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Die Hungrigen und die Satten
Verfasser: Timur Vermes (4)
Verlag: Bastei Lübbe (4240) und Eichborn (227)
VÖ: 27. August 2018
Genre: Satire (261)
Seiten: 512 (Gebundene Version), 510 (Taschenbuch-Version)
Themen: Deutschland (961), Fernsehen (102), Flüchtlinge (243), Politik (613)
Erfolge: 3 × Media Control Top 10 Print (Max: 5)
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Erklärung der Bewertungssysteme
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KURZER LESERKANONEN-EINBLICK

Einblick ins Buch »Die Hungrigen und die Satten«


von Daniela Peine (06.09.2018)


Dieser Tage merkte ein User von Leserkanone.de an, dass »Die Hungrigen und die Satten«, das neue Buch von Timur Vermes, seinem Eindruck nach unerwartet wenig Aufmerksamkeit bekommen würde. Und in der Tat: Wenn man sich einmal anschaut, welch Trubel durch seine Satire »Er ist wieder da« ausgelöst wurde, und wenn man zusätzlich in Betracht zieht, dass Vermes das große Reizthema der vergangenen Jahre zum Kern seines neuen Buches gemacht hat, dann ist es schon ein wenig verwunderlich, dass er damit noch nicht ganz oben in allen Bestsellerlisten steht und in den Medien nicht ein Artikel nach dem nächsten dazu veröffentlicht wird. »Die Hungrigen und die Satten« erschien am 27. August im Eichborn Verlag, ist etwas mehr als 500 Seiten stark und kann für 22 Euro erworben werden. Als E-Book kostet der Roman fünf Euro weniger. Zudem gibt es eine ungekürzte Hörbuchversion mit mehr als fünfzehn Stunden Laufzeit, die (erwartungsgemäß) von Christoph Maria Herbst eingelesen wurde.

Das erwähnte Reizthema ist - wie sollte es auch anders sein - die Flüchtlingsthematik. In Vernes' Buch wurde die vieldiskutierte »Obergrenze« in Deutschland eingeführt, Europa wurde abgeriegelt und in Afrika ballen sich Millionen von Flüchtlingen in Lagern. Eines jener Lager wird von der deutschen Moderatorin Nadeche Hackenbusch besucht, und mitsamt dem jungen Lionel und 150.000 Flüchtlingen im Schlepptau bricht sie gen Europa auf. Die Livebilder vom Flüchtlingstrek werden ein Quotenrenner, während die deutsche Politik mit zudehmender Überforderung dem entgegentritt, das da auf sie zukommt.

Schon während des Lesens - und erst recht dann, wenn man »Die Hungrigen und die Satten« ausgelesen hat - beschleicht einen ein deutlicher Verdacht, warum rund um das Buch bisher noch kein Spektakel entstanden ist, das mit dem um »Er ist wieder da« vergleichbar wäre. Ein Verdacht, der viel weniger über das Buch selbst aussagt, als über die Gesellschaft als Ganzes. Denn obwohl es sich hier um eine Satire handelt, die sich mit der Flüchtlingskrise beschäftigt, hat Vermes hier keine politische Einordnung vorgenommen und weder linken noch rechten Krakeelern nach dem Mund geredet. Ein Buch zu einem solch heiklen Thema zu schreiben, ohne dabei einen klaren Schwenk zur einen oder zur anderen Seite zu machen, ist schon eine Art Kunststück. Allerdings eines, das womöglich nicht so honoriert wird, wie es das sollte, denn mit Zeitungsartikeln & Co. über Bücher, in denen ein Autor über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus in eine der beiden Richtungen eskaliert, ist vermutlich mehr Kasse zu machen. Kurzum: »Die Hungrigen und die Satten« ist vielleicht zu neutral, um all die Aufmerksamkeit einzuheimsen, die es verdient.

Obwohl Vermes weitgehend unverortet bleibt, muss man nun aber nicht denken, dass »Die Hungrigen und die Satten« ein Buch ohne Aussage wäre. Und eines ohne Unterhaltungseffekt schon gar nicht. Der Roman ist bereits von seiner Grundidee sehr kreativ, erzählt eine gut gestrickte Geschichte, ist an den richtigen Stellen zynisch und bissig, und er sollte den meisten Lesern etwas zum Nachdenken mitgeben. Vielleicht fehlt hier und dort das letzte kleine Fünkchen, das aus dem Roman einen richtig großen Wurf gemacht hätte, doch eine große Menge Aufmerksamheit hat er in jedem Fall verdient. Daher bleibt zu hoffen, dass dies in den kommenden Wochen auch noch einer Menge anderen Lesern auffällt und das Flüchtlingsthema in seiner Aufarbeitung in der Buchwelt nicht ausschließlich denen überlassen bleibt, die nur zum Zwecke des großen Reibachs gezielt Extrempositionen einnehmen und diese von Buch zu Buch immer weiter ausspielen.
– geschrieben am 6. September 2018 (4/5 Punkte)
Anmerkungen zu den Buch-Einblicken: Die Wertung unseres jeweiligen Mitarbeiters geht im gleichen Maße wie eine Blogger-Rezension in die Gesamtwertung des Buches ein.
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Autorin des Buch-Einblicks: Daniela Peine  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies