmittag vergangen war und weshalb man sie ständig woanders hinbrachte.
     Wo bin ich? Warum hört dieser Albtraum nicht auf? Sie rollte sich wie ein Kätzchen auf der himmelblauen Matratze zusammen und schloss die Lider. Langsam kullerten Tränen über ihre Wangen. Sie dachte mit Sehnsucht an Bruno, ihren Teddy, den sie im Bett stets fest an sich drückte. An einigen Stellen fehlte ihm sein braunes Fell, doch sie liebte ihn so wie damals, als er auf dem Gabentisch gelegen hatte. Das war vor langer Zeit, zu ihrem fünften Geburtstag, als sie klein war und noch gemeinsam mit ihren Eltern in einem Haus lebte. Jetzt war sie doppelt so alt.
Seite: 1 2 3
MEINUNG ZUM BUCH ABGEBEN
Benutzername: Passwort:   
 
Leserkanone.de © by LK-Team (2011-2024)  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies