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Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Kommentar vom 22. August 2019 um 14:04 Uhr: |
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Leni hat noch ein Jahr bis zu ihrem Abitur. Sie ist ein glückliches Mädchen mit Träumen und Hoffnungen. Doch dann ändert sich alles. Auf einmal fühlt sich Leni einsam , obwohl ihre beste Freundin Emma immer für sie da ist.Sie ist traurig, obwohl sie glücklich sein sollte. Sie wird von ihren Emotionen völlig überwältigt und ihre Panikattacken haben sie immer mehr im Griff. Sie fühlt eine Leere, die niemand versteht, noch nicht einmal Leni selbst. Gemeinsam klappert ihre Mutter mit ihr sämtliche Ärzte ab, die ihr Verhalten als Simulation und als übliche Teenagerprobleme abhaken. Alle bis auf eine. Leni hat Depressionen. Sie droht daran zu zerbrechen, bis sie auf einmal Matti trifft.
Für dieses Buch eine Rezension zu schreiben ist für mich ein wenig schwierig. Nicht weil ich finde, dass Depression ein Thema ist, welches man unter den Tisch kehren sollte, im Gegenteil. Eher weil ich ein Stück weit selbst betroffen bin und ich mich mit meiner Formulierung etwas schwer tue. In meinem Leben gab es mehr als einen Schlüsselmoment, der mir den Boden unter den Füssen wegzog und manchmal braucht es auch nur eine Kleinigkeit, um mich aus dem Konzept zu bringen. Dann würde ich mich am liebsten unter der Decke verkriechen und nie wieder aufstehen. Denn das Gefühl von Problemen erdrückt zu werden ist alles andere als erträglich. Und als ehemalige Patientin einer psychiatrischen Klinik ist mein Blick auf die Geschichte eben etwas anders. Hier kann ich euch sagen, dass der Zusammenhalt der Patienten Gold wert ist und die Gespräche mit ihnen mir viel mehr geholfen haben, als jedes Therapiegespräch mit den Ärzten. In diesen Momenten, waren es die einzigen, die zu mir durchgedrungen sind und die etwas in mir bewegt haben, ähnlich wie bei Leni und Matti.
Aber zurück zum Buch… hier sollte man nicht vergessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, welches eben das Thema Depression behandelt. Lenis Veränderung wird am Anfang sehr gut beschrieben. Man merkt ihre Verzweiflung, dass sie sich selbst nicht versteht und sie Angst hat, dass etwa mit ihr nicht stimmt. Momente, die ich gut nachvollziehen kann.
Leider muss ich sagen, dass ich sie als eher oberflächlichen Charakter empfand. Ihre beste Freundin Emma, zwar nur eine Nebenfiguren, stach zum Beispiel viel stärker heraus. Matti, sehr behütet aufgewachsen und abgekapselt von der Außenwelt , hat eine seltene Krankheit, bei der er keinen Schmerz empfinden und nicht schwitzen kann. Anders als Leni, wünscht er sich nichts sehnlicher als Schmerzen zu empfinden und lässt es auch drauf ankommen oder vergisst dieses gelegentlich.
Ich bin beim Lesen irgendwann an den Punkt gekommen, wo ich genervt war, da sich die Panikattacken von Leni für meinen Geschmack zu sehr gehäuft haben und der Erzählstil, dann doch sehr hastig wurde.
Trotzdem vermittelt das Buch eine positive Message: Das es in Ordnung ist sich Hilfe zu holen, zuzulassen, sich jemandem anzuvertrauen. Das Freunde und Familie wichtig sind. Das man hinschauen und nicht wegschauen sollte. Vor allem, dass man kein schlechter Mensch ist weil man depressiv oder krank ist. Dies sind Dinge die ein Teil von einem sind und uns zu dem machen wer wir sind. Besonders. Jeder auf seine Art und Weise.
Emotional hat mich das Buch leider nicht ganz abgeholt, mir fehlte ein bisschen mehr Tiefgang. Dieses Buch kratzt nur an der Spitze des Eisberges und trotzdem macht es mich nachdenklich.« |
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