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Short Storys - Horror und Fantasy

Verfasser: Norbert Söhl (1)
Verlag: BookRix (1811)
VÖ: 17. Dezember 2018
Genre: Fantasy (19110), Horror (2125) und Kurzgeschichtensammlung (3090)
Themen: Banden (389), Dämonen (1498), Entscheidungen (2650), Highlands (402), Künstliche Intelligenzen (287), Schottland (1036), Teufel (361), Urlaub (1165), Virus (268), Zeitmaschine (51)
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Norbert Söhl für die Einsendung dieser Leseprobe!
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

     „Lass uns reingehen“, sagte ich und betrat das Innere der Einzäunung. Der übergroße Löwenkopf zog mich in seinen Bann. Mit den zurückgezogenen Lefzen und den Reißzähnen wirkte er bedrohlich.
     Auf meinem Oberschenkel begann es zu brennen. Ich griff in die Tasche und ertastete den Stein von Lilly, den ich herauszog und auf meiner Handfläche betrachtete. Die Symbole im Inneren des Steines glühten und hatten ein Brandmal in meiner Haut hinterlassen. Ich warf ihn fort und schüttelte meine Hand. Auch Maria hatte ihren Stein hervorgezogen und fallenlassen. Ein feiner Rauchfaden stieg aus den Flechten vor ihren Füßen empor. Wir schauten uns erstaunt an.
     „Ben, was ist das?“ Mit hängenden Schultern stand Maria da. Zitterte ihre Stimme oder kam es mir nur so vor?

Schwarze Wolken zogen sich über unseren Köpfen zusammen. Ich fühlte, dass sich etwas Kaltes in mir ausbreitete und durch meine Adern kroch. Das Gesicht von Maria wirkte mittlerweile entrückt. Wie entseelt blickte sie mich an, entblößte ihren Körper und ließ ihre Kleidung achtlos zu Boden gleiten. Maria schob sich auf die glänzend weiße Fläche des Altars. Mit weit gespreizten Beinen lehnte sie sich zurück und stieß einen Seufzer aus. Schwindel erfasste mich, meine Knie wurden weich, mein Blick trübte sich. Wie in Trance zerrte ich meine Kleidung vom Körper. Ein kühler Wind, der von Sekunde zu Sekunde stärker wurde, wirbelte Staub auf. Ekstatisches Stimmengewirr malträtierte meine Ohren. Vor meinem geistigen Auge entfalteten sich pornographische Bilder, verschwommene Sequenzen, wie schemenhafte Erinnerungen aus den Tiefen meiner Phantasie.

„Nein“, stammelte ich. Wie eine dunkle Welle brach es heran. Jede Zelle bis zum Zerreißen gespannt, jede Ader mit kochendem Blut gefüllt, vereinigte ich mich mit Maria. Sie schlang ihre Beine um meinen Körper und krallte sich in meine Schultern. Ihr von Lust verzerrtes Gesicht hatte nichts Menschliches mehr an sich. Sie verdrehte die Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen war. Tosender Wind riss an meinem Haar, Regentropfen glitzerten in der Luft, der Himmel war fast schwarz. Die Feuchtigkeit glänzte auf Marias Haut, ihre Brüste hoben und senkten sich in schnellem Takt. Ich trieb in einem Strom der Lust. Der prasselnde Regen rauschte wie ein Wasserfall in meinen Ohren, mein Stöhnen mischte sich in das Brausen des Windes. Ich fasste Marias nasses Haar und riss ihren Kopf nach hinten. Zuckend ergoss ich mich in ihren Unterleib. Blitze schlugen in die verankerten Ketten und sprengten den Löwenkopf aus der Wand. Die Felsstücke schlugen klatschend auf den nassen Boden. Dann, von einer Sekunde auf die andere ... vollkommene Stille. Kein Regen, kein Wind, der Himmel klarte auf, als wäre ich aus einem absurden Traum erwacht.
     Nur langsam kam ich zur Besinnung und löste mich von Maria. Sie schaute mich verstört an.
     „Alles in Ordnung?“ fragte ich unsicher.
     Mit niedergeschlagenen Augen schloss Maria ihre Beine, rutschte von der Altarplatte und bückte sich nach ihrer Kleidung.
     „Ich verstehe das nicht.“ Sie presste etwas Regenwasser aus ihrem Slip und schlüpfte hinein.
     „Ich habe nicht die geringste Ahnung. Ich stand vollkommen neben mir“, sagte ich. Ein kribbelnder Schauer lief mir über den Rücken, als ich meine feuchtkalte, notdürftig ausgewrungene Kleidung überstreifte. Der Boden war mit faustgroßen Steinen übersät. Mein Blick fiel auf eines der Amulette. Es glühte nicht mehr und hatte seine Farbe verändert. Mit Daumen und Zeigefinger griff ich nach ihm und es zerbröselte zwischen meinen Fingerkuppen.
     „Lass uns schnell verschwinden.“ Ich hörte Angst in Marias Stimme und wollte ihr zustimmen, doch fiel mein Blick auf die kleine Grotte, die der zerstobene Löwenkopf freigegeben hatte.
     „Nein, bitte, Ben.“ Maria hatte meinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet. „Bitte, Ben. Ich will hier weg“, wisperte sie.
     „Nur eine Minute“, sagte ich und schritt in die Grotte. Es roch nach Feuchtigkeit und Moder. Ein gewellter Torbogen war in das Gestein eingelassen. Der Fels darin schien sich fast unmerklich zu verschieben. Ich blinzelte mehrmals, wurde den Eindruck aber nicht los, dass die kantige Oberfläche des Fels ineinander verschwamm. Dann hörte ich Maria meinen Namen schreien und stürmte aus der Grotte.
     Ein grauhaariger Mann in einer bodenlangen Kutte stach mit einem Messer nach Maria. Die Klinge rutschte an ihrer Lederjacke ab. Wie benommen taumelte Maria rückwärts.
     „Briod an diabhail“, brüllte der Alte auf gälisch, Teufelsbraut, und schritt ihr ungelenk nach. Seine Augen quollen aus den Höhlen hervor. „Der Sohn des Teufels öffnet die Pforte zur Hölle“, schrie er auf Latein und spuckte Speichel in seinem Zorn.
     Von Wut gepackt rannte ich in den hageren Körper, stieß ihn zu Boden und landete auf der knochigen Gestalt. Die Augen des Alten zuckten umher und er fletschte die Zähne. Meine Finger umklammerten die Hand mit dem Messer, welche immer wieder ruckartig zu meinem Körper stieß. Ich ergriff einen faustgroßen Stein neben seinem Kopf und schlug wie im Rausch auf sein Gesicht ein, als würde eine Welle der Raserei mich mit sich zerren wie ein reißender Strom.
     „Briod an diabhail“, stöhnte er noch einmal und verstummte.
     „Ben“, hörte ich Maria schreien, „Ben, hör auf.“ Es erschien mir wie Wortfetzen in einem brausenden Sturm, die ich nicht begriff. Ich schlug zu, wieder und wieder, bis von dem Gesicht nichts mehr zu erkennen war. Ich werde diesen Anblick nie vergessen. Erschöpft hielt ich ein. Maria stand eingesunken da, das Gesicht in den Händen vergraben und weinte hemmungslos.

Ich schaue auf den kleinen Körper in meinen Armen. Verbissen kämpfe ich mit den Tränen und frage mich, ob ich ihn jemals lieben könnte. Halte ich hier den menschlichen Sohn Satans in den Armen oder mein eigenes Kind? Taumel ich wie ein Besessener in absurden Phantastereien umher oder liegt es in meinen Händen, die Welt vor dem Untergang zu bewahren?
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