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LESEPROBE |
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Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Marcel Gröger vom Klarant Verlag für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Edna Schuchardt gibt es auf ihrer Autorenseite und bei Facebook. Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code. | | Die Sanitäter schoben im Laufschritt die fahrbare Liege aus der überdachten Anfahrtszone in die Notaufnahme. Auf dem Gang kam ihnen Dr. Sarah Zimmermann entgegen, die eilig die Notfallbögen aufnahm, die am Fußende der Liege lagen. „Ich übernehme“, sagte sie dabei, den Blick auf die Einträge gerichtet. „Was liegt an?“ „Verdacht auf starke gastrointestinale Blutungen“, gab der Rettungssanitäter Auskunft. „Wann sie einsetzten, ist nicht bekannt. Die Eltern der Patientin fanden sie bewusstlos im Badezimmer. Weitere Angaben konnten sie nicht machen, außer, dass die Patientin seit dem vergangenen Jahr stark an Gewicht verloren hat.“ „Seit dem vergangenen Jahr?“ Dr. Zimmermann runzelte die Stirn. „Okay, sofort in den Schockraum.“ Der Schockraum war mit zum Teil mobilen Diagnoseapparaten ausgerüstet, sodass dort alle wichtigen Untersuchungen und sogar kleinere Eingriffe durchgeführt werden konnten. Für große OPs standen zwei modernst ausgestattete Operationssäle zur Verfügung, denen der Aufwachraum und die Intensivstation angeschlossen waren. Die Patientin wurde auf eine der Untersuchungsliegen umgebettet. Hier standen bereits zwei Schwestern bereit, die der Ärztin assistieren sollten, die zwar umgehend mit ihrer Untersuchung begann, aber eine der Schwestern beauftragte, Dr. Luise Friedrich von der internistischen Station hinzuzurufen. „Die Patientin sollte auf jeden Fall auf Mangelerscheinungen untersucht werden“, meinte diese, nachdem Dr. Zimmermann sie kurz über die Symptome und ersten Ergebnisse der Voruntersuchung informiert hatte. Anschließend wandte sich Dr. Friedrich direkt an die junge Frau, die inzwischen ansprechbar war. „Wann haben Sie das letzte Mal etwas gegessen?“ „Gestern Abend“, antwortete diese rasch, zu rasch für das Empfinden der beiden Ärztinnen. „Aha, und was?“, forschte Dr. Friedrich weiter. „Ein Brötchen.“ „Mit?“ „Käse.“ Die junge Frau schloss erschöpft die Augen. „Goudakäse, glaube ich.“ „Wir bringen Sie jetzt erst einmal zum Ultraschall“, setzte Dr. Friedrich sie in Kenntnis, ohne auf die Antwort einzugehen. „Wir müssen die Blutung lokalisieren, um sie dann stoppen zu können.“ Die Patientin nickte eine schwache Zustimmung. Sie war tatsächlich erschreckend mager, ihre Haut spannte sich wie dünnes Pergament über die Knochen, die überall spitz hervorstachen. Ihr Teint zeigte eine ungesunde Graufärbung, die Dr. Zimmermann momentan die größten Sorgen bereitete, war es doch ein Anzeichen dafür, dass die Frau bereits viel Blut verloren hatte. Doch bevor Sarah ihre Gedanken aussprechen konnte, ordnete Dr. Friedrich schon eine rasche Laboranalyse an, bei der als Wichtigstes der Hämoglobinspiegel gemessen werden sollte. |
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