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Miss Gladys und ihr Universum (Neubearbeitung von "Miss Gladys und ihr Astronaut")
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Kommentar vom 8. Juli 2018 um 21:48 Uhr (Schulnote 1): |
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Miss Gladys und ihr Astronaut ist ein Roman des Autors David Barnett. Er erzählt eine, in meinen Augen tiefgründige Geschichte, zwischen Menschen die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben. Thomas Major ist auf dem Flug Richtung Mars, wo er die Vorbereitungen treffen soll damit eine Marskolonie gegründet werden kann. Miss Gladys ist eine über siebzig Jahre alte Großmutter die sich um ihre Enkel kümmern soll, während der Vater der Kinder im Gefängnis sitzt. Leider wird Miss Gladys immer vergesslicher und nun droht der kleinen Familie die Zwangsräumung ihres Heims. Nun kommt vielleicht Rettung in Gestalt von Thomas Major oder rettet Miss Gladys und ihre Familie eher Thomas Major?
Dem Autor gelingt eine Geschichte zu erzählen die erst humorig daher kommt und dann ernste Töne anschlägt ohne pathetisch zu werden. Die Probleme von Gladys, Ellie und James verbinden sich mit den Problemen die Thomas Major ein Leben lang mit sich herum getragen hat. Dabei ist der Schreibstil locker und gut lesbar, die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und als Leserin konnte ich den Gedankengängen und Motiven der Protagonisten gut folgen. Die Dialoge sind interessant und vielseitig. Insgesamt eine Geschichte die mich gut unterhalten hat und die diverse Probleme gut angegangen ist. Das Ende gefiel mir sehr gut und bietet zuversichtliche Zukunftsaussichten für alle Beteiligten.« |
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Kommentar vom 8. Juli 2018 um 17:47 Uhr (Schulnote 2): |
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Das Gedächtnis lässt die 70-jährige Gladys Ormerod immer stärker im Stich, aber blöd ist sie nicht. Nein, sie hat wirklich mit dem Menschen telefoniert, der als erster auf dem Weg zum Mars ist, um den Planeten bewohnbar zu machen. Da ist sie sich sicher. Doch Astronaut Thomas Major (47), von den Medien „Major Tom“ genannt, wollte eigentlich gar nicht mit Miss Gladys, sondern seiner Exfrau Janet sprechen. Am liebsten würde der verbitterte und vom Leben sehr enttäuschte Engländer gleich wieder auflegen, doch die ältere Dame und ihre Enkelkinder Ellie (15) und James (10) stecken in ernsten Schwierigkeiten. Während Vater Darren im Gefängnis sitzt, stehen die Ormerods kurz davor, aus ihrem Haus geworfen zu werfen. Wie kann der Familie bloß geholfen werden, ohne dass die Behörden Wind davon bekommen und die Minderjährigen von ihrer Oma trennen?
„Miss Gladys und ihr Astronaut“ ist ein tragikomischer Roman von David M. Barnett über eine ungewöhnliche Freundschaft.
Meine Meinung: Der Roman besteht aus drei Teilen mit insgesamt 68 Kapiteln von einer angenehmen Länge. Erzählt wird aus der Perspektive unterschiedlicher Figuren. Neben dem Geschehen in der Gegenwart gibt es immer wieder Rückblenden, wobei ich die Übergänge zum Teil etwas verwirrend fand. Das kann auch daran gelegen haben, dass fast durchgehend im Präsens erzählt wird. Insgesamt hat mir der Aufbau jedoch ganz gut gefallen.
Der Schreibstil ist locker und flüssig, die Beschreibungen sind lebhaft und anschaulich. Schön finde ich die Verweise zu Musiktiteln, Filmen und anderer Literatur.
Die Charaktere sind reizvoll gewählt. Nicht nur Miss Gladys und Thomas werden vielschichtig und detailliert dargestellt. Gut finde ich, dass vor allem Letzterer eine Entwicklung durchmacht. Die Hauptprotagonisten sind Menschen mit Ecken und Kanten. Auch die übrigen Personen sind mir im Laufe des Romans ans Herz gewachsen.
Die Handlung ist abwechslungsreich, unterhaltsam und nachvollziehbar. Größtenteils wird die Geschichte spannend erzählt, nur in der Mitte gibt es ein paar Längen. Die Auflösung ist schlüssig. Mit Ausnahme der letzten Kapitel wirkt das Geschehen glaubwürdig und durchaus realitätsnah.
Die Grundidee, die hinter der Geschichte steht, finde ich sehr kreativ und ansprechend. Auch die Thematik der sich steigernden Altersdemenz macht den Roman interessant. Sie fügt ihm neben lustigen und spannenden Passagen auch eine nachdenkliche Komponente hinzu. Ernste Töne werden auch durch geschilderte Schicksalsschläge und die Problematik des Mobbings angeschlagen. Die Geschichte ist somit bewegend und verfügt über Tiefgang.
Das Buch ist liebevoll gestaltet, die Optik des Covers sagt mir allerdings nicht so sehr zu wie das der Erstausgabe. Der deutsche Titel ist durchaus sinnig. Jedoch trifft auch hier das englische Original „Calling Major Tom“ eher meinen Geschmack.
Mein Fazit: „Miss Gladys und ihr Astronaut“ von David M. Barnett ist ein berührender, charmanter Roman über eine besondere Familie und einen unkonventionellen Astronauten. Eine empfehlenswerte Geschichte, die für unterhaltsame Lesestunden sorgt.« |
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Kommentar vom 27. Juni 2018 um 21:35 Uhr (Schulnote 3): |
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Gladys geht auf die 71 zu (genau diese Formulierung wird immer wieder verwendet) und ist immer öfter etwas verwirrt. Kein Wunder, glauben ihr ihre Enkel zunächst nicht, als sie einen Anruf von Thomas Major erhält, dem Mann, der unter dem Spitznamen "Major Tom" auf dem Weg ist, als erster Mensch den Mars zu betreten…
Die Geschichte wird in der dritten Person in der Gegenwart aus wechselnder Perspektive erzählt. Die beiden Hauptfiguren sind dabei Gladys, die erkennen muss, dass sie langsam dement wird, obschon sie auf ihre Enkel achtgeben müsste, während ihr Sohn im Gefängnis sitzt, und Thomas, der es auf der Erde nicht mehr aushält und sich daher freiwillig für die Marsmission gemeldet hat. Eine Mission, von der er weiss, dass keine Rückkehr geplant ist. Neben Gladys und Thomas werden einzelne Kapitel aus der Sicht von Ellie und James erzählt, der beiden Enkel von Gladys, wobei sich insbesondere James schnell mit Thomas anfreundet. Von den vier Hauptfiguren konnte ich ehrlich gesagt niemanden so wirklich ins Herz schliessen. Gladys weiss zwar im Grunde, dass ihre geistigen Fähigkeiten abgeben, weigert sich aber, dies zuzugeben. Das ist zwar verständlich, sie bringt aber damit ihre Enkelkinder in Gefahr. Thomas hat auf der Erde keinen einzigen wirklichen Freund, so kalt und unwirsch wie er sich allen gegenüber gibt, ist das aber auch kein Wunder. Ellie geht gerade durch die Pubertät, was sie zu einer ziemlichen Zicke macht und James weiss einfach nie, wann er besser den Mund halten würde.
Die Handlung von "Miss Gladys und ihr Astronaut" ist nicht sonderlich üppig. Gladys und Co. haben Geldprobleme, Thomas versucht zu helfen, Ende. Dazwischen gibt es viele, viele Rückblicke auf Thomas' Leben, die erklären (sollen), wieso er so ein A… geworden ist. Das Ganze gestaltet sich eher zäh, erst gegen Schluss kommt etwas Tempo und damit Spannung auf. Dazwischen ergeben sich viele Längen und Wiederholungen des ewig gleichen Schemas: Problem – Lösungsansätze – noch viel grösseres Problem. Gut gefallen haben mir allerdings die ganzen Anspielungen auf Musik und Film, sei es die explizit genannten wie David Bowies "Space Oddity" oder die nur angedeuteten (da habe ich "Der Marsianer" und "Blues Brothers" erkannt). Der Schreibstil des Autors David M. Barnett liess sich flüssig lesen, ich habe allerdings immer Mühe mit Erzählungen in der Gegenwartsform, ich mag diese Form einfach nicht.
Mein Fazit Zu viele Längen und Wiederholungen.« |
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Kommentar vom 26. Juni 2018 um 22:39 Uhr (Schulnote 2): |
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HOFFNUNG DURCH DEN BLAUEN ENGEL Was mir an „Miss Gladys und ihr Astronaut“ als erstes auffiel war das handwerklich gut gestaltete Cover, sowohl außen als auch innen. Die Farben harmonieren hervorragend. Leider hat das geschmackvolle Äußere sehr wenig mit dem Inhalt zu tun.
Ich habe schnell in die Geschichte reingefunden. Der Schreibstil ist angenehm. Es beginnt am 11. Februar 1978 mit dem kleinen, 8jährigen Thomas Major, dem zukünftigen Astronauten, in einem Kino. Es ist sein Geburtstag. Er schaut sich ganz allein „Star Wars“ an. Sein Vater hat Wichtigeres zu tun und die Folgen werden den sensiblen Jungen sein ganzes Leben negativ beeinflussen. In der Gegenwart begegnen wir Gladys Ormerod, einer bald 71 jährigen Dame (so betont sie gern ständig) mit ihren beiden Enkeln James und Ellie. Sie soll sich eigentlich kümmern, weil die Mutter gestorben ist und der Vater wegen Diebstahls im Gefängnis sitzt. Da Gladys aber unter beginnender Demenz leidet, bringt sie vieles durcheinander und richtet ungewollt ein großes Unheil an. Die kleine Familie sitzt ordentlich in der Patsche und braucht dringend Hilfe. Die kommt ausgerechnet von dem grummligen, miesepetrigen Major Tom aus dem All. Der befindet sich als erster Mensch auf dem langen Weg zum Mars und wollte nochmal mit seiner Exfrau Kontakt aufnehmen und hat stattdessen Miss Gladys an der Strippe...
Es gibt zwei Erzählperspektiven, d. h. es erfolgt ein ständiger Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Auf 410 Seiten mit aussagekräftigen Überschriften, in 3 Teilen und 67 Kapiteln wird eine herzerwärmende, berührende Geschichte um Freundschaft, Nächstenliebe und Zusammenhalt erzählt, die eindrucksvoll zeigt, dass selbst in aussichtsloser Lage nicht aufgegeben werden sollte. Sogar astronomische Entfernungen scheinen keine Rolle zu spielen. Die Story endet mit einem fast vollständigen Happy-End wiederum an einem 11. Februar. Das ist der 11. Februar 2017. Damit schließt sich der Kreis. Thomas fliegt mit der zu späten Erkenntnis in die Weiten des Alls, dass er durchaus ebenfalls sein Glück hätte auf der Erde finden können. Von Gladys hatte ich gehofft mehr zu lesen. Sie spielte wider Erwarten laut Titel nicht die Hauptrolle. Diese hatten eindeutig die 15jährige, arbeitsame Ellie und ihr unverwüstlicher, liebenswerter Klassenkamerad Delil inne. So einen Freund kann man sich nur wünschen.
Fazit: Es ist eine abwechslungsreiche, amüsante, aber auch manchmal traurige Geschichte. Irgendwie Tragikomödie! Dass ein „Blauer Engel“ eine große Rolle bei der Rettung der Familie aus ihren Sorgen spielen wird, sei hier schon mal verraten. Schwarzer britischer Humor vom Feinsten! Ich empfehle das Buch mit vier von fünf Sternen!« |
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Kommentar vom 25. Juni 2018 um 19:31 Uhr (Schulnote 2): |
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Thomas ist ein Einzelgänger und hasst Menschen. Gladys ist schon siebzig und vergisst ziemlich viel. Eines Tages führt eine falsche Telefonnummer dazu, dass sie sich kennenlernen. Doch Thomas lebt nicht mehr auf der Erde – er befindet sich in einem Raumschiff und ist auf dem Weg zum Mars.
Diese kuriose Idee war mir sofort sympathisch, als ich den Klappentext des Hörbuchs gelesen habe. Deshalb musste ich ein Ohr riskieren, auch wenn es eigentlich gar nicht mein Genre ist. Aber was soll ich sagen: Ich habe es nicht bereut!
Thomas ist ein verbitterter Astronaut, der sich absichtlich ins All zurückgezogen hat, um nichts mehr mit Menschen zu tun haben zu müssen. Zu viele Verletzungen musste er in seinem Leben ertragen und auch seine eigene Schuld erdrückt ihn. Mit seinen Gedanken kreist er um sich selbst, und so will er selbst vom All aus nochmal seine Ex-Frau anrufen. Doch dann passiert es: Er verwählt sich und landet bei Oma Gladys und ihrer Familie auf dem Apparat.
Auch hier ist einiges im Argen und Thomas lässt sich in die Familiengeschichte der Ormerods hineinverwickeln, nicht zuletzt durch Gladys hartnäckig-naive Art. Sie ist einfach ein fantastischer Charakter und sieht selbst im größten Chaos immer noch Hoffnung. Sie ist es auch, die die Familie zusammen hält, obwohl die anderen oft von ihr genervt sind. Ich hätte gerne noch viel mehr von Gladys erfahren, als es in der Geschichte dann tatsächlich der Fall war.
Ganz großartig fand ich vor allem Simon Jägers Erzählerstimme in diesem Hörbuch. Einfach wunderbar, wie er der Geschichte noch mehr Tiefe und Atmosphäre verleiht. Als eine Person betrunken war, hörte es sich z. B. richtig echt an, wie er es vorliest. Alle Figuren wurden durch solche Momente total lebendig für mich.
Die Geschichte der Familie Ormerod fand ich beim Hören nie langweilig. Immer hat es mich interessiert, wie es mit ihr weitergeht. In Rückblicken erfahren wir dazu noch einiges aus dem Leben von Thomas, wodurch man ihn besser verstehen bzw. zumindest nachvollziehen kann, wie er so geworden ist.
Ich war sogar ein bißchen wehmütig, als das Hörbuch aus war, denn ich hätte gerne gewusst, wie es weitergeht und ob die neuen Ziele, die sich Thomas, James oder auch sein Vater gesteckt haben, erreicht werden. Ich wünsche mir auf jeden Fall eine Fortsetzung.
Wer also gute Unterhaltung für zwischendurch sucht, ist bei diesem Hörbuch goldrichtig! Thomas ist ein Einzelgänger und hasst Menschen. Gladys ist schon siebzig und vergisst ziemlich viel. Eines Tages führt eine falsche Telefonnummer dazu, dass sie sich kennenlernen. Doch Thomas lebt nicht mehr auf der Erde – er befindet sich in einem Raumschiff und ist auf dem Weg zum Mars.
Diese kuriose Idee war mir sofort sympathisch, als ich den Klappentext des Hörbuchs gelesen habe. Deshalb musste ich ein Ohr riskieren, auch wenn es eigentlich gar nicht mein Genre ist. Aber was soll ich sagen: Ich habe es nicht bereut!
Thomas ist ein verbitterter Astronaut, der sich absichtlich ins All zurückgezogen hat, um nichts mehr mit Menschen zu tun haben zu müssen. Zu viele Verletzungen musste er in seinem Leben ertragen und auch seine eigene Schuld erdrückt ihn. Mit seinen Gedanken kreist er um sich selbst, und so will er selbst vom All aus nochmal seine Ex-Frau anrufen. Doch dann passiert es: Er verwählt sich und landet bei Oma Gladys und ihrer Familie auf dem Apparat.
Auch hier ist einiges im Argen und Thomas lässt sich in die Familiengeschichte der Ormerods hineinverwickeln, nicht zuletzt durch Gladys hartnäckig-naive Art. Sie ist einfach ein fantastischer Charakter und sieht selbst im größten Chaos immer noch Hoffnung. Sie ist es auch, die die Familie zusammen hält, obwohl die anderen oft von ihr genervt sind. Ich hätte gerne noch viel mehr von Gladys erfahren, als es in der Geschichte dann tatsächlich der Fall war.
Ganz großartig fand ich vor allem Simon Jägers Erzählerstimme in diesem Hörbuch. Einfach wunderbar, wie er der Geschichte noch mehr Tiefe und Atmosphäre verleiht. Als eine Person betrunken war, hörte es sich z. B. richtig echt an, wie er es vorliest. Alle Figuren wurden durch solche Momente total lebendig für mich.
Die Geschichte der Familie Ormerod fand ich beim Hören nie langweilig. Immer hat es mich interessiert, wie es mit ihr weitergeht. In Rückblicken erfahren wir dazu noch einiges aus dem Leben von Thomas, wodurch man ihn besser verstehen bzw. zumindest nachvollziehen kann, wie er so geworden ist.
Ich war sogar ein bißchen wehmütig, als das Hörbuch aus war, denn ich hätte gerne gewusst, wie es weitergeht und ob die neuen Ziele, die sich Thomas, James oder auch sein Vater gesteckt haben, erreicht werden. Ich wünsche mir auf jeden Fall eine Fortsetzung.
Wer also gute Unterhaltung für zwischendurch sucht, ist bei diesem Hörbuch goldrichtig!« |
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