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Vogelfrei um die Welt - Vom Suchen und Finden

Verfasser: Marion Vogel (1)
Verlag: Kastner (1)
VÖ: 2. November 2015
Genre: Biografie (2368), Ratgeber (3720) und Reisebuch (807)
Seiten: 277 (Kindle Edition), 388 (Taschenbuch-Version)
Themen: Ägypten (216), Fotografie (40), Neuanfang (1703), Reisen (3201), Selbstfindung (249), Spiritualität (208), Tagebücher (604)
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Nach außen scheint ihr Leben perfekt: Marion Vogel hat einen gut bezahlten Job als Versicherungskauffrau, eine geschmackvoll eingerichtete 2-Zimmer-Wohnung in München, einen netten Freund. Und so erwischt es die 23-jährige kalt, als ihr ausgerechnet im Urlaub in Ägypten klar wird, dass sie ihr behütetes Leben dringend umkrempeln muss, wenn sie wirklich glücklich werden will.
Hals über Kopf beendet sie Ihre Beziehung, kündigt den Job - und wagt den Neustart als Tauch-Guide in Ägypten. Der Auftakt zu einer langen Reise zu sich selbst: Sie wird Fotografin und reist jahrelang um die Welt, um ihre Sehnsucht nach fernen Ländern und fremden Kulturen zu stillen, die Freiheit zu genießen und die eigene Spiritualität zu finden.
Heute ist Marion Vogel wieder zurück in München. Nach jahrelanger Arbeit für eine Boulevardzeitung arbeitet sie heute für diverse Magazine, Wirtschafts-, Kunst- und soziale Projekte. Privat hat sie die große Liebe gefunden.
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Marion Vogel für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Marion Vogel gibt es auf ihrer Autorenseite.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

Der Jetty von Sharm 1999


Von diesem Zeitpunkt an war ich täglich auf dem Motorboot Speedon zu finden und kümmerte mich um meine eigenen Tauchgruppen. Ibraim der Skipper und der Koch waren mir besonders ans Herz gewachsen. Obwohl beide Männer die Anweisungen einer Frau Mitte Zwanzig zu befolgen hatten, waren wir ein hervorragendes Team und hatten eine lustige Zeit. Ab und an durfte ich das Schiff selbst steuern. Ich stellte mir vor, ich wäre der Kapitän und genoss jede Sekunde.
     Mein normaler Tagesablauf sah so aus: Abends verbrachte ich meine Zeit mit ausgiebigem Party-Hopping. Am Morgen instruierte ich den Kapitän, ein sehr weit entferntes Riff anzusteuern, am liebsten Ras Mohammed. Der Weg dorthin kostete uns gute zwei Stunden und ich konnte mich derweil in eine Koje legen, um ein wenig Schlaf nachzuholen. Wieder erwacht veranstaltete ich ein Briefing und führte den ersten Tauchgang. Daraufhin folgte ein leckeres Mittagessen, von unserem Schiffskoch schmackhaft zubereitet. Beim Speisen und danach kümmerte ich mich besonders aufmerksam um meine Gäste, spielte quasi den Clown, da sie mich, trotz meines Nickerchens, empfehlenswert in Erinnerung behalten sollten. Am Nachmittag wurde erneut ein Briefing von mir durchgeführt und daraufhin tauchten wir ein weiteres Mal in die Tiefe. Aber neben dem Spaß trägt man als Divemaster auch eine erhebliche Verantwortung. Ich sollte und wollte alle Gäste nach einem Tauchtag wieder unbeschadet an Land abliefern. In Sharm el Sheikh ereigneten sich immer wieder Tauchunfälle, die daraufhin Gesprächsthema Nummer eins in jeder Tauchbasis und Bar waren. Aber bei allen mir bekannten Tauchunfällen war menschliches Versagen die Ursache. Die Kunden und auch die Guides überschätzten manchmal sich und ihr Können. Ich war mir meiner Verantwortung bewusst und versuchte alles mir menschenmögliche, um meine Gäste wieder gesund und munter abzuliefern. Sicheres Tauchen hatte für mich höchste Priorität. Ein Tauchgang ist mir besonders in Erinnerung geblieben.
     Die Sonne strahlte vom Himmel und das Meer lag ruhig und glasklar vor uns. Mit acht weiteren Tauchern glitt ich vom Boot aus ins Wasser, wir bekundeten das Tauch-OK-Zeichen und ließen uns in die Tiefe hinab. Langsam tauchte ich in eine Tiefe von zehn Metern – alle acht Taucher folgsam hinter mir her. Nach wenigen Minuten erreichte ich eine Höhle, welche natürlich im Briefing beschrieben wurde, tauchte hinein und die Gäste folgten mir. Die Grotte war mystisch erleuchtet, da Sonnenstrahlen durch Löcher in der Höhlendecke fielen und einen atemberaubenden Anblick boten. Beglückt schwebte ich durch die Höhle und wartete am anderen Ende auf meine Gäste. Einer nach dem anderen erreichte das Ziel. Aber einer fehlte! Wo war Taucher Nummer Acht? Sein Buddy konnte mir nicht helfen. Überstürzt schwamm ich zurück die Höhle, suchte in jedem Winkel, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Nun bekam ich es mit der Angst zu tun. Mein Herz schlug wie wild. Wo war nur der achte Taucher? Ich hetzte zurück zu meinen Gästen, die am Ende der Höhle auf mich warteten. Wie sollte ich weiter vorgehen? Mir blieb nur eine Lösung. Ich musste den Tauchgang abbrechen und meine restlichen Kunden zurück zum Boot geleiten. Als wir die Wasseroberfläche erreichten, blickte ich panisch in alle Richtungen: Wo steckte bloß mein verlorener Taucher? Ich entdeckte die Speedon und unser Taucher Nr. Acht saß frohgemut an Deck und winkte zu uns herüber. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Er hatte es nicht gewagt, in die Höhle zu schwimmen, war aufgetaucht und zurück zum Boot geschnorchelt. Ich war erleichtert, dass der Tauchgang, der so atemberaubend begonnen hatte, nicht mit einer Katastrophe zu Ende gegangen war.
     In der Regel war ich zwei Mal am Tag im Wasser. Ich liebte das Tauchen, aber zwei Tauchgänge waren für mich ausreichend, man muss es ja nicht übertreiben. Teilweise arbeitete ich sechs Wochen am Stück ohne einen freien Tag. Dennoch hatte ich keinen Grund mich zu beschweren. An freien Tagen fuhren wir häufig nach Dahab, einem entspannten und lockeren Ort, in dem man in Cafés direkt an der Strandpromenade eine Shisha (Wasserpfeife) rauchen und zwischen gemütlichen Sitzkissen in einer 1001-Nacht-Atmosphäre herumlungern konnte. Der Hippietourismus hielt sich lange in Dahab und der Geruch von „Gras“ lag in der Luft.
     Ich musste mir in Ägypten immer wieder vor Augen führen, wo ich mich befand und dass ich einen Traum lebte. Ich hatte mich in den letzten Monaten, trotz der Anfangsschwierigkeiten, einwandfrei eingelebt, so dass ich einen normalen Alltag bestritt, mit allen größeren und kleineren Beschwerden. Aber es handelte sich vor allem um ein Leben, von dem viele Menschen träumen. Jeden Tag Sommer, Sonne, Meer, Tauchen, und auch noch Geld dafür erhalten. Dass davor mein Alltag in einer Versicherungsgesellschaft stattfand, erschien mir wie ein früheres Leben. Ein paar wenige Freunde und meine Eltern beglückten mich mit ihrem Besuch in der Ferne. Meine Mutter und mein Vater waren nicht sehr angetan von Sharm, um es freundlich auszudrücken. Aber sie ließen mich meinen Traum leben und dafür war ich ihnen sehr dankbar.
     Die nächsten Monate verflogen in atemberaubender Geschwindigkeit, ich arbeitete als Divemaster, sonnte mich in meinen Traum, verbesserte meine Englischkenntnisse und festigte meine innere Stärke. Nach acht Monaten in Ägypten stellte sich mir schließlich die Frage, ob ich nun endgültig die Prüfung zum Tauchlehrer ablegen wollte. Wenn ich weiter in diesem Job bleiben wollte, war das der logische nächste Schritt. Aber wollte ich das? Wollte ich die nächsten Jahre im Tauchbusiness arbeiten? Mir wurde klar, dass mir das nicht reichen würde. Es musste in diesem Leben noch mehr geben, was es zu entdecken galt. Ich liebte das Tauchen immer noch, aber beruflich wollte ich es auf Dauer nicht machen. Meine Kollegen waren sehr sympathisch und ich hatte Freunde gefunden, auf die ich mich verlassen konnte. Ich bereute nicht, welchen Weg ich beschritten hatte, wusste aber, dass es jetzt an der Zeit war, weiterzuziehen und mich auf die Suche nach meinem wirklichen Traumberuf zu begeben. Aber wie würde ich meinen Traumberuf finden? Hatte ich eine Gabe oder ein Talent? Was war es? Ich wollte es herausfinden.
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