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Kommentar vom 11. März 2019 um 22:24 Uhr (Schulnote 3): |
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Der geheime Raum
Klappentext: „Christina, denke immer daran: Es gibt keine Magie! Dämonen, Hexen und die Monster aus Filmen und Büchern existieren nur in deiner Fantasie!“ Diese Worte hatte mir meine Mutter, durch und durch Wissenschaftlerin, seit meiner frühsten Kindheit eingebläut. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass sie sich irren könnte. Gründlich und lebensbedrohlich irren. … Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht die schüchterne Außenseiterin Christina mit ihrer Mutter in deren Geburtsstadt. Sie vermisst ihren Vater, hat Angst vor dem ersten Schultag, auf der neuen Schule, und gibt sich die Schuld an der Scheidung der Eltern. All das tritt jedoch in den Hintergrund, als merkwürdige, beängstigende Dinge um sie herum geschehen. Kinder werden ermordet und Schatten bedrohen sie und ihre neuen Freunde. Mit Noah und Jo, Außenseitern wie sie selbst, macht sie sich auf, um den Vorkommnissen auf den Grund zu gehen. Schon bald schweben sie in Lebensgefahr, denn sie kommen dem Schuldigen zu nah und der ist nicht von dieser Welt.
Rezension: Die 13-jährige Christina fühlt sich in der Heimatstadt ihrer Mutter, in der sie nach deren Scheidung neuerdings lebt, nicht besonders wohl. Die einzigen Freunde, die sie in ihrer neuen Schule findet, sind der gehbehinderte Jo und des Afghane Noah. Durch Zufall kommen sie einer dämonischen Bedrohung auf die Spur. Christina erfährt, dass die das Erbe ihrer Ahninnen antreten soll. Ob Jo und Noah ihr dabei helfen können – und wollen? In ihrer jugendlichen Urban-Fantasy-Geschichte greift Nicole Fünfstück das in diesem Genre weit verbreitete Thema von Jugendlichen, die für sie selbst völlig überraschend ihre Umwelt vor einer übersinnlichen Bedrohung beschützen müssen, auf. Dass diese Grundidee immer wieder gut funktionieren kann, wurde des Öfteren bewiesen. Auch im vorliegenden Werk trifft das auf die eigentliche Urban-Fantasy-Handlung zu. Leider dümpelt die Geschichte, bevor es zur magischen Konfrontation kommt, viel zu lange in einem Real-World-Vorgeplänkel dahin. Die Probleme Christinas, die nicht dem allgemeine Schönheits- und Coolness-Ideal entspricht, Jos, der auf Krücken angewiesen ist, und Noahs, der aus dem Ausland nach Deutschland gekommen ist, bestimmen über viel zu lange Strecken die Handlung des Buches. Statt Magie beherrscht hier Mobbing die Geschichte. Auch die Ausdrucksweise der Prota- und Antagonisten wirkt wenig altersgerecht. Erst mit dem Kampf gegen einen Dämonen beginnt die Story, den Fantasy-Fan zu begeistern. Leider bleibt die Autorin bei den ‚Kampfmitteln‘ gegen Dämonen stark ‚klassisch orientiert‘. Die Protagonistin und ihre Freunde benutzen fast ausschließlich Weihwasser, Kreuze und christliche Gebete beziehungsweise die entsprechenden islamischen Gegenstücke als ‚Waffen‘. Der Gesamteindruck des Buches bleibt gespalten. Während die überlange Einleitung nur 2 Sterne verdienen würde, wäre mir das eigentliche Dämonenabenteuer allein für sich durchaus 4 Sterne wert gewesen. Falls in der angekündigten Fortsetzung eine derartige Magie-freie Vorgeschichte fehlt (was wahrscheinlich ist), könnte diese einen erheblich besseren Eindruck hinterlassen.
Fazit: Das an sich gute Dämonen-Abenteuer wird leider durch eine viel zu lange Vorgeschichte um Real-World-Probleme an den Rand gedrängt.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog Dem Eisenacher Rezi-Center kann man jetzt auch auf Facebook folgen.« |
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