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Kommentar vom 10. Januar 2018 um 13:57 Uhr (Schulnote 1): |
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Es ist wieder soweit! Einmal im Jahr fliegt die fünfunddreißigjährige Madeleine vom winterlichen Chicago in die Südstaaten nach Magnolia um ihre Mutter zu besuchen. Sie tut dies ungern, denn das Verhältnis zwischen den Beiden ist seltsam kühl und distanziert, jedoch liegt ihr noch das letzte Streitgespräch mit ihrem Mann schwer im Magen, deshalb kommt ihr diese Zwangspause gerade recht. Dieses Mal erwartet sie neben dem stets vorwurfsvollen Blick ihrer Mutter eine viel größere Überraschung, denn ihr Elternhaus soll verkauft werden. Trotz des angespannten Verhältnisses plant Madeleine ihre Mutter zu unterstützen, um sich nicht mit den Problemen, die sie zu Hause in Chicago erwarten, auseinander zu setzen, denn Philips letztes Wort war „Scheidung“, als er ging. Beim Ausräumen des Dachbodens stößt Madeleine auf einen alten Koffer und entdeckt die Tagebücher ihrer Großmutter Margie. Sofort ziehen sie deren Eintragungen in ihren Bann. Seltsam ähnlich empfindet sie die Gedanken- und Gefühlswelt der Großmutter und kann sie deshalb so gar nicht mit der Person vergleichen die sie noch kennengelernt hat. Was ist diesem jungen, lebenslustigen Mädchen passiert, die im Alter doch eher streng und unnachgiebig war?
Der rote Faden in dieser Geschichte ist eher ein Konglomerat an unerfüllten Wünschen, Träumen, Sehnsüchten und fehlender Kommunikation, Empathie und Einfühlungsvermögen in der Familie, hübsch eingebettet in einen goldenen Käfig voller gesellschaftlicher Zwänge. Großmutter und Enkelin passen vom Aussehen und ihren Charaktereigenschaften nicht in das enge Korsett, das ihnen die Gesellschaft und die Familie geschnürt haben. Sie wollen frei in ihren Entscheidungen sein. Auf zwei Ebenen werden die beiden Lebensgeschichten und auch Lebenslügen erzählt. Mit Margie, der Großmutter, wandelt man im Paris der zwanziger Jahre. Eine ungemein spannende Zeit, so kurz nach dem 1. Weltkrieg, geprägt von einer unglaublichen Gier nach Leben, nach den langen dunklen und verstörenden Zeiten. Mit Madeleine erlebt man achtzig Jahre später einen etwas unspektakulären aber befreienden Ausbruch aus ihrem goldenen Käfig. Ich empfand beide Geschichten als sehr authentisch, echt und ungemein interessant. Auch wenn wir in einer Welt der doch schon recht fortgeschrittenen Emanzipation leben, lassen wir Frauen uns doch gerne in ein enges Korsett aus Zwängen schnüren. Ja wir können und dürfen jetzt unser eigenes Geld verdienen und gleichzeitig Kind und Kegel ver- und umsorgen. Trotzdem lassen wir uns, teilweise nur zu gerne, noch davon überzeugen, dass wir eine bessere Akzeptanz erhalten, wenn wir nur immer jung aussehen und natürlich superschlank sind mit einer Kleidergröße von 32/34. Und wir machen leider mit. Ich hatte mit Großmutter und Enkelin eine ganz wunderbare Lesezeit und kann diesen Roman sehr empfehlen.« |
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Kommentar vom 27. Dezember 2017 um 12:26 Uhr (Schulnote 3): |
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Die Lichter von Paris, Roman von Eleanor Brown, 387 Seiten, erschienen im Insel-Verlag.
Die Parallelen im Leben von Madeleine und ihrer Großmutter Margie. Madeleine ist mit Phillip in einer lieblosen Ehe verbunden. Außerdem ist sie unglücklich, weil sie nie ihre Träume, Malerin zu werden, verwirklichen konnte. Ihre Eltern, speziell ihre Mutter wollten sie unbedingt mit Phillip verheiratet sehen, natürlich nur zu ihrem Besten. Eines Tages packt sie kurzentschlossen ihre Koffer und besucht ihre Mutter. In ihrem Elternhaus findet sie die Tagebücher ihrer Großmutter Margie. Es zeigt sich, dass die Oma in ähnlichen Familienverhältnissen gefangen war und ihren Mädchentraum nie verwirklichte. Diese Erkenntnis ändert Madeleines Leben von Grund auf. Die Geschichte spielt in zwei Erzählsträngen gleichwohl in zwei Zeitebenen. Der Margie-Teil 1919 – 1924, sowie der Madeleine-Strang 1999. Die Kapitel sind nummeriert und mit dem Namen, der handelnden Frau beschrieben. Somit ist gewährleistet sich in der Geschichte zurechtzufinden. Madeleines Erzählung ist im personalen Stil aus ihrer Sicht verfasst, Eleanor Brown hat es geschafft , mit dem Stilmittel der wörtlichen Rede und in frischer lautmalerischer Sprache, die einzelnen Personen, sowie auch das Paris der Goldenen Zwanziger, vor meinem inneren Auge aufleben zu lassen. Das Buch lässt sich dadurch flüssig lesen. Der Wechsel zwischen beiden Erzählsträngen ist nicht schwer, sofort geht es im Plot weiter. Allerdings haben mich die historischen Anteile, also Margies Geschichte besser unterhalten. Margie ist meine Lieblingsfigur sie begleitet eine Verwandte nach Paris, die sie dort ohne Mittel, einfach sitzen lässt. Was aus Evelyn geworden ist, hätte mich brennend interessiert, da hätte ein Satz der Vollständigkeit halber genügt. In dieser Situation nimmt die romantische und eigenwillige Margie ihr Leben selbst in die Hand. Sie findet die Liebe und entdeckt ihre Kunst. Madeleine dagegen, die in der modernen Zeit lebt, lässt sich von ihrer Mutter und auch Phillip zu viel gefallen, ohne sich zu wehren. Ihr Wesen hat sich mir nicht erschlossen. Es dauert zu lange bis sie ihr Phlegma überwindet. Moderne junge Frauen bestimmen heutzutage ihren beruflichen, wie auch privaten Werdegang selbst. Diesen Teil der Geschichte finde ich etwas unglaubwürdig. Der Roman ist insgesamt etwas emotionslos. Ein eher ruhiges und unaufgeregtes Buch. Kann man lesen, muss man nicht. Empfehlen möchte ich das Buch, den Lesern die Romane mögen, die mehrere Generationen beschreiben. Von mir dafür Schulonote 3« |
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12 1
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– geschrieben von Ele95 |
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Kommentar vom 4. Dezember 2017 um 13:51 Uhr (Schulnote 3): |
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Madeleine ist eine ehe eingegangen, die sie eigentlich gar nicht so recht gewollt hatte, aber ihre Mutter hat sie stets bedrängt. Sie hat sich damals gefügt, genauso wie sie sich nun in ihrer Ehe fügt. Ihr Ehemann ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und ihr fehlt eigentlich nichts, aber ihre eigenen Wünsche hat sie verdrängt. Als sie ihre Mutter besucht, fallen ihr Dokumente ihrer Großmutter in die Finger. Sie erkennt, dass ihre Großmutter ganz anders war, als wie Madeleine sie erlebt hat. Wie konnte sie sich so verändern? Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. So können wir erleben, wie Margie in den zwanziger Jahren in Paris das Leben genossen und sich verliebt hat. Madeleines Geschichte spielt im Jahr 1999. Obwohl sich der Schreibstil der Autorin gut lesen lässt, konnte mich die Geschichte nicht fesseln. Madeleine hätte gerne gemalt, doch die Malerei musste sie auf Wunsch ihres Mannes aufgeben. Sie muss repräsentieren und darf allenfalls noch ein Ehrenamt ausüben. Ihr Mann bestimmt, was sie isst und trinkt und was sie anziehen darf. Er ist ein unangenehmer Mensch. Warum aber lässt sich das Madeleine gefallen? Sie ist doch erwachsen. Warum wehrt sie sich nie – weder bei ihrer Mutter noch bei ihrem Mann? Sie ist unzufrieden, ergeht sich im Selbstmitleid und begehrt nicht auf. Ich habe sie nicht verstanden und hätte sie am liebsten durchgeschüttelt, damit sie zu Verstand kommt. Aber auch Margie hat sich in ihr Leben drängen lassen, wie sie es eigentlich gar nicht wollte. Sie hat ein freies, unbeschwertes Leben in Paris geführt und geht bei den ersten Widrigkeiten zurück und heiratet, um es der Familie recht zu machen. Nur damals waren die Zeiten noch anders und es war schwierig für junge Frauen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Geschichte der beiden Frauen wiederholt sich, nur dass fast achtzig Jahre dazwischen liegen. Am Ende löst sich Madeleine aus dem fremdbestimmten Leben, denn sie erkennt endlich was ihr wichtig ist. Das Buch hat mich nicht gepackt.« |
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Kommentar vom 25. Oktober 2017 um 8:25 Uhr: |
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In ihrem neuen Roman "Die Lichter von Paris" entführt mich die Bestsellerautorin Eleanor Brown in meine absolute Lieblingsstadt. Hier darf ich das Paris der 20er Jahre kennenlernen.
Der Inhalt: Eigentlich hat Madeleine doch alles, was man sich nur wünschen kann. Ein sorgenfreies Leben in Chicago an der Seite eines erfolgreichen Mannes. Eine herrliche moderne Wohnung (hier muss man sich aber nicht unbedingt wohlfühlen). Aber irgendetwas fehlt Madeleine, denn irgenwie muss sie nur funktionieren. Denn genau wie ihre Mutter und ihre Großmutter ist sie gefangen in ihrem Leben, in dem ihre eigenen Träume und Wünsche keinen Platz haben. Doch dann entdeckt Madeleine eines Tages auf dem Dachboden ihres Elternhauses die Tagebücher ihrer Großmutter. Und sie erfährt, was für eine lebenslustige Frau ihre Großmutter eigentlich gewesen ist, und wie sie zu der verbitterten Frau wurde, wie sie Madeleine kannte. Und dann beginnt Madeleine ihr eigenes Leben zu überdenken.....
Eine atemberaubende Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Zeile total begeistert hat. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar, sie lässt den Leser sofort in die Geschichte eintauchen und ich habe das Gefühl, das Paris der 20er Jahre selbst erlebt zu haben. Sie schildert die Ehe von Madeleine und ich kann sie verstehen, dass sie sich wie im Gefängnis fühlt. Und dann dürfen wir mit Madeleine beim Lesen der Tagebücher in eine völlig andere Welt eintauchen. Und die Geschichte ihrer Großmutter hat mich begeistert - sie war für die damalige Zeit sehr mutig - und hat mich aber auch tief berührt. Manchmal ist es einfach traurig, wie das Schicksal zuschlägt. Und die Menschen zu dem werden lassen, wie sie dann sind. Die Autorin hat die Charaktere auch so perfekt beschrieben. Ich konnte mir sie alle bildlich vorstellen. Habe mit ihnen mitgelitten, gehofft, gebangt und geträumt. Besonders mein Aufenthalt in Paris hat mir riesengroßen Spaß gemacht. Kam ich doch an viele Orte, die ich selbst schon bestaunen durfte. Diese Stadt umgibt einfach ein ganz besondere magische Atmosphäre.
Eine perfekte Lektüre, für mich wieder ein Bestseller. Mir hat dieses Traumbuch wunderbare Lesestunden beschert, hat mich aber nachdenklich gemacht. Man soll seine eigenen Träume wirklich nie aus den Augen verlieren. Das Cover wirkt auf mich etwas melancholisch, aber es passt wunderbar. Selbstverständlich vergebe ich für dieses Lesehighlight 5 Sterne.« |
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Kommentar vom 24. Oktober 2017 um 15:37 Uhr (Schulnote 1): |
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Inhalt: Madeleine wohnt zusammen mit ihrem Mann, einem erfolgreichen Geschäftsmann, in Chicago, wo sie scheinbar ein Leben in Prunk führt und keiner bestimmten Arbeit nachgeht. Ihre einzigen Pflichten bestehen darin, sich wohltätig zu engagieren und ihrem Mann bei Geschäftsessen zu begleiten. Manche Frauen mögen dieses Leben als erfüllend finden, so jedoch nicht Madeleine. Sie sehnt sich nach Freiheit und will sich endlich selbst verwirklichen. Da kommt ihr eine Auszeit bei ihrer Mutter doch gelegen, jedoch wird sie dort nicht nur vor vollendete Tatsachen gestellt, sondern kommt auch mit der Vergangenheit ihrer Familie in Berührung. Auf dem Dachboden des Elternhauses findet die junge Frau eine Kiste voller Tageb ihrer Großmutter Margie. Genau wie Madeleine wollte auch Margie frei sein und trat in den 1920er Jahren eine Reise nach Paris an. Dort versuchte sich Margie als Schriftstellerin und bekam eine völlig neue Sicht auf das Leben und lernte neue Personen kennen, unter anderem einen jungen Künstler, der ihr das Herz gestohlen hat. Während der Lektüre der Tagebücher beschließt Madeleine, auch in ihrem Leben etwas zu ändern und nur noch die Dinge zu tun, welcher ihr Freude bereiten.
Meinung: Das Cover gefällt mir sehr gut. Es vereint gleichzeitig Modernität mit Nostalgie. Der altmodische Aspekt ensteht durch den leicht verblassten rechten Rand, weshalb es für mich den Anschein hat, als würde die Dame auf dem Cover in eine Art Nebel schauen und somit möglicherweise in die Vergangenheit. Der Zusammenhang, welcher somit zwischen dem Cover und dem Inhalt entsteht, finde ich sehr gelungen.
Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Es gibt erst einmal eine Einführung in die Geschichte, man lernt sowohl Madeleine, als auch Margie kennen. Somit passiert auf den ersten ungefährt 50 Seiten zwar nicht viel, mir hat dieser Abschnitt jedoch trotzdem gut gefallen, weil man sich ein Bild von den Protagonisten machen konnte und auch über die Lebensumstände Informationen erhalten hat.
Die Schreibweise hat mich von der ersten Seite an begeistert. Häufig wirken Beschreibungen von Situationen und Objekten fast schon poetisch und teilweise musste ich beim Lesen innehalten und einen Satz noch einmal lesen, weil er mir so gut gefallen hat. Außerdem ist mir sehr positiv aufgefallen, dass die Szenen nicht nur steif und ernst beschrieben wurden, sondern sich immer wieder kleine Details eingeschlichen haben, die das Beschriebene lebendig und authentisch erscheinen ließen.
Während des Lesens hatte ich öfters das Gefühl, als würde der Leser auf eine bestimmte Art in das Geschehen mit eingebunden sein. Dieser Eindruck entstand bei mir, weil ich mir viele Szenen bildhaft vorstellen konnte und somit das Gefühl hatte, mit im Raum zu stehen und die Ereignisse nicht nur als Leser zu erleben.
Von den Protagonisten konnte ich mir ein genaues Bild machen, weil man nicht nur äußerliche Details zu ihnen erhalten hat, sondern durch die Kapitel, welche immer abwechselnd aus Madeleine´s und Margie´s Sicht, erfährt man auch vieles über die Gedankenwelt der Protagonisten. Dadurch war es mir möglich, dass ich mich komplett auf den Inhalt einlassen konnte und mit ihnen mitgefiebert habe.
Während dem Verlauf der Handlung waren einige Geschehnisse nicht wirklich überraschend und somit vorhersehbar, jedoch hat mich die Geschichte trotzdem nicht einmal gelangweilt, sondern ich wollte trotzdem immer weiterlesen und sehen, wie sich am Ende alles zusammenfügt. Dies geschah meiner Meinung nach dadurch, weil die Autorin es geschafft hat, dass die Protagonisten sich während des Romans weiterentwickelt haben und man diese Wandlung gut beobachten und mitverfolgen konnte. Sie sind nicht nur über ihren eigenen Schatten gesprungen und haben etwas Neues ausprobiert, sondern haben auch eigene Fehler erkannt und manchmal zu vorschnell geurteilt.
Fazit: Das Buch hat mich vor allem in dem letzten Kapitel sehr berührt und ich kann es jedem nur ans Herz legen, es zu lesen. Es besticht nicht nur durch einen wundervollen Schreibstil, sondern auch durch Gefühle und regt den Leser dadurch auch zum Nachdenken an.« |
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