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Cyberempathy

Verfasser: E.F. v. Hainwald (9)
Verlag: GedankenReich (52)
VÖ: 3. März 2018
Genre: Dystopie (945)
Seiten: 432 (Gebundene Version), 384 (Gebundene Version Nr. 2), 560 (Kindle Edition), 552 (Taschenbuch-Version), 536 (Taschenbuch-Version Nr. 2)
Themen: Auftrag (1489), Cyberpunk (34), Evolution (57), Gewalt (545), Ungerechtigkeit (24), Zukunft (534)
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Erklärung der Bewertungssysteme
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei E.F. v. Hainwald für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu E.F. v. Hainwald gibt es auf seiner Autorenseite und bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

     Es wurde schnell brechend voll. Die Tickets waren schon seit Wochen ausverkauft. Jedes Mal, wenn eine neue Aufführung angekündigt wurde, stürzten sich die Fans darauf wie wilde Hyänen. Man speicherte daher ihre Kontaktdaten, um zu gewährleisten, dass mindestens die Hälfte der Besucher Neuzugänge waren. Man wollte Janica einem breit gefächerten Publikum zeigen. Ihr besonderes Talent in der Gefühlsübertragung, welches erst durch das Cybernet erkennbar war, erzeugte großes Interesse. Nicht zuletzt das der Obrigkeit, denn solche Menschen bargen auch für die Politik großes Potenzial.
     Nachdem Leon sein Getränk geleert hatte, quetschte er sich durch die Massen zu seinem Platz. Glücklicherweise war er als Janicas Verlobter ausreichend privilegiert, um auf einem der Balkone sitzen zu dürfen. Er nahm neben einem Pärchen fortgeschrittenen Alters Platz, welches sich angeregt darüber unterhielt, ob sie ihre Lebensdauer lieber mittels Genetik oder Kybernetik verlängern sollten – das Übliche.
     Dann begann es.
     Das Licht wurde gedimmt, bis der Raum in völliger Dunkelheit versank. Man vernahm das verebbende Murmeln der Besucher. Plötzlich erleuchtete ein Lichtkegel die Bühnenmitte und die schweren roten Vorhänge glitten lautlos zur Seite. Janica schritt gemächlich nach vorn und trat vorsichtig in den Lichtschein, als würde sie eine unsichtbare Grenze überschreiten. Sie trug das rote Abendkleid, wie auf der Holo-Reklame. Es umschmeichelte ihren Körper – auch in der Realität – wie eine Flüssigkeit. Das blonde Haar war offen und fiel in großen Wellen auf ihre zarten Schultern. Sie legte lächelnd ihre rechte Hand auf das Mikrofon, welches an einem organisch gebogenen Stativ befestigt war und dem Theater erneut einen Hauch von Nostalgie verlieh – schließlich benötigte man zur Stimmübertragung kein solches Gerät mehr.
     »Guten Abend«, sprach sie mit sanfter Stimme. »Danke, dass ihr heute ein wenig Zeit mit mir verbringt.«
     Das Publikum applaudierte heftig und man erkannte sofort, welche der Zuschauer bereits vorherige Vorstellungen von ihr besucht hatten, denn diese rasteten geradezu vor Begeisterung aus und riefen lautstark ihren Namen. Neue Zuhörer klatschten zurückhaltender, da sie nicht wussten, was genau sie nun erwarten würde.
     Wartet es ab, dachte Leon grinsend. Nach dem heutigen Abend wird euch der Name Janica in Begeisterungsstürme versetzen.
     »Lasst uns zusammen träumen und die Welt für einen Moment anhalten«, fuhr Janica fort, hob ihre linke Hand und die Musik setzte ein.
     Es waren sanfte elektronische Klänge, die auf gewisse Art an Regen erinnerten, sehr modern aber gleichzeitig von klassischer Melodieführung. Janica öffnete ihre Lippen und sang die ersten Worte. Ihre Stimme war hoch und rein wie ein Silberglöckchen. Sie nahm ihre Hand vom Mikrofon und hob sie neben ihr Gesicht. Die andere tat es ihr gleich und sie schloss die Augen. Farbige Lichtstrahlen wurden eingesetzt, um den Raum auf mystische Weise flackern zu lassen. Sie sang die erste Strophe ihres Liedes. Mit dem Refrain intensivierten sich die Lichteffekte im Saal und Holografien von abstrakten in sich verwobenen Formen wurden eingeblendet. Es war wunderschön anzuschauen, jedoch noch nicht wirklich spektakulär.
     Es setzte ein rhythmischer Bass ein. Mit den ersten Worten der zweiten Strophe streckte die Sängerin ihre Arme nach vorn und hob die Hände weiter an.
     Plötzlich rissen die Zuhörer ihre Augen weit auf. Die Wucht von Janicas Gefühlen schmetterte gegen ihre Herzen und eine Welle der Freude trug sie hinfort. Ihr Bild verschwamm kurz vor Leons Augen, als ihn ein Gefühl der Schwerelosigkeit erfasste. Sie schlang ihre Arme um ihren Oberkörper und sang den nächsten Refrain voller Gefühl. Sein Herz begann sich vor Traurigkeit zusammenzuziehen, nur um im nächsten Moment, als sie ihn inbrünstig wiederholte, beinahe vor Freude zu bersten.
     Die Melodie wurde durch den Tonverlauf eines Klaviers und das Schmeicheln einer Geige ergänzt. Doch kaum einer nahm die Klänge noch wahr. Die Menschen starrten Janica entweder ehrfürchtig an, sanken mit vor das Gesicht geschlagenen Händen auf die Knie oder streckten ihre Hände der Saaldecke entgegen, als wären dort funkelnde Sterne, die sie berühren konnten. Vermutlich sahen sie Visionen ihrer eigenen Träume oder verloren sich gänzlich in den unerwarteten Gefühlen – dabei war die Sängerin noch immer bei ihrem ersten Musikstück. Im Laufe des Abends würden sie in immer tiefere Sphären ihrer Emotionen vordringen.
     Leon betrachtete ehrfürchtig seine Janica. Obwohl er ihr vermutlich so nah wie kein anderer war, wurde auch er immer weiter von der Empathie mitgerissen.
     Mit dem Einsatz melodischer E-Gitarrenklänge begann nahtlos ihr nächster Song. Janica legte beide Hände hingebungsvoll auf das Mikrofon, näherte ihre Lippen der Wölbung des im farbigen Licht glänzenden Stahls und sang ein Lied voller Weichheit und Sehnsucht.
     Leons letzter Gedanke, bevor er sich gänzlich verlor, war, dass dort, im Licht der Scheinwerfer, vor tausenden Menschen, eine wahrhaftige Göttin stand.
     Vermutlich sahen das die Menschen, welche nun eins mit Janicas Gefühlen waren und wohl am liebsten niemals zu ihren eigenen zurückkehren wollten, genauso.


ZWEI


Sonnenstrahlen fielen durch die raumhohe Fensterfront von Janicas Schlafzimmer und kitzelten Leons Gesicht. Er zuckte träge erwachend mit den Augenbrauen und presste die Lider zusammen, um dem Licht noch ein wenig zu entkommen. Schließlich schlug er sie gähnend auf.
     »Im direkten Morgenlicht kommt die neue Farbe gut zur Geltung«, hörte er Janica neben sich sagen, woraufhin er lächeln musste.
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