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Der Gentleman seines Herzens 1 - Das verbotene Verlangen des Earls

Verfasser: Ester D. Jones (14)
Verlag: Books on Demand (5538)
VÖ: 5. Dezember 2017
Genre: Historischer Roman (7709) und Romantische Literatur (34983)
Seiten: 295 (Kindle Edition), 288 (Taschenbuch-Version)
Themen: 18. Jahrhundert (488), England (2116), Gegensätzliche Partner (443), Grafen (445), Homosexualität (4223)
Reihe: Der Gentleman seines Herzens (2)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Zwei grundverschiedene Männer
Zwei Versionen von Dunkelheit
Ein verbotenes Verlangen

Sebastian, Earl of Broomfield, lebt seit Jahren in Angst und Schrecken unter den strengen Augen seines Stiefvaters. Der verlangt nun, dass Sebastian sich auf die Suche nach einer vermögenden Ehefrau macht. Doch als Sebastian und Lady Rose sich näherkommen, erweckt das die Missbilligung ihres Bruders.
Lucian, Earl of Westminster, ist überzeugt, dass Sebastian kein geeigneter Ehemann für seine Schwester darstellt. Als Sebastian anbietet, Lucian von seinen ernsten Absichten zu überzeugen, willigt er nur widerwillig ein.
Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, umso stärker fühlt sich Lucian zu der Ernsthaftigkeit und dem künstlerischen Feingefühl des jungen Sebastian hingezogen. Doch was passiert, wenn aus der Zuneigung der beiden Earls Verlangen wächst, das sie in Gefahr bringen kann?
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Ester D. Jones für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Ester D. Jones gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter und bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

England / Frühjahr 1770


Sebastian Treesome, Earl of Broomfield, sah hoch zu dem großen, hölzernen Kreuz über dem Schreibtisch seines Stiefvaters. Es handelte sich um ein beeindruckendes Kunstwerk. Als es geliefert worden war, hatte Sebastian seinen Stiefvater, Lord Haderton, gefragt, von wem es geschaffen worden war. Statt einer Antwort hatte er nur einen ungläubigen Blick erhalten, denn für seinen Stiefvater war der Künstler hinter dem Werk von keinerlei Bedeutung. Für ihn handelte es sich schlicht um ein Symbol seines festen Glaubens. Dabei fand Sebastian die Jesusfigur wunderschön, fast lebendig gearbeitet. Er glaubte schon lange nicht mehr an Gott. Doch Kunst ... darauf setzte er sein Vertrauen.
     »Hörst du mir überhaupt zu?«, zischte sein Stiefvater Lord Haderton.
     Widerwillig wandte Sebastian den Blick von dem Kreuz ab und konzentrierte sich auf das wütende Gesicht des Lords. »Natürlich.«
     »Ich erwarte doch nicht viel.« Lord Haderton gab ein Schnauben von sich und ging vom Fenster zurück zu seinem Schreibtisch. Trotz seines schütteren, grauen Haars und dem ausladenden Bauchumfang sollte man ihn nicht für behäbig halten. Wie kräftig Lord Haderton tatsächlich war, wusste Sebastian aus eigener Erfahrung. »Das Leben eines Earls besteht zum Großteil aus unterhaltsamen Vergnügungen und ausuferndem Nichtstun. Die wenigen Verpflichtungen, die mit dem Titel einhergehen, sind ein geringer Preis für all die Macht und das Ansehen. Stimmst du mit mir darin überein?«
     Sebastian nickte. Wie sollte er es leugnen? Seine Familie besaß Einfluss. Er selbst hatte davon oft profitiert. Sein Herz sehnte sich dennoch nach anderen Dingen. Bestimmt würde sein Stiefvater ihn mit seinen nächsten Worten darauf hinweisen. Er zeigte Sebastian gerne seine Fehler auf. Bestimmt hatte das Monster ihn nur deshalb in sein Arbeitszimmer bestellt. Um seine Charakterschwächen aufzulisten und anzuprangern.
     Ein Teil von ihm fühlte sich leer. Immer. Überall. Die Traurigkeit darüber, seine Wünsche nicht einmal träumen zu dürfen, hatte sich in seinem Herzen eingenistet. Und an Abenden wie diesen, an denen sein Stiefvater sich anschickte, in seinen Unzulänglichkeiten zu schwelgen, nahm die Dunkelheit Sebastians ganze Seele in Besitz.
     Lord Haderton leerte sein Glas und schenkte sich Whisky nach. »Dann nimm die Pflichten an, als das, was sie sind: ärgerlich aber nicht verzichtbar.«
     Die Haare auf Sebastians Armen stellten sich auf. Er wusste, was kommen würde, wenn sein Stiefvater dem Alkohol weiter so enthusiastisch zusprach. »Das werde ich tun, Mylord, wenn es notwendig wird. Vorher könnte ich doch ...«
     »Nein!«, donnerte der Ältere. »Du wirst nicht irgendwelchen sinnlosen Zeitverschwendungen nachhängen. Alleine, dass du so etwas Absurdes immer wieder vorschlägst, erfüllt mich mit Zorn. Statt deine Nase in die Geschäftsbücher zu stecken, wie es sich gehören würde, versteckst du dich stundenlang in der Bibliothek. Du tust nichts, um das Familienvermögen zu erhalten oder gar zu vermehren. Ich bin furchtbar enttäuscht von dir. Immer die gleichen Ausreden. Immer derselbe Widerspruch.«
     Sebastian senkte den Blick. Zu der Dunkelheit gesellte sich nun Kälte, die bis in den letzten Winkel seiner Seele kroch. Er wollte sich nicht für sein Faible für die schönen Dinge des Lebens schämen. Es handelte sich nicht um Schwäche, wenn man von Gedichten und Romanen, von Malerei und bildenden Künsten fasziniert war. Dafür interessierten sich schließlich auch andere Gentlemen. Warum konnte Lord Haderton nicht sehen, dass keine Gefahr von diesem Interesse ausging? Sebastian verbrachte vielleicht mehr Zeit als andere mit Literatur. All sein Allgemeinwissen würde jedoch irgendwann für ihn von Vorteil sein. Er biss die Zähne zusammen, um durch eine Meinungsäußerung nicht weiteren Ärger auf sich zu ziehen.
     »Wann hast du dich das letzte Mal nach den Geschäften erkundigt? Seit Wochen haben wir uns nicht mehr über die Entscheidungen unterhalten, die ich täglich für dich treffen muss. Du lässt dich treiben, bist unhöflich zu deiner Mutter, stößt sie vor den Kopf mit deiner Ignoranz. Sie macht sich Sorgen um deine Zukunft. Und ich kann es ihr nicht verübeln. Künstler sind nicht mehr als Habenichtse und Tunichtgute. Das ist nicht das Leben, das wir für dich wollen.« Sein Stiefvater kam um den Schreibtisch herum und stellte sich vor Sebastians Stuhl. »Du weißt, dass ich es nur gut mit dir meine, oder?«
     Langsam nickte Sebastian, während die Panik ihn nahezu lähmte. Ihm war bewusst, dass seine Mutter ihn verstand. Zumindest hatte sie das, bevor ihre geistige Verwirrung immer offensichtlicher geworden war. Dennoch benutzte Haderton sie für seine Beweisführung.
     »Ich habe nur dein Wohlergehen im Sinn, wenn ich dich zu einem stärkeren, besseren Mann erziehe. In letzter Zeit machst du mir deutlich, darin versagt zu haben. Doch noch ist es nicht zu spät. Ich sehe deine Veranlagung, dich deiner Verantwortung zu entziehen. Du vernachlässigst deine Pflichten für brotlose Künste. Du musst deine Fehler bereuen. Du musst Abbitte für deine Abgelenktheit leisten. Dann besteht Hoffnung für deinen verdorbenen Charakter.«
     Sebastian krallte die Hände in die Lehne seines Stuhls. Er wollte davonlaufen und an einen Ort flüchten, an dem dieser Wahnsinnige keine Macht über sein Leben besaß. Doch er konnte nicht verhindern, was gleich passieren würde.
     »Heute Abend wirst du in deinem Zimmer um Erleuchtung beten. Gott wird dir den richtigen Weg weisen. Er wird dir zeigen, wie aus dir noch ein geschäftstüchtiger Gentleman werden kann. Und damit das eitrige Geschwür in deiner Seele dich nicht daran hindert, Weisheit zu erlangen, werde ich dir die rotäugigen Monster, die dich offensichtlich quälen, austreiben.«
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